Vor US-Wahl 2024: Behörden setzen auf nie dagewesene Sicherheitsmaßnahmen
Aus Sorge vor zivilen Unruhen nach der US-Wahl bereiten sich Behörden auf das Schlimmste vor: Absperrungen, Nationalgarde und Scharfschützen stehen bereit.
Washington, D.C. – Die US-Wahl polarisiert, die Situation ist angespannt. Es ist ein knappes Rennen zwischen der demokratischen Kandidatin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump. Unabhängig davon, wer bei der Wahl am Dienstag (5. November) gewinnt, fürchten viele Unruhen und Aufstände. US-Behörden arbeiten daran, öffentliche Einrichtungen zu sichern.
Landesweit sollen Sicherheitsmaßnahmen Wähler vor möglichen Ausschreitungen schützen, berichtete die Washington Post. Geplant sind unter anderem Sicherheitsknöpfe für Wahlhelfer und Drohnen, die zur Überwachung von Wahlbehörden dienen. Zusätzliche Polizeikräfte und Ersthelfer sollen in Bereitschaft sein.
In einigen Wahlkreisen sollen weitere Vorkehrungen getroffen werden. Laut Zeitung sei vorgesehen, Scharfschützen auf den Dächern des größten Wahlkreises Maricopa County im Swing State Arizona einzusetzen. Hier fällt das Ergebnis traditionell knapp aus. Als Reaktion auf den Biden-Sieg in 2020, versammelten sich Trump-Wähler mit Waffen vor dem Wahllokal.
Nevada hat zudem die Mitglieder der Nationalgarde in Bereitschaft versetzt, um Unruhen zu verhindern. Nach Brandanschlägen auf Wahlurnen hatte der Bundesstaat Washington die Garde aktiviert. Es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, so Gouverneur Jay Inslee.
Vorsichtsmaßnahmen vor US-Wahl 2024: Washington stellt Zäune auf –Unternehmer verbarrikadieren ihre Geschäfte
In Washington D.C. mobilisiert die Polizei alle Einsatzkräfte. Besonders im Umfeld von Regierungsgebäuden haben US-Behörden einige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, so die Washington Post. Am Wochenende wurden neue 2,5 Meter hohe Zäune um das Weiße Haus, das US-Kapitol und das Finanzministerium aufgestellt. Einige der Zäune scheinen mit Stacheldraht versehen zu sein, heißt es weiter. Auch der Wohnsitz der Vizepräsidentin wurde zusätzlich gesichert. Anlässlich der Wahlparty von Harris werde es zu Straßensperrungen kommen, teilte die Polizei in Washington auf Social Media mit.
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Auch Grundstück- und Immobilienbesitzer zeigen sich besorgt. Neben Regierungsgebäuden wurden auch mehrere Büro- und Einzelhandelsgebäude mit Brettern vernagelt, um vor eingeschlagenen Schaufenstern sicher zu sein. Die Fassade eines Gebäudes, in dem sich ein Postamt befindet, wurde mit stabilen Holzbrettern verkleidet.

US-Wahl 2024: Wahlniederlage von Trump könnte Gewalt fördern
Hintergrund der Vorsichtsmaßnahmen sind die zivilen Unruhen nach der Präsidentschaftswahl 2020. Beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar kamen fünf Menschen ums Leben. Viele fürchten eine weitere Eskalation nach der Wahl am Dienstag – auch wenn diesmal mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Wie auch nach seiner Wahlniederlage sät Donald Trump vorsorglich Zweifel am Wahlergebnis und wirft den Demokraten unbelegt Betrug vor. Experten befürchten, dass Trump eine Niederlage wieder nicht akzeptieren würde und seine Anhänger zu Gewalt greifen. (dpa/hk)