Vier Stunden bestes Faschingsvergnügen bei der Dietmannsrieder Narrensitzung
Die Faschingsgesellschaft Dietmannsried (FGD) hat sich mit ihren diesjährigen Narrensitzungen wieder selbst übertroffen. Das bunte Programm aus heiter-bissigen Büttenreden, fantasievollen Tänzen, mitreißenden Gesangseinlagen, originellen Sketchen und dem wie immer großartigen Singspiel schaffte es, mehr als vier Stunden lang prächtige Unterhaltung auf professionellem Niveau zu bieten.
Dietmannsried – Im Publikum bei der restlos ausverkauften ersten von insgesamt sechs Sitzungen waren Landtagsvizepräsident Alexander Hold, der Landtagsabgeordnete Joachim Konrad, Dietmannsrieds 1. Bürgermeister Werner Endres und seine Stellvertretungen Otto Schmid und Evi Breher, Altusrieds Bürgermeister Max Boneberger sowie Bundestagsabgeordnete Mechthilde Wittmann auszumachen.
Auch auf der Bühne gab es viele vertraute Gesichter. Angelika und Thomas Wohlfahrt brachten mit ihren Gesangseinlangen die Stimmung zum Kochen. Ebenfalls wie jedes Jahr mit dabei war Hofnarr Stefan Köppeler (bekannt aus „Schwaben weissblau“). Auf spitzzüngige Weise kommentierte er das aktuelle politische und gesellschaftliche Geschehen, wie etwa den Wegfall des Faktenchecks auf Social Media („Es öffnet sich das Höllentor und Blödsinn kommt en masse hervor“) und kam ein ums andere Mal zu dem Schluss: „…das ist doch alles nicht normal“.
Das Schlagerduo „Mel und Jenny“ (Moni und Eric Schneider) trug amüsant und mitunter bitterböse seinen Beziehungskleinkrieg aus (passend dazu ihr Lied: „Alles was ich brauche, ist was anderes als du“). Jugendgarde und Prinzengarde begeisterten mit mitreißenden Märschen und als weitere Tanzgruppen heizten die Jumping Jacks (als Addams Family), die FGD-Kids (als bezaubernde kleine Pfauen), die Showtanzgruppe (als Wikinger) und die Black Lights (mit einer spektakulären Skateboardshow) ein.
Faschingsvergnügen in Dietmannsried: Die Narren-Highlights
Zu den Highlights der Narrensitzungen gehört jedes Jahr das Singspiel des FGD-Chors. Auch heuer nahmen Thomas und Moni Becherer, Sabine Müller, Birgit Schubert, Andreas Wahl und Werner Harry 40 Minuten lang auf höchst unterhaltsame Weise einige Schildbürgerstreiche aus Gemeinde und Landkreis aufs Korn. Auf Grundlage der Überlegung, dass „wenn der Chef ein Depp ist“, man jenen am besten zur Beförderung vorschlagen sollte („Dann hast den Deppen los, und wir haben hier unsere Ruhe“) und der Schlussfolgerung „Also je höher die Position, desto mehr Depp“ bekamen danach verschiedene „ausgewiesene Experten und Fachleute“ schelmisch-augenzwinkernd ihr Fett weg – sei es zum Thema Sperrung der Kreisstraße OA 19, zum Wasserstoffzug der Bayerischen Staatsregierung, der Tempo 30-Zone im Dietmannsrieder Ortskern, der Bundestagskandidatur von Landrätin Indra Baier-Müller oder den umstrittenen südtiroler „Weihnachtsmarkthüttele“ für den Kemptener Weihnachtsmarkt.
Müllmann Torsten Georg nahm in seinen Reimen Aufreger der Bundes- und Weltpolitik unter die Lupe, während „D’r Oi und de Anner“ sich wunderten, warum ihre Geschäftsideen (u. a. Partnervermittlung für Tiere) nie von Erfolg gekrönt sind.
Zum letzten Mal nach 20 Jahren brachte „Gmoinds-Poschtbot’“ Stefan Fackler genüsslich ausgeschmückten, peinlichen Dorfklatsch unters Volk – heuer wurden „Brutschers Sepp aus Käsers“ und Hofmarschall Matze Sorg gutmütig durch den Kakao gezogen. Letzterer sorgte gemeinsam mit Steve Sörgel und Lara Scheifele als zum Brüllen komische „Lachdummies“ und einer an Fußball-Live-Berichterstattungen angelehnten wortwitzigen „Berufskonferenz“ über Köche, Ornithologen, Arnold-Busfahrer u. v. m. für viele Lacher auf und vor der Bühne.
Herrlich auch die in die Jahre gekommenen Damen von der „Alten Garde“ (Steffi Buchka, Regina Ebnet, Renate Meier und Andrea Werner), die an ihrem Wellnesstag schwätzten und lästerten, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist und sich und ihre Wechseljahrswehwehchen selbst auf die Schippe nahmen („Das ist keine Speckrolle, das ist erotische Nutzfläche“). Eine der Vier (Regina Meier) begrüßte kurz darauf als nicht allzu helle „Resi“ den „supi astreinen“ Gast Wolfgang Petry (Klaus Meier) auf ihrem Promisofa.
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Den krönenden Abschluss eines rundum gelungenen Abends bildete das Männerballett, bei dem zahlreiche Dietmannsrieder Herren im Cowboyoutfit den Versuch wagten, schwungvoll die Hüften kreisen zu lassen. Fazit des Abends: wirklich sehenswert!
Faschingsvergnügen in Dietmannsried: Weitere Termine
Die letzten Narrensitzungen in der Dietmannsrieder Festhalle sind am Freitag, 28. Februar, Samstag, 1. März und Montag, 3. März. Beginn ist jeweils 19.30 Uhr.
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