Ärzte schieben Symptome auf ihr Alter, doch Patientin (60) hat riesigen Tumor
Die österreichische TV-Moderatorin Corinna Milborn (52) macht auf ihrem Facebook-Kanal einen schockierenden Fall öffentlich. Die Journalistin gilt als meinungsstark und mischt sich immer wieder in aktuelle Debatten in der Alpenrepublik ein.
Nun hat ihr eine 60-jährige Frau geschrieben, die unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr litt. Die Moderatorin schildert den Leidensweg der Dame, die anonym bleiben will. Die abschätzige Haltung der Ärzte brachte die Patientin ins Krankenhaus und könnte sie am Ende ihr Leben kosten.
„Sie dachte also, es läge an ihr“, bis Ärzte einen 20-Zentimeter-Tumor fanden
Corinna Milborn beschreibt die Odyssee der Patientin in ihrem Post. Ihr Gynäkologe soll der 60-Jährigen zunächst geraten haben, sie solle „ihre Einstellung zu Sex ändern“, weil sie in ihrem Alter sowieso nicht mehr im „Zeitalter der Reproduktion“ sei. Als Verdauungsprobleme hinzukamen, verordnete ein weiterer Arzt der Frau, abzunehmen. Laut der Journalistin ist die Dame nicht einmal übergewichtig gewesen.
Schließlich geriet die 60-Jährige an eine Alternativmedizinerin, die strikte Diäten empfahl. Als die Symptome immer noch nicht aufhörten, warf ihr die Ärztin mangelnde Disziplin vor. „Sie dachte also, es läge an ihr und sie müsse das aushalten und an ihrer Einstellung arbeiten“, beschreibt Milborn den Zustand der Patientin. Als die 60-jährige Frau mit unerträglichen Schmerzen ins Krankenhaus kam, fanden die Ärzte einen 20 Zentimeter großen Tumor in ihrem Bauch.
Prognose ist „sehr schlecht“: Patientin hat einen Apell an alle Frauen
Laut dem Post der Journalistin sieht es für ihre Informatin nicht gut aus. Der Krebs sei „weit fortgeschritten“ und die Prognose „sehr schlecht“. Die Patientin habe Milborn außerdem gebeten, einen Aufruf zu teilen: „Frauen, nehmt euch und eure Symptome selbst ernst. Das Gesundheitssystem tut es nicht für euch.“
Die Moderatorin weist darauf hin, dass es natürlich auch großartige Ärztinnen und Ärzte gebe, die ihre Patientinnen ernst nehmen. Doch in den Kommentaren teilen einige Userinnen ähnliche Erfahrungen. Viele fordern außerdem juristische Konsequenzen für die behandelnden Ärzte in dem aktuellen Fall.

„Zu penislastig“: Die Medizin hat ein Gender-Problem
Tatsächlich hat die Medizin Probleme damit, die physiologischen Unterschiede zwischen Frauen zu beachten. Dies kann dazu führen, dass die Beschwerden von Frauen nicht ernst genommen werden. Deshalb sagte die SPD-Politikerin Sophia Schiebe gegenüber der „Bild“, das Gesundheitswesen sei „zu penislastig“. Alles wäre zu sehr auf den männliche Patienten ausgerichtet.
Auch in der Forschung sind Frauen oft unterrepräsentiert, da ihre hormonellen Reaktionen als kompliziert gelten. Dies führt zu Verzögerungen in der Diagnose, etwa bei Herzinfarkten. Herzchirurgin Sandra Eifert erklärt, dass starke Unterschiede in der Symptomatik bestehen: „Frauen haben oft ganz unspezifische Symptome wie Abgeschlagenheit, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit oder Schwäche.“ Hormone beeinflussen Krankheitsverläufe erheblich, weshalb Anpassungen in Diagnose, Therapie und Prävention notwendig sind.