Neuer Trend „Barebacking“: So rebelliert die Gen Z gegen Regeln auf Arbeitsweg
Der Hype des „Rawdogging“-Phänomens, bei dem Passagiere während eines Langstreckenfluges bewusst auf jegliche Ablenkung wie Filme, Musik, Gespräche oder sogar Nahrung und Flüssigkeit verzichtet haben, scheint laut „New York Post“ vorüber zu sein.
„Barebacking“ ist ein neuer Trend der Gen Z, mit dem sie protestieren
Nun praktizieren immer mehr Gen Z-Arbeitnehmer einen neuen Trend: Das „Barebacking“. Während der Bahnfahrt verzichten sie ebenfalls auf jegliche technische Ablenkungen und schauen stattdessen in die Luft oder starren andere Fahrgäste an.
Der Begriff „Barebacking“ wurde von dem Podcaster Curtis Morton geprägt. In einem TikTok-Video mit 100.000 Aufrufen kritisierte er die fragwürdigen Praktiken von Straßenbahnfahrern, die jetzt ohne Handy oder Buch in der U-Bahn sitzen und einfach nur andere anschauen. „Warum sind sie nicht beschäftigt?“ fragt er in dem Video.
Dieser Trend wird von einigen Experten als Reaktion auf strenge Rückkehrregelungen ins Büro für die Gen Z und die wachsenden Ansprüche der Chefs seit der Corona-Pandemie gesehen. Viele Arbeitnehmer müssen nun wieder pendeln, aber fordern eigentlich mehr Flexibilität im Arbeitsalltag.
Experte: Trend ist „ein großer Vorteil für die geistige Gesundheit“
So können sich die „Barebacker“ auf dem Weg ins Büro mental auf die intensive Arbeit vorbereiten und zur Ruhe kommen. „Arbeitnehmer haben vielleicht das Gefühl, dass sie so die Autonomie und Kontrolle über ihre Arbeitszeiten behalten können, zumal das Pendeln eine bestimmte Zeit darstellt, um die sie diese Grenze ziehen können“, erklärte die Psychotherapeutin Eloise Skinner.
„Auch wenn es heutzutage ein seltsamer Anblick ist, auf Reisen einfach aus dem Fenster zu starren, so ist es doch ein großer Vorteil für die geistige Gesundheit“, sagt Tamás Bokor, außerordentlicher Professor an der Corvinus-Universität in Budapest laut laut „New York Post“.

Viele junge Menschen leiden unter Angstzuständen wegen Handynutzung
Er hält den Trend laut laut „New York Post“ für die „beste Verteidigung gegen die Informationsflut“, weil er „Zeit bietet, die Gedanken neu zu ordnen und zu organisieren, anstatt neue Informationen aufzunehmen“.
Eine im August durchgeführte Umfrage bestätigt seine These: Unter 2000 Social-Media-Nutzern der Generation Z gaben fast die Hälfte unter Angstzuständen oder Depressionen zu leiden und dass diese schlechten Gefühle innerhalb von 38 Minuten nach dem Scrollen beginnen.
Die Befragten führten diese negativen Emotionen darauf zurück, dass sie beunruhigende Inhalte konsumieren und sich unproduktiv fühlen, wenn sie ihre Zeit so verbringen.
Experten warnen vor „Raw-dogging“-Trend auf Flügen
Der zuvor gehypte Trend des „Raw-doggings“, bei dem Passagiere bei Langstreckenflügen auf Unterhaltung, Essen und Trinken verzichten wurde von vielen Experten kritisiert. Das sind die Gründe:
- Diese Praxis kann zu erhöhter Müdigkeit und Erschöpfung führen, da der Körper nicht genug Ruhe findet.
- Die Gefahr von Dehydrierung ist durch den niedrigen Sauerstoffdruck und die veränderte Luftfeuchtigkeit im Flugzeug erhöht, was zu Kopfschmerzen und Schwindel führen kann.
- Der Trend kann auch den Stresspegel der Passagiere erhöhen, da das Nichtstun zu vermehrtem Nachdenken und Sorgen führt.