Botschaft an Kim Jong-un: Seoul droht Nordkorea mit „Hölle der Zerstörung“

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Nordkoreas Diktator Kim Jong-un lässt sich Ende November von Militärangehörigen feiern. © AFP

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen zu. Südkoreas Verteidigungsminister sendet eine klare Botschaft an den Norden.

Martialische Drohungen in Richtung Nachbarland kennt man vor allem aus Nordkorea und weniger aus dem demokratisch regierten Süden der koreanischen Halbinsel. Am Mittwoch aber war es der südkoreanische Verteidigungsminister, der wüste Drohungen in Richtung Norden ausstieß. „Nordkorea hat nur zwei Möglichkeiten – Frieden oder Zerstörung“, sagte Shin Won-sik laut dem Verteidigungsministerium in Seoul. „Wenn Nordkorea rücksichtslose Handlungen vornimmt, die dem Frieden schaden, erwartet es eine Hölle der Zerstörung.“

Die Spannungen zwischen dem Regime von Diktator Kim Jong-un und dem Westen haben sich zuletzt erneut verschärft, nachdem Nordkorea erstmals erfolgreich einen Spionagesatelliten ins All geschossen hatte. Zuvor waren zwei Versuche, den Satelliten an Bord einer Trägerrakete ins All zu bringen, gescheitert. Nach dem erfolgreichen Aussetzen des Satelliten namens „Malligyong-1“ berichteten nordkoreanische Staatsmedien Ende November, Kim habe sich Aufnahmen vom Weißen Haus und dem Pentagon sowie von „wichtigen Zielgebieten in der Feindregion“ – gemeint ist Südkorea – zeigen lassen. Wenige Tage später brachte Seoul einen eigenen Aufklärungssatelliten ins All. Dem Norden sind solche Starts durch UN-Sanktionen untersagt, da dabei Raketen-Technologien zum Einsatz kommen, die von den Vereinten Nationen mit Strafmaßnahmen belegt sind.

Bedrohung durch Nordkorea: USA und Verbündete bauen Zusammenarbeit aus

Um der wachsenden Gefahr durch das Kim-Regime besser begegnen zu können, forderte Südkoreas Verteidigungsministerium Anfang der Woche eine Steigerung des Verteidigungsbudgets um 4,5 Prozent im kommenden Jahr. Damit sollen unter anderem U-Boote, amerikanische F-35-Jets sowie Raketenabwehrsysteme finanziert werden. Unter Präsident Yoon Suk-yeol baut Seoul zudem die historisch belasteten Beziehungen zu Tokio weiter aus, außerdem rückt die südkoreanische Regierung noch enger an die USA heran. Im August hatten Yoon, US-Präsident Joe Biden und Japans Premierminister Fumio Kishida auf einem als historisch bewerteten Gipfel in Camp David vereinbart, der Bedrohung durch Nordkorea künftig gemeinsam begegnen zu wollen.

Alle drei Länder erklärten zudem vor Kurzem, verstärkt gegen Nordkoreas Cyberaktivitäten vorzugehen. Das Regime in Pjöngjang generiere untere anderem mit Kryptowährung „Einnahmen für seine illegalen Massenvernichtungsprogramme“, sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am vergangenen Wochenende. Die nordkoreanische Parteizeitung Rodong Sinmun sprach daraufhin von „einer gefährlichen Militäraktion, die die regionale Situation in eine ernstere Phase der Konfrontation führt“.

Nordkorea: Waffen für Putins Kriege gegen die Ukraine

Gleichzeitig arbeitet Nordkorea verstärkt mit Russland zusammen, seitdem Kim Jong-un und Präsident Wladimir Putin im September in Russlands Fernem Osten zusammengetroffen waren. Nordkorea unterstützt Analysten zufolge Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Waffen- und Munitionslieferungen. Im Gegenzug könnte Nordkorea technologische Schützenhilfe erhalten haben, unter anderem für sein Satellitenprogramm. (sh)

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