"Jetzt beenden wir den Ukraine-Krieg" – Trump droht Russland mit Tomahawk-Raketen

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Worten sein nächstes Ziel ins Auge gefasst: ein Ende des Ukraine-Krieges. Dabei droht er Russland laut dem „Telegraph“ offen mit der Lieferung von weitreichenden Tomahawk-Marschflugkörpern an Kiew, sollte der Kreml weiterhin Friedensverhandlungen blockieren.

Gaza erledigt – jetzt ist Russland an der Reihe

Nach seiner Nahost-Reise, bei der Trump einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas verkündete, richtet sich der Fokus des US-Präsidenten nun auf Osteuropa. Bei einem Gipfel im ägyptischen Scharm el-Scheich sicherten internationale Staats- und Regierungschefs Trump ihre Unterstützung bei der Lösung des Ukraine-Konflikts zu, so der „Telegraph“.

In der ersten Phase von Trumps Gaza-Friedensplan waren am Montag die letzten noch lebenden Geiseln aus der Gewalt islamistischer Terroristen im Gazastreifen freigelassen worden - im Austausch gegen palästinensische Häftlinge. Trump hatte seinen Friedensplan vor zwei Wochen vorgestellt und Israel und die islamistische Hamas dann mit Druck zu einer Einigung über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln und Gefangenen gebracht. 

Wladimir Putin
Russlands Präsident Wladimir Putin Mikhail Sinitsyn/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Am Freitag wird Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen. Geplant ist eine Diskussion über den möglichen Einsatz der Tomahawk-Raketen. „Hauptthemen werden Luftverteidigung und unsere Fähigkeit zu Langstreckenschlägen sein, um Druck auf Russland auszuüben“, sagte Selenskyj.

Russland warnt Trump vor Lieferung von Marschflugkörpern

Trump erklärte während seines Flugs nach Israel: „Wenn dieser Krieg nicht beendet wird, sende ich Tomahawks. Wollen die Russen das? Ich glaube nicht.“ Die Marschflugkörper könnten russische Drohnenfabriken und Energieinfrastruktur ins Visier nehmen.

Der Kreml reagierte scharf: Sprecher Dmitri Peskow sprach von einer „ernsten Eskalation“ und warnte, man könne im Ernstfall nicht erkennen, ob die Raketen nuklear bestückt seien. Russland drohte mit einem Abbruch der Beziehungen zu Washington.

Waffe mit bis zu 2.500 Kilometer Reichweite

Marschflugkörper vom Typ Tomahawk haben eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern und können prinzipiell auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Selenskyj hat die US-Regierung bereits mehrfach um die Lieferung von Tomahawks gebeten. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.

„Wir müssen uns auf jeden Fall vorbereiten“, erklärte Selenskyj. Eine ukrainische Delegation mit Regierungschefin Julia Swyrydenko, dem Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, und dem Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow, sei bereits auf dem Weg in die USA.