22 tolle Veranstaltungen in elf Tagen, und nur eine hat das Wetter vermiest: „Super-glücklich“ über den Verlauf der „Weilheimer Lesepause“ zeigen sich die Organisatoren.
Weilheim – Mit einer faszinierenden Nachtlesung von Helmut Hornung endete am Sonntagabend die vierte Ausgabe der „Weilheimer Lesepause“: Täglich zwei Autorenlesungen sowie ein gemütlicher Lesepavillon mit einer vielfältigen Bücher-Auswahl sorgten elf Tage lang für Festivalstimmung auf dem Kirchplatz. Uta Orawetz vom vierköpfigen, ehrenamtlichen Organisationsteam – dem außer ihr noch Ellen Verwold, Sybille Fleck und Gerd Veit angehörten – zog im Interview mit der Heimatzeitung eine rundum positive Bilanz.
Wie geht‘s Ihnen nach elf Tagen und vor allem Abenden „Lesepause“?
Ich glaube, dem ganzen Team geht es prima! Wir sind super-glücklich, dass alles so gut über die Bühne gegangen ist. An dieser Stelle möchte ich auch allen Helfern herzlich danken, insbesondere Josef Wiedemann für die Technik, den Stadtwerken für den Aufbau der Hütten und des Pavillons, Jutta Liebmann für die Schnittstelle zur Stadt, Simone Groß von der Stadtbücherei und allen Sponsoren. Wir hatten heuer 22 Veranstaltungen, und nur eine eine einzige davon hat das Wetter wirklich vermiest. Wir haben auch festgestellt, dass die „Lesepause“ mittlerweile etabliert ist: Dieses Festival ist eine feste Größe im Weilheimer Kulturprogramm geworden.
Was waren für Sie persönlich die Höhepunkte der „Weilheimer Lesepause“ 2024?
Das ist echt schwer zu sagen, denn es gab so viele Höhepunkte... Unglaublich beeindruckend war für mich wieder der Vortrag von Robert Huber über das Kriegsende 1945 in Weilheim. Ich kannte diesen Vortrag schon im Wesentlichen, aber er hatte ihn noch einmal erweitert und die Geschehnisse fast wie einen Krimi vorgetragen. Aber auch alle anderen Lesungen waren wirklich toll, ob es nun um Krimi, Fantasy oder Historisches ging. Ich war an allen Abenden da und möchte keinen der Auftritte missen. Auch das „Open Mic“ mit Spontan-Auftritten von Poeten aus der Region war ein tolles Format, das es auf jeden Fall wieder geben soll.
Sind Sie insgesamt mit dem Publikumszuspruch zufrieden?
Ja, sehr. Bis auf zwei Lesungen hatten wir Minimum 60, 70 Zuhörer, mehrmals waren es sogar um die 120 oder mehr. Und die Besucher haben uns durch die Bank positive Rückmeldungen gegeben. Nur vor der zweiten Lesung am Mittwochabend, für die wir kurzfristig ins Stadtmuseum ausweichen mussten, waren viele heimgegangen – weil es begonnen hatte, in Strömen zu regnen. Das war wirklich schade, aber wir wollen Alois Steiger gern bei der nächsten Ausgabe noch einmal die Gelegenheit zum Auftritt geben.
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Alle Veranstaltungen fanden ja bei freiem Eintritt statt, auf Spendenbasis. Hat auch finanziell alles hingehauen?
Wir müssen erst noch alles abrechnen, aber es sieht gut aus. Die meisten Autoren treten ja ohne Honorar auf, aber natürlich haben wir zum Beispiel Technik- und Druckkosten. Die Lesepause soll keinen Gewinn machen, wichtig ist nur, dass es plusminus null rausgeht.
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Und in zwei Jahren wird es dann wieder eine „Lesepause“ geben?
Wir gehen fest davon aus. Jetzt besprechen wir im Organisationsteam erst mal alles in Ruhe und schauen, was wir für die Zukunft eventuell ändern müssten. Aber wir haben jetzt schon eine Liste von Autoren, die beim nächsten Mal gern lesen würden. Jedes Jahr „Weilheimer Lesepause“, das wäre zu viel, dann würde es sich vielleicht auch abnutzen. Aber im Abstand von zwei Jahren ist es eine tolle Sache.