Tag des offenen Denkmals: Kraftwerke, scharfe Kurven und eine „alte Dame“

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Wintersportfans kommen bei den Führungen im historischen Bobmuseum am Riessersee voll auf ihre Kosten. © MARKT GAPA

Am Sonntag, 8. September, öffnen über 6000 Denkmäler in Deutschland kostenlos ihre Pforten. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind drei historische Stätten dabei.

Es gibt sie noch. Die Orte, an denen man die Vergangenheit hautnah erleben kann. Ein paar Stunden dem hektischen Alltag entfliehen und sich dabei auf eine kleine Zeitreise begeben. Möglich machen das die unzähligen Denkmäler, die es in ganz Deutschland noch gibt. Der Tag des offenen Denkmals – dieses Jahr am Sonntag, 8. September – gibt allen Bürgern Einblicke in ausgewählte historische Stätten. Bundesweit öffnen über 6000 ihre alten Pforten. Drei davon liegen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Die Führungen sind wieder kostenlos.

In der Ammerschlucht steht ein Kraftwerk, das Bahngeschichte geschrieben hat

In der Ammerschlucht steht das älteste Denkmal, das im Landkreis seine Türen öffnet. Dort steht seit 1899 ein Bau im Jugendstil. Darin verbirgt sich ein Kraftwerk. Und nicht irgendeines. Es war das erste, das Bahnstrom erzeugte. In seinen Anfangsjahren versorgte es nicht nur die Ammergaubahn mit Elektrizität, sondern auch die Ortschaften Oberammergau und Murnau. Seit 2012 ist die Maschinenhalle mit den historischen Turbinen und Generatoren stillgelegt. Inzwischen sorgt ein eigens gegründeter Förderverein dafür, dass das Bauwerk nicht in Vergessenheit gerät. Seine Mitglieder bieten am Sonntag stündlich Führungen an. Die erste startet um 11 Uhr, die letzte um 15 Uhr.

Maschinenhalle im alten Wasserkfraftwerk.
Quelle für Bahnstrom: das Wasserkraftwerk Kammerl. © PRIVAT

„Alte Dame“ in Murnau hat etliche Kilometer auf dem Buckel

Die „alte Dame“, die in Murnau steht, hat etliche Kilometer auf dem Buckel. Ihren Ruhestand verbringt sie seit 1997 im Markt und ist ein seltenes Stück deutscher Bahngeschichte. Die Rede ist von der E-Lok Nr. 4 – besser bekannt als „Johanna“. 1902 in Berlin produziert, landete sie in den 1920ern im Landkreis. Von da an kam sie auf der Strecke zwischen Murnau und Oberammergau zum Einsatz. Als wichtiger Bestandteil der ersten elektrischen Vollbahn. Das grün angestrichene Fahrzeug steht im ehemaligen Lokalbahnhof und freut sich am Sonntag auf viele interessierte Besucher. Zwischen 11 und 16 Uhr kann man sie besichtigen. Sämtliche Fragen beantworten die Experten vor Ort.

Alte E-Lok in Murnau in Oberbayern.
Bahngeschichte: die E-Lok „Johanna“. © PRIVAT

„Scharfe Kurven“ am Riessersee: Führungen im Museum und auf der Bobbahn

Oberhalb von Garmisch-Partenkirchen, unweit des Riessersees, wurde von 1910 bis 1966 Sportgeschichte geschrieben. Die Bobbahn galt mit ihren „scharfen Kurven“ als eine der gefährlichsten ihrer Art. Unzählige Athleten stürzten sich in ihren Bobs dort hinunter. Unter anderem bei den Olympischen Winterspielen 1936 und diversen Weltmeisterschaften. Die Bahn ist das ganze Jahr über ein beliebter Wanderweg. Den kann man am Tag des offenen Denkmals mit fachkundiger Begleitung absolvieren. Um 15 Uhr geht‘s los. Treffpunkt ist am Bobmuseum, das im Rahmen einer Führung ebenfalls besichtigt werden kann. Und zwar stündlich zwischen 13 und 17 Uhr.

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Im Nachbarlandkreis öffnet das Walchenseekraftwerk wieder seine Türen. Deutschlands größtes Hochdruckspeicherkraftwerk wird heuer 100 Jahre alt. Die Verantwortlichen nutzen den Denkmaltag, um das mit ihren Besuchern zu feiern. Es gibt regelmäßig Auffahrten zum Wasserschloss und ein buntes Geburtstagsprogramm.

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