Tödlicher Unfall auf steilem Gehweg – Radfahrerin (26) trug keinen Helm
Eine 26-jährige Frau aus der Ukraine stürzt auf einem steilen Fußweg in Mittenwald mit ihrem Fahrrad und erleidet tödliche Kopfverletzungen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.
Ob sie zu schnell war? Von etwas abgelenkt wurde? Oder ob sie gar über ein Hindernis fuhr? Was auch immer der Grund war – für eine 26-jährige Ukrainerin, die in Mittenwald lebte, endete eine Fahrradtour am Samstag im Ortsgebiet tödlich. Die Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen ermittelt nun den genauen Unfallhergang, die Staatsanwaltschaft München II hat ein unfallanalytisches Gutachten in Auftrag gegeben.
Die junge Frau wollte am Samstagnachmittag mit ihrem Mountainbike den Fußweg vom Oberen Rain kommend bergab in Richtung Mittenwalder Rehbergstraße fahren. Das kleine Wegerl ist zwar asphaltiert, aber sehr steil. Dort stürzte sie aus bislang ungeklärter Ursache. Sie kam auf dem abschüssigen Weg zu weit nach rechts vom Fußweg ab, rammte mit dem Vorderreifen ihres Fahrrads einen angrenzenden Holzzaun. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd sowie die Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen mitteilen, verkeilte sich die 26-Jährige daraufhin in dem Zaun, weshalb sie aufgrund der Wucht des Aufpralls mehrere Meter weit über den Lenker geschleudert wurde. Sie schlug erst in einer gepflasterten Einfahrt eines anliegenden Grundstücks an der Rehbergstraße auf, einige Meter unterhalb des Weges.

Besonders tragisch: Die Frau fuhr den Weg nicht nur verbotenerweise, da er nur für Fußgänger geöffnet ist, sondern hatte zudem keinen Helm getragen. Die Kopfverletzungen waren so schwer, dass sie in äußerst kritischem Zustand mit einem Rettungshubschrauber ins Unfallklinikum Murnau gebracht wurde. Aufgrund der Schwere des Sturzes riefen die Beamten unmittelbar nach dem Unfall einen Gutachter, der den Ort des Geschehens genauestens untersuchte und Hinweise sammelte. Im UKM kämpften die Ärzte noch stundenlang um ihr Leben, aber vergebens. In der Nacht auf Sonntag erlag die Frau ihren Verletzungen.
Aufgrund der Gefährlichkeit des schmalen Fußweges „ist er ausschließlich für Fußgänger geöffnet und für alle anderen Verkehrsteilnehmer gesperrt“, sagt Mittenwalds Ordnungsamt-Chef Josef Stieglmeier gegenüber dem Tagblatt. Auch er war nach dem Unfall vor Ort, begutachtete die Unglücksstelle, fertigte Bilder an. Ob Konsequenzen aus dem Unfall gezogen werden, vielleicht sogar zur Gänze gesperrt werden könnte, ist offen. „Dass dieser Gehweg nur für Fußgänger ist, war und ist deutlich ausgeschildert“, sagt Stieglmeier. Zudem gibt es auch Absperrpfosten, welche diese Sperre auch für Ausländer deutlich sichtbar macht, denen das blaue Fußgängerschild, das Mutter und Kind zeigt, nichts sagt.
Schwierig war für die Beamten, die Familie der Ukrainerin zu erreichen. Schließlich herrscht im Land Krieg, die Kommunikation ist an vielen Stellen schwierig. Deshalb konnte die Polizei erst am Mittwoch mit einer Pressemitteilung die Öffentlichkeit informieren.