Trump ruft nach US-Wahl sofort in der Ukraine an und überrascht – plötzlich hat Selenskyj Musk am Hörer
Trump telefoniert nach US-Wahl sofort mit der Ukraine und überrascht – plötzlich hat Selenskyj Musk am Hörer
Wolodymyr Selenskyj gratulierte Donald Trump kurz nach der US-Wahl zu dessen Sieg. Der überraschte den ukrainischen Präsidenten mit einem besonderen Gast.
Washington, D. C. – Der Tech-Milliardär Elon Musk war Berichten zufolge Teil eines Telefonats zwischen dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Spätestens jetzt scheint sicher zu sein, worüber viele nach dem Sieg von Trump bei der US-Wahl spekulierten: Musk wird in der Regierung von Donald Trump eine wichtige Rolle spielen.
Das Gespräch soll einen Tag nach der US-Wahl am 5. November stattgefunden haben. Selenskyj habe demnach Trump zu seinem Sieg gegen die Demokratin Kamala Harris gratulieren wollen, wie CNN berichtete. Eine anonyme Quelle teilte dem US-Sender jedoch mit, dass Trump während des Anrufs den Lautsprecher angeschaltet habe, damit Musk sich ebenfalls mit dem ukrainischen Präsidenten unterhalten konnte. Wenig überraschend soll es bei dem Gespräch um den andauernden Ukraine-Krieg gegangen sein.
Nach Trumps Sieg bei der US-Wahl: Wie der werdende Präsident zur Unterstützung im Ukraine-Krieg steht
Trump machte während seines gesamten Wahlkampfes deutlich, dass er von der massiven Unterstützung der USA für die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland wenig hält. Im Gespräch mit dem YouTuber Patrick Bet-David sagte der Republikaner: „Ich denke, Selenskyj ist einer der besten Geschäftemacher, die ich je gesehen habe. Jedes Mal, wenn er kommt, geben wir ihm 100 Milliarden Dollar“. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Detroit kündigte er zudem an, dass er „das geregelt“ haben werde, noch „bevor ich als gewählter Präsident das Weiße Haus beziehe“.
Was genau er mit „geregelt“ meinte, blieb bislang unbeantwortet. Doch aufgrund vorangegangener Aussagen ging man davon aus, dass er die Unterstützung für die Ukraine einschränken wird. Bei einer von CNN im vergangenen Mai initiierten Bürgerversammlung in New Hampshire, die USA würden eine solche Menge an Ausrüstung an die Ukraine „verschenken, dass wir selbst im Moment keine Munition haben“. Eine Falschaussage, wie der Sender im Anschluss berichtete.
Doch entgegen der Aussagen im Wahlkampf, scheint Trump Selenskyj weitere Hilfen im Kampf gegen die Armee von Russlands Präsidenten Wladimir Putin zugesichert zu haben. Wie Axios unter Berufung auf mit dem Telefonat vertraute Quellen berichtete, sei Trump bei dem Gespräch am Mittwoch und anderen Unterhaltungen mit Selenskyj zwar nicht ins Detail gegangen. Jedoch habe er ihm Unterstützung im Ukraine-Krieg zugesichert. Eine der Quellen habe sogar gesagt, Trump habe „kein Gefühl der Verzweiflung bei Selenskyj hinterlassen“.
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Musk spricht nach US-Wahl mit Selenskyj – Satellitensystem Starlink soll im Ukraine-Krieg weiterlaufen
Nachdem Trump und Selenskyj sich ausgetauscht haben, sollte auch Tesla-Chef Elon Musk mit dem ukrainischen Präsidenten sprechen. Dabei ging es laut Axios vor allem um den Einsatz der Starlink-Satelliten von Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX. Das System spielt im Ukraine-Krieg eine wichtige Rolle, da es ukrainischen Truppen Internet zur Koordination ihrer Angriffe bereitstellt.
Das betonte Musk Anfang November auch in einem Beitrag auf dem von ihm gekauften Kurznachrichtendienst X. „Ein wesentlicher Grund, weshalb die Ukraine nicht von Russland überrannt wurde, ist die Unterstützung durch Starlink, die ich unter hohen Risiken durch cyber- und physische Angriffe durch das russische Militär bereitstellte“, so Musk.
Bei dem Telefonat soll Musk nun bestätigt haben, dass er der Ukraine weiterhin mit den Starlink-Satelliten unterstützen werde. Damit gibt der Milliardär zumindest kurzweilig Entwarnung für Selenskyj. Dabei hatte er im Oktober 2022 noch ganz andere Töne angeschlagen. Damals argumentierte Musk, dass die Bereitstellung der Satelliten auf Dauer zu hohe Kosten für das Unternehmen bereite.
Trump Plan im Ukraine-Krieg: Wie will der kommende US-Präsident die Kämpfe stoppen?
Mehrfach betonte Trump, dass er den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden werde. Und das sogar noch bevor er ins Weiße Haus einzieht. Doch wie will Trump den mehr als zwei Jahre andauernden Konflikt in so kurzer Zeit lösen? Laut der Washington Post könnten Trumps Pläne schwere Konsequenzen für die Ukraine haben.
Denn wie anonyme Quellen der Zeitung berichteten, soll Trump damit kokettieren, dass die Ukraine einige von Russland besetzte Gebiete an Putin abtritt. Genauer soll es dabei um die Krim-Halbinsel und die Grenzregionen um den Donbass gehen. Trump habe in privaten Gesprächen sogar gesagt, dass die Menschen in betroffenen Gebieten bereit seien, ein Teil Russlands zu werden. Außerdem sollen er und seine Berater über eine Eindämmung der Nato-Erweiterung debattiert haben.
Doch ein solches Vorgehen würde direkt mit den erklärten Kriegszielen von Selenskyj brechen. Es bleibt zu befürchten, dass Russland trotz der Abgabe einzelner ukrainischer Gebiete nicht von den Aggressionen gegen das Land ablassen wird. Dies sagte auch der ehemalige UN-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Juni 2023 gegenüber der Welt am Sonntag. „Je mehr besetztes Territorium die Ukraine befreien kann, desto bessere Karten hat sie am Verhandlungstisch, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen“, so Stoltenberg. (nhi)