Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp über Anstand: Diese Klamotte „gibt es bei mir nicht“

Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp fordert mehr Anstand und ordentliche Kleidung. Er diskutiert im Podcast „Mal Grupp gesagt“ mit Reinhold Böhmer, ob die Menschen respektloser werden. Das ist für den Unternehmer auch eine Frage der Kleidung.

In dem Gespräch verrät Grupp, warum er seltener mit Beleidigungen konfrontiert ist und von „95 Prozent" eine Entschuldigung bekommt. Sein Zauberwort heißt Anstand.

„Wie man in den Wald hineinruft“: Eigenes Auftreten als Grundlage für Respekt

Der Ex-Trigema-Chef berichtet, dass er selten kritische E-Mails bekommt. Wenn doch, schreibe er „hochanständig“ zurück und erhalte so „in 95 Prozent der Fälle eine Entschuldigung zurück". Sein Grundsatz, zu jedem anständig zu sein, sorge also dafür, dass „Aggressionen von vornherein abgeblockt“ werden.

Dieser Anstand, so der Unternehmer, sei auch Grundlage seiner beruflichen Tätigkeit gewesen. Werte wie eine Arbeitsplatzgarantie und ein guter Umgang mit den eigenen Mitarbeitern seien bei ihm selbstverständlich gewesen: Er habe „noch nie in 55 Berufsjahren einen Mitarbeiter entlassen“.

Auch eine Sache der Kleidung: Besucher sollten ein Kleidungsstück zuhause lassen

Grupp betont, dass er „immer anständig gewesen“ sei, was ihm Anerkennung einbringe. Diese Umgangsformen erwarte er auch, besonders in Form von angemessener Kleidung. „Man schätzt, dass ich die Werte noch lebe“ – und oft verhalte sich sein Gegenüber entsprechend.

Das gilt insbesondere für Besucher des 83-Jährigen. Dabei erwarte er keine Krawatte mit perfekt sitzendem Anzug. Aber zumindest kurze Hosen sollten seine Gäste im Schrank lassen: „Das gibt es bei mir nicht“, sagt Grupp im Podcast.

Grupp kontrovers: Trigema-Chef teilt gegen Unternehmer-Kollegen aus

Der Unternehmer macht jedoch immer wieder mit kontroversen Äußerungen von sich reden. Auf einem Firmen-Event in München bemängelte Grupp laut dem „Schwarzwälder Boten“ die fehlende Verantwortung von Entscheidungsträgern in der Wirtschaft: „Wenn es gut läuft wird kassiert, wenn es schlecht läuft, dann macht man schnell Insolvenz.“ Grupp haftet als eingetragener Kaufmann selbst privat.

Außerdem fiel der Ex-Trigema-Chef mit seinen Positionen zum Ukraine-Krieg und Krankmeldungen auf:

  • Im „Business Insider“ lobte er die wirtschaftliche Entwicklung Russlands unter Putin und gab den USA eine Mitschuld am Ukraine-Krieg.
  • Grupp gehört zu den Unterzeichnern des „Manifest für Frieden“, das von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiiert wurde.
  • In der ZDF-Sendung „Am Puls“ kritisierte er Hausärzte für „sinnlose Krankschreibungen“ und erntete vehemente Kritik von Ärzteverbänden.
Unternehmer Wolfgang Grupp in Rage bei Maischberger in der ARD
Unternehmer Wolfgang Grupp in Rage ARD

Wolfgang Grupp kritisiert deutsche Migrationspolitik: „Ein trauriges Kapitel“

Ebenfalls äußerte sich Grupp kürzlich in der ARD-Sendung „Maischberger“ über die Abschiebung eines langjährigen, geschätzten Mitarbeiters. Der Mitarbeiter habe fünf Jahre erfolgreich im Familienunternehmen gearbeitet. Doch trotz intensiver Bemühungen des Unternehmens und der Unterstützung durch die Belegschaft musste er Deutschland verlassen. Grupp kritisierte diesen Fall als „ein trauriges Kapitel unserer Politik“.

Er verstehe nicht, warum man jetzt ausländische Arbeitskräfte suche, wenn mit denen, die bereits da sind, so umgegangen werde.