Bei Sanierungsarbeiten im Loisach-Isar-Kanal wurden Patronen und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Der Bereich wird großräumig abgesperrt.
Bei den Sanierungsarbeiten am Loisach-Isar-Kanal ist Munition aus dem Zweiten Weltkrieg aufgetaucht. Fachleute des Kampfmittelräumdienstes haben bei einer routinemäßigen Erkundung im Bereich der Bahnwegbrücke Patronen und Granaten gefunden, teilt das Energieversorgungs-Unternehmen Uniper in einer Pressemitteilung mit. Uniper ist für die Sanierung verantwortlich.
Munition aus Zweiten Weltkrieg in Loisach-Isar-Kanal gefunden
„Von der Munition geht aktuell keine Gefahr aus“, betont Pressesprecher Theodoros Reumschüssel. Sicherheit im Betrieb und bei der Baumaßnahme habe höchste Priorität. Die Untersuchung des Baugrunds nach Kampfmitteln sei fester Teil der Vorbereitung von Baumaßnahmen, auch weil Anlagen von Wasserkraft im Zweiten Weltkrieg Ziele von Luftangriffen waren. „Die Dokumentation und sichere Beseitigung solcher Funde ist Standard und wird regelmäßig von Fachleuten des Kampfmittelräumdienstes durchgeführt“, so Reumschüssel.
Die Fundstelle der Munition und der potenzielle Gefahrenbereich sind weiträumig abgesperrt. Im betroffenen Bereich herrscht laut Uniper Baustopp. Dort sind nun Spezialisten für die Entsorgung von Kampfmitteln gefragt. Sie überwachen ab diesem Montag bis Freitag, 19. September, den für die Kanalsanierung notwendigen Aushub inklusive der Munitionsfunde „unter strengen Sicherheitsmaßnahmen“, schreibt Reumschüssel. Gearbeitet wird montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr.
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Laut Mitteilung bringen die Arbeiter den Aushub auf ein Zwischenlager innerhalb des abgesperrten Bereichs. Mit einer speziellen magnetischen Siebanlage werden dort die Metallteile, sprich die Munition, vom Erdaushub getrennt und über die Fachfirma entsorgt. „Während dieser Zeit ist es aus Sicherheitsgründen notwendig, dass die Absperrungen eingehalten werden und sich niemand in der weiteren Umgebung aufhält“, bittet der Sprecher um strikte Befolgung der Sperrung und der Anweisungen des Personals vor Ort.
Zum weiteren Schutz werden im Bereich des westlichen Kanalbegleitwegs sogenannte Abrollcontainer in Reihe aufgestellt, um die naheliegende Wohnbebauung zu schützen. Auf der Bahnwegbrücke lässt Uniper eine zwei Meter hohe Holzwand errichten. Eine Splitterschutzwand aus Holz ist in einem Abschnitt entlang der Grundstücksgrenze zum Bahnweg vorgesehen. Die Kleingartenanlage wird während der Arbeiten gesperrt. „Auf der Brücke wird sich während der Arbeiten zudem ein Kontrollposten befinden, der mit den Kollegen im Kanalabschnitt im Funkkontakt steht und dafür sorgen wird, dass der Übergang über die Bahnwegbrücke von Passanten zügig passiert wird“, erklärt der Sprecher. Der Radweg über die Bahnwegbrücke/Loisachsteg bleibt während der Arbeiten offen.
Sanierung soll Ende 2026 abgeschlossen sein
Wie berichtet werden im Loisach-Isar-Kanal geotextile Tonabdichtungsbahnen eingebracht, weil die natürliche Abdichtung, eine Schicht aus Schwebstoffen, über die Jahre durchlässig geworden ist. Die undichten Stellen im Kanal hatten Ende 2023 dafür gesorgt, dass Grundstücke in Gelting und Wolfratshausen unter Wasser standen. Die Sanierung des Kanals erfolgt entgegen der Fließrichtung. Die Gesamtmaßnahme soll Ende 2026 abgeschlossen sein. Erst kürzlich hatte Uniper mitgeteilt, dass die Arbeiten im Zeitplan liegen.
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