Gelebte Verschwisterung mit Nesmy: 80 Burggener fahren an die Atlantikküste

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Ein Bild der Litzauer Schleife bringen die Organisatoren des Verschwisterungsausflugs (v.li.) Johanna Eiler, Sandra Brendl-Wolf und Michael Eiband ihren Freunden aus Nesmy als Gastgeschenk mit. © Christine Wölfle

Selten wird eine Verschwisterung von zwei Gemeinden so intensiv gelebt wie die zwischen Burggen und Nesmy. Seit 32 Jahren besteht die Freundschaft zu der Gemeinde an der französischen Atlantikküste. Knapp 80 Burggener fahren am Freitag an die Atlantikküste.

Burggen – Stolze 1200 Kilometer trennen die beiden Gemeinden. Dennoch versuchen sie, alle zwei Jahre einen gegenseitigen Besuch zu organisieren. Heuer gehen die Burggener auf Reisen, die Planungen für den nächsten viertägigen Aufenthalt laufen auf Hochtouren. Knapp 80 Bürger Burggens haben sich für die Verschwisterungsfahrt ab Freitag, 6. Juni, angemeldet. „Dieses Mal fahren auch ganz viele Jugendliche mit, was uns sehr freut“, sagen die beiden Vorsitzenden des Verschwisterungskomitees, Johanna Eiler und Michael Eiband. Von drei bis 80 Jahren reicht die Altersstruktur der Teilnehmer.

Das war einer der Gründe, warum die Gemeinde Burggen eine Förderung des „Deutsch-französischen Bürgerfonds“ bekommen hat. „Dadurch konnten wir die Fahrt gerade für Familien günstiger anbieten“, freuen sich die Organisatoren. Und weil sie drumherum auch viel anbieten: Seit März wird in Burggen ein Französisch-Kurs angeboten, der allen Teilnehmern die wichtigsten Grundlagen der fremden Sprache vermittelt.

Und die Burggener konnten dem „Bürgerfond“ auch beweisen, dass es bei ihren Fahrten um mehr geht, als um eine schöne Reise. Über die Jahre sind zahlreiche Freundschaften entstanden, bei jedem Treffen kommen neue dazu. Auch außerhalb der große Treffen sei man in regelmäßigem Kontakt. „Es gibt Familien, die zusammen in den Urlaub fahren, obwohl sie die Sprache des jeweils anderen gar nicht können“, erzählt Eiler.

Das ergibt sich vermutlich auch daraus, dass die Gäste, in Frankreich wie in Deutschland, nie in einem Hotel, sondern immer bei Gastfamilien untergebracht sind. „Da entstehen ganz andere Verbindungen, und es steht immer der Mensch im Vordergrund, nicht die Sprache oder Nationalität. So werden Vorurteile und Vorbehalte abgebaut“, erklärt Eiband den Sinn und Zweck von Verschwisterungen. Und Bürgermeisterin Sandra Brendl-Wolf ergänzt: „Beim letzten Besuch hat eine Jugendliche aus Nesmy beim Abschied Tränen in den Augen gehabt. Vor Glück sagte sie, denn sie hätte nie gedacht, dass die Bayern so nett sein können.“

Das geht vielleicht auch den über 20 Burggenern so, die heuer das erste Mal mit dabei sind. Noch dazu bekommen sie ein tolles Kultur-Programm geboten. Unter anderem werden die Gäste aus Deutschland das weltberühmte Schloss „Chambord“, das Aquarium von La Rochelle und den „Place Napoléon“ in La Roche sur Yon besuchen. Auch eine gemeinsame Bootsfahrt auf den Kanälen bei Longeville sur Mer ist geplant.

Die Gemeinde Burggen wird sich ebenfalls an einigen Programmpunkten beteiligen: So gestaltet der Kirchenchor die abendliche Pfingstmesse mit, und die Plattler des Trachtenvereins „König Ludwig II“ sind dabei und werden ein bisschen bayerische Tradition an die Atlantikküste bringen.

Gastgeschenke sind schon besorgt

Als Gastgeschenk für die Gemeinde Nesmy gibt es eine wunderbare Aufnahme der Litzauer-Schleife, die die Gäste aus Frankreich vor zwei Jahren besucht haben. Dazu gibt es einen Bildband der Gemeinde Burggen und für jede Gastfamilie eine dekorative Vase auf einer Holzplatte, die das Verschwisterungssymbol zeigt.

„Bei uns steht die Partnerschaft nicht nur auf dem Papier, sie wird richtig gelebt“, sagen die Organisatoren stolz. Und glücklich. Und voller Vorfreude auf den Ausflug zu ihren Freunden in Nesmy.

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