Preisgekrönte Nachwuchs-Fotografin aus Tannenberg: Anna Zacherl ist „Photographer of the Year“
„Photographer of the Year“: Diesen Titel hat die 20-jährige Anna Zacherl aus Tannenberg gewonnen. Bei dem Fotowettbewerb des Bunds professioneller Portraitfotografen (bpp) hat sie die Jury gleich in drei Kategorien überzeugt – und das als Auszubildende.
Tannenberg – Schon als Kind war Anna Zacherl oft mit der Kamera unterwegs. Sie hat früh eine eigene bekommen, mit der sie Urlaubsbilder knipste und die sie aufs Stativ setzte, wenn sie mit Freundinnen kleine Fotostudios aufbaute. Verwunderlich ist das nicht: Die Leidenschaft fürs Fotografieren liegt bei den Zacherls in der Familie, die Eltern arbeiten beide als professionelle Fotografen in Tannenberg. Dass Anna Zacherl selbst einmal in diesen Beruf einsteigt, war trotzdem nicht immer klar.
„Ich habe nach dem Abi schon überlegt“, erzählt die 20-Jährige. „Ich wusste nicht, ob der Beruf wirklich was für mich ist, nur weil meine Eltern das machen.“ Inzwischen steckt die junge Frau mitten in ihrer Ausbildung zur Fotografin. Zweifel daran, dass sie die richtige Laufbahn eingeschlagen hat, hat sie schon lange nicht mehr.
Zacherl ist im zweiten Lehrjahr bei der Fotografin Karin Heidmeier, die in ihrem Studio in Neuburg an der Donau regelmäßig Talente in der Portraitfotografie ausbildet. Heidmeier schätzt die Arbeit von all‘ ihren Mitarbeitern, aber auf Anna Zacherl ist die Chefin besonders stolz. Immerhin wurde die Auszubildende vor kurzem zum „Photographer of the Year“ gekürt – ein Titel, den der Bund professioneller Portraitfotografen (bpp) verleiht und als „eine der höchsten Auszeichnungen in der deutschen Portraitfotografie“ deklariert. Für diesen Titel hat die 20-Jährige bei dem verbandseigenen Fotowettbewerb in drei Wettbewerbskategorien Auszeichnungen gewonnen und letztlich das beste Gesamtergebnis erzielt.
Vor allem, weil Zacherl noch so jung und erst im zweiten Jahr ihrer Ausbildung ist, sei ihr Sieg eine echte Sensation, wie ihre Chefin betont. „Überhaupt mit einem Bild nominiert zu werden, ist schon unfassbar“, sagt Heidmeier, die selbst seit vielen Jahren an den Wettbewerben des bpp teilnimmt und bereits einige Preise abgeräumt hat. „Ich kenne Kollegen, die haben das in 30 Jahren nicht geschafft.“ Heidmeier erzählt, dass in der Jury renommierte Berufsfotografinnen und -fotografen aus vier Ländern sitzen. Um sie zu überzeugen, gehöre einiges dazu.
In drei Kategorien Preise erzielt – 1. Platz für Interpretation des Themas „Sieben“
Die Kategorien, bei denen Zacherl und ihre Kolleginnen aus dem Studio Fotografien eingereicht haben, liefen unter den Begriffen „Portrait“, „Family“ und „Creative“. In Letzterer, bei der es dieses Jahr um die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema „Sieben“ ging, gewann die Auszubildende den 1. Platz. Das Bild zeigt die Zahl aus der Montage von Fotos einer liegenden Frau. Zacherl hat das Model, das enge schwarze Kleidung und dunkle Haare trägt, aus der Vogelperspektive in sieben verschiedenen Positionen auf hellem Untergrund fotografiert. Anschließend hat sie die einzelnen Posen so zusammengestellt, dass sich eine große Sieben ergibt. Anna Zacherl hat das abstrakte Thema so gut interpretiert, dass es ihr Bild inzwischen sogar auf die Titelseite des Branchenmagazins „Photo Presse“ geschafft hat.

Die Freude und vor allem Überraschung über den Erfolg ist Zacherl immer noch anzumerken. Dass sie gleich dreimal ausgezeichnet wird (in der Kategorie „Portrait“ gewann sie den Bronze-Award, bei „Family“ landete sie auf Platz 8) und das beste Gesamtergebnis erzielte, erfuhr sie nämlich erst am Abend der Preisverleihung in Frankfurt am Main. „Ich hätte nie damit gerechnet“, sagt sie strahlend. „Ich war völlig überrumpelt, das war ein unbeschreibliches Gefühl.“ Ihrer Chefin, die bei der feierlichen Verleihung dabei war, ging es ähnlich. Und sie weiß: „Um drei Mal zu gewinnen, gehört mehr als Glück dazu. Anna hat echtes Talent.“
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