BRK-Katastrophenübung so spektakulär wie nie zuvor

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Sieht total echt aus, ist aber „nur“ eine Übung: Ein gespielter Unfall am Samstag in Anzinger Schulstraße. © jödo

Fast 500 Kräfte sind an zwei Tagen an einer BRK-Großübung im Kreisnorden beteiligt, die so umfangreich stattfindet wie nie zuvor.

Markt Schwaben/Landkreis - Das Szenario ist spektakulär. In der Anzinger Schulstraße am Ortsausgang Richtung Garkofen rast ein Klein-Pkw in einen Linienbus und bohrt sich in der Mitte bis zu einem Meter in den Fahrgastraum. Dort gibt es eine Reihe Verletzter. Gute 100 Meter weiter liegt ein zweiter Pkw auf dem Dach mit eingeklemmten Insassen. Und auch ein drittes Fahrzeug ist an dem Crash beteiligt.

Es ist 19.04 Uhr, als die Alarmierung raus geht. Wenig später rollen Einsatzfahrzeuge an: Rettungsdienst, die Feuerwehren Forstinning und Anzing sind zuerst am Unfallort. Anzings Kommandant Tobias Bönte leitet das Ganze. Es geht darum, die Fahrgäste aus dem Bus zu bergen, die beteiligten Fahrer zu befreien oder in Schock geratene Beteiligte zu betreuen.

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In Minutenschnelle hat sich die Schulstraße ortseinwärts bis zur Schule und noch weiter mit Einsatzfahrzeugen gefüllt. Das blinkende Blaulicht durchflutet förmlich die weitere Umgebung. Einige Anwohner sind bereits besorgt. Via Heimatzeitung oder in den sozialen Medien haben sie nicht mitbekommen, dass es sich hier um ein Unfallszenario innerhalb einer groß angelegten Übung handelt, die unter der Federführung des BRK schon am Samstagmittag startete und erst am Sonntagmittag wieder beendet wird.

Zentrum des Ganzen ist ein Flügel des Franz-Marc-Gymnasiums in Markt Schwaben. Dort haben sich die Beteiligten nicht nur ein Lagezentrum errichtet, sondern auch ein provisorisches Krankenhaus samt Schockraum. In mehreren Klassenzimmern liegen unzählige Kabel umeinander. Die Führungsstabsstelle agiert online. Alleine hier sind 80 Helfer beteiligt, von der Stabsicherung über Versorger, Fahrer, Beobachter bis hin zu einem Team, das sich darauf spezialisiert hat, möglichst realistische Unfalldarstellungen auf Körperstellen von Statisten zu modellieren.

Die Mitwirkenden kommen aus verschiedenen Organisationen und Verbänden. Jugendrotkreuzler treffen auf Schulsanitätsdienst, Schnelleinsatzgruppen des BRK auf die Wasserwacht, First Responder Leute auf Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden, das THW auf eine Delegation von Bundeswehrlern.

Provisorischer Schockraum in der Schule.
Dieser Schockraum wurde im Franz-Marc-Gymnasium eingerichtet. Dort befand sich das Zentrum der BRK-Großübung. © dz

Das ergibt Sinn, denn ein großes Ziel dieser Großübung im nördlichen Landkreis ist es, das Zusammenspiel der vorhandenen Kräfte zu proben und dabei zu überprüfen, wie gut die Schnittstellen in einem Ernstfall tatsächlich ineinandergreifen. Genau hier sind die mit grauen Westen gekennzeichneten Beobachter gefragt, die nur dann eingreifen, wenn es wirklich brenzlich wird.

Pkw bohrt sich in Linienbus
Ein Klein-Pkw bohrt sich in einen Linienbus. Viel Aufwand wurde bei der BRK-Großübung betrieben. Aufgebaut wurde dieses Szenario, eines von über 50, am Ortsausgang in Anzing Richtung Garkofen. © jödo

Über 50 Fallbeispiele sind in gut elf Monaten Vorlaufzeit ausgedacht und im Umkreis Markt Schwabens umgesetzt worden. Mit einem bis 15 angenommenen Verletzten. Als Requisiten dienen Kranteile ebenso wie alte Lkw oder eben der verunfallte Bus bei Anzing. Federführend bei der Vorbereitung: die BRKler Anno Haase und Stefan Kratzlmeier.

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