Die unerwartete und deutliche Kritik, die Donald Trump an Russlands Präsident Wladimir Putin geäußert hat, sorgt momentan für Aufsehen. Trump hatte Anfang der Woche über die sozialen Medien und in Gesprächen mit Journalisten seine Meinung über den russischen Präsidenten deutlich gemacht, und diese ist laut “Independent” alles andere als schmeichelhaft.
Trump über Putin: "absolut verrückt"
„Er tötet ohne Notwendigkeit sehr viele Menschen und ich rede dabei nicht nur von Soldaten“, postete Trump auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Trump bezeichnete Putin als "absolut verrückt" und warnte, dass dessen Vorgehen in der Ukraine zur "Zerstörung Russlands" führen werde. Der Ausbruch kam überraschend, da Trump in der Vergangenheit immer wieder betont hatte, eine "sehr gute Beziehung" zu Putin zu pflegen.
Die Ursache für Trumps Kritik liegt in den intensiven russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte, die am Wochenende erfolgten. Diese stellten die bisher schwersten Attacken seit Kriegsbeginn dar und haben Trumps Bestrebungen, ein friedliches Abkommen mit Russland zu erzielen, erheblich erschüttert. Trump hatte im Wahlkampf noch behauptet, er könne den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine in "24 Stunden" lösen. Die neuen Angriffe durch Russland haben jedoch laut "Independent" gezeigt, dass Putin derzeit keine Absichten hat, den Krieg schnell zu beenden.
Verbündete bleiben mit Konflikt zurück
Laut dem britischen Magazin "iPaper" könnte Trumps Wut möglicherweise dazu führen, dass sich die USA aus den Friedensverhandlungen zurückziehen und andere Verbündete wie Großbritannien mit dem Konflikt alleine lassen. Dies wäre besonders herausfordernd, da Länder wie Deutschland und Frankreich gezwungen wären militärisch und finanziell einzuspringen, um die durch die USA entstehende Lücke zu füllen. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat in diesem Zusammenhang die USA für ihre Zurückhaltung kritisiert und darauf hingewiesen, dass diese Putin weiter ermutige.
Experten sind laut "iPaper" der Meinung, dass eine vereinte europäische Koalition langfristig die Aufgaben der USA übernehmen könnte, falls diese sich zurückziehen sollten. Jedoch ist das ein großes Risiko, das niemand eingehen will.
Harte Sanktionen gegen Russland
Im US-amerikanischen Senat gibt es dennoch bereits eine parteiübergreifende Initiative, die neue Sanktionen gegen Russland vorsehe, falls Friedensgespräche scheitern sollten. Diese Sanktionen sollen hochrangige russische Politiker sowie Unternehmen betreffen, die mit Russlands Militär zusammenarbeiten. Die Senatoren Lindsey Graham und Richard Blumenthal betonen laut "Independent", dass die Inhalte des russischen Friedensangebots zeigen werden, ob Russland tatsächlich an Friedensverhandlungen interessiert ist. Sollte es „mehr vom Gleichen“ sein, müsse Russland mit „entschlossenen Maßnahmen des US-Senats“ rechnen.