Medien: Hamas übergibt US-israelische Geisel an Rotes Kreuz

Montag, 12. Mai, 17.26 Uhr: Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen eine US-israelische Geisel an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Das meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Der 21-jährige Edan Alexander kam aufgrund einer Vereinbarung der Hamas mit den USA, ohne israelische Beteiligung, frei.

Wadephul: Rückkehr der Geiseln ist Priorität für Deutschland

00.51 Uhr: Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat die Rückkehr der Hamas-Geiseln als "Priorität" Deutschlands bezeichnet. "Es ist eine Priorität für mich und meine Regierung, uns um Ihre Angehörigen zu kümmern", sagte Wadephul am Samstag bei einem Treffen mit Angehörigen der Hamas-Geiseln laut einem im Onlinedienst X veröffentlichten Video von der Begegnung. Das Treffen sei sein "erster Termin" bei seinem ersten Besuch in Israel als Außenminister, fügte er hinzu.

Es sei "kaum vorstellbar, was die von der Hamas Verschleppten und ihre Familien seit über 19 Monaten durchmachen", erklärte Wadephul zudem bei X. "Die Geiseln müssen endlich alle freikommen. Das ist eine Priorität für Deutschland", schrieb er.

Wadephul war am Samstagabend in Israel gelandet. Die Reise des Ministers wenige Tage nach seinem Amtsantritt findet 80 Jahre nach dem Holocaust und 60 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel statt.

Hamas veröffentlicht Video von zwei israelischen Geiseln

23.09 Uhr: Die Hamas hat am Samstag ein Video von zwei israelischen Geiseln veröffentlicht. Wie das Forum der Geisel-Familien mitteilte, handelt es sich bei den beiden Männern, die in dem gut dreiminütigen Video zu sehen sind, um den 36-jährigen Elkana Bohbot und den 24-jährigen Josef-Haim Ohana, die am 7. Oktober 2023 von Kämpfern der islamistischen Palästinenserorganisation vom Nova-Musikfestival in den Gazastreifen verschleppt wurden.

Veröffentlicht wurde das Video vom bewaffneten Arm der Hamas, den Essedin-al-Kassam-Brigaden. Israelische Medien verbreiteten es nach einer Freigabe durch das Geisel-Forum. Unklar ist, wann genau es aufgenommen wurde.

Einer der Männer, bei dem es sich offenbar um Bohbot handelt, liegt darin sichtlich geschwächt unter einer Decke am Boden. Der zweite Mann, bei dem es sich offenbar um Ohana handelt, sitzt im Schneidersitz und spricht auf Hebräisch in die Kamera. Seinem Begleiter gehe es körperlich und psychisch sehr schlecht, berichtet er. Dann fordert er die israelische Regierung auf, den Gaza-Krieg zu beenden und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erreichen.

Israel fliegt Luftangriffe auf Jemen

19.30 Uhr: Nach einem Angriff der jemenitischen Huthi-Miliz auf Israel hat die israelische Armee nach Angaben eines Regierungsvertreters Luftangriffe auf den Jemen geflogen. Der israelische Regierungsvertreter bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP eine Beteiligung seines Landes an von einem Huthi-Fernsehsender gemeldeten "US-israelischen" Angriffen auf die Provinz Hodeida. Nähere Angaben machte der israelische Regierungsvertreter nicht.

Der von den Huthis kontrollierte Sender Al-Masirah meldete, dass sich sechs US-israelische Angriffe gegen den Hafen von Hodeida an der Westküste des Landes gerichtet hätten, eine weitere "US-israelische Aggression" gegen den Bezirk Badschil.

Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen hatte am Sonntag eine Rakete auf Israel abgefeuert, die nahe des Flughafens Ben Gurion einschlug. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte den Huthis und dem Iran daraufhin mit Vergeltung.

Palästinenser: Viele Tote bei israelischen Angriffen in Gaza

19.20 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. Laut dem von der Hamas kontrollierten Zivilschutz wurden bis zum Abend mindestens 51 Palästinenser in dem gesamten Gebiet getötet. Allein bei einem Angriff in der Stadt Gaza im Norden des Gebiets hätten Helfer 15 Leichen geborgen. Zudem seien dabei Dutzende verletzt worden. Angaben zur Identität der Opfer machte der Zivilschutz zunächst nicht.

Der Bericht ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee sagte auf Anfrage, ihm nachgehen zu wollen.

Arabischen Medienberichten zufolge gab auch am Abend bei einem israelischen Luftangriff auf ein Fahrzeug in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens Opfer. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete sechs Tote. Auch dieser Bericht ließ sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär äußerte sich dazu zunächst nicht auf Anfrage.

Netanjahu: Soldaten bleiben in eroberten Gaza-Gebieten

Montag, 5. Mai, 19.06 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigt, dass israelische Soldaten künftig in eroberten Gebieten des Gazastreifens stationiert bleiben sollen. Es sei nicht länger beabsichtigt, dass Soldaten nur Angriffe im Gazastreifen ausführen und sich dann dort wieder zurückziehen, sagte er in einer Videoansprache. Ziel sei das Gegenteil. Er ließ offen, ob das gesamte Gebiet oder nur bestimmte Teile davon eingenommen werden sollen.

Der israelische Regierungschef sagte außerdem, dass die Anwohner des Gazastreifens umgesiedelt würden. Dies geschehe zu ihrem eigenen Schutz. Anwohner im Gazastreifen reagierten unterdes mit Entsetzen auf die jüngsten Pläne Israels.

Die beschlossene Ausweitung der Offensive im Gazastreifen sei auf Empfehlung des Generalstabschefs Ejal Zamir erfolgt, um die Hamas zu zerschlagen, so Netanjahu weiter. Zamir sei überzeugt, dass die Verschärfung der Einsätze zugleich bei der Rettung der Entführten helfen werde. "Und ich stimme ihm zu."

Das israelische Sicherheitskabinett hatte zuvor nach Angaben aus Regierungskreisen die Einnahme des Gazastreifens und fortwährende Kontrolle der Gebiete durch die Armee gebilligt. Der Plan sehe auch vor, die Bevölkerung vom Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in den Süden zu bewegen. Ziel sei es, die islamistische Hamas zu besiegen und die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

Berichte: Israel beruft für Ausweitung von Gaza-Offensive zehntausende Reservisten ein

Samstag, 3. Mai, 22.45 Uhr: Die israelische Armee will mit Blick auf die geplante Ausweitung ihrer Offensive im Gazastreifen Berichten zufolge zehntausende Reservisten mobilisieren. Die Armee habe damit begonnen, Einberufungsbefehle an Reservisten zu verschicken, meldeten mehrere israelische Medien am Samstag. Demnach sollen die Reservisten in Israel und im besetzten Westjordanland stationierte Soldaten ersetzen, damit diese zu Kampfeinsätzen in den Gazastreifen geschickt werden können. 

Ein Militärsprecher hat die Berichte auf AFP-Anfrage weder bestätigt noch dementiert. Verwandte von AFP-Journalisten bestätigten aber, dass sie einen Befehl zur Mobilisierung erhalten haben.

Israel hatte Mitte März nach einer knapp zweimonatigen Waffenruhe seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen. Die israelische Armee startete zudem eine neue Bodenoffensive. Israels Armeechef Ejal Samir drohte in der vergangenen Woche mit einer Ausweitung der Offensive, sollten die im Gazastreifen von der Hamas festgehaltenen Geiseln nicht bald freigelassen werden. 

Israel greift nach Evakuierungsaufruf Vorort von Beirut an

Sonntag, 27. April, 17.27 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben eines Militärsprechers am Sonntagabend ein Gebäude in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Dort seien Präzisionsraketen der proiranischen Hisbollah-Miliz gelagert gewesen, hieß es. Die Lagerung von Raketen dort stelle einen eklatanten Verstoß gegen die Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar, so der Sprecher. 

Ein Armeesprecher erklärte am Sonntag im Kurzbotschaftendienst X, in dem südlichen Vorort Hadat würden sich "Einrichtungen" der pro-iranischen Hisbollah-Miliz befinden. "Für Ihre Sicherheit und die Sicherheit ihrer Familien müssen Sie evakuieren."

Trotz einer seit Ende November geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah greifen die israelischen Streitkräfte immer wieder Ziele im Libanon an. 

Die israelische Armee nimmt dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der pro-iranischen Miliz ins Visier. Seit dem Beginn der Waffenruhe gab es auch Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israel, für die sich niemand verantwortlich erklärte.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive. Am 27. November vergangenen Jahres trat eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft.

Hamas sind bereit zu umfassender Waffenruhevereinbarung mit Israel

Samstag, 26. April, 16.49 Uhr: Die islamistische Hamas im Gazastreifen ist eigenen Aussagen zufolge zu einer umfassenden Waffenruhevereinbarung mit Israel bereit. „Wir wollen kein Teilabkommen, sondern eine umfassende Regelung, die den Krieg beendet“, sagte ein Hamas-Offizieller vor palästinensischen Journalisten. Die Islamisten würden im Zuge eines derartigen Abkommens sämtliche israelische Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene in Israel freilassen, fügte er hinzu. 

Eine hochrangige Delegation der Hamas traf heute in Kairo ein und führte Gespräche mit den ägyptischen Vermittlern. Ägypten, Katar und die USA bieten ihre Dienste als Vermittler bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der islamistischen Organisation an. 

Im Januar vereinbarte Waffenruhe brach nach zwei Monaten

Diese treten seit Wochen auf der Stelle. Eine im Januar in Kraft getretene Waffenruhe brach nach zwei Monaten zusammen. Israel hatte sich geweigert, im Zuge einer nächsten Phase der Waffenruhe über eine Beendigung des Krieges zu verhandeln, so wie es ursprünglich vereinbart gewesen war. 

Der jüdische Staat steht auf dem Standpunkt, dass die Hamas im Zuge einer künftigen Friedenslösung zu entwaffnen sei. Die Islamisten lehnen das kategorisch ab. Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023.

Hamas lehnt israelischen Vorschlag für Waffenruhe ab

Freitag, 18. April, 04.41 Uhr: Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung der verbliebenen Geiseln und eine neue Waffenruhe stecken fest: Die islamistische Gruppe hat Berichten zufolge den jüngsten israelischen Vorschlag abgelehnt. Grund sei, dass er kein Ende des Kriegs vorsehe, meldeten israelische Medien unter Berufung auf den ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja. Laut der „Jerusalem Post“ beinhaltet der aktuelle Entwurf die Freilassung von zehn Geiseln für eine 45-tägige Feuerpause.

Die Hamas werde keinen Teilvereinbarungen zustimmen, sagte al-Haja demnach. Die islamistische Organisation sei allerdings bereit, über ein umfassendes Abkommen zu verhandeln, das die Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge, einen vollständigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen und Zusagen für den Wiederaufbau umfasse. 

„Die Äußerungen der Hamas zeigen, dass sie nicht an Frieden, sondern an ständiger Gewalt interessiert ist“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, James Hewitt. „Die Bedingungen der Trump-Regierung haben sich nicht geändert: die Geiseln freilassen oder die Hölle erleben.“

350 israelische Autoren stellen sich gegen Gaza-Krieg

Dienstag, 15. April, 11.57 Uhr: Rund 350 israelische Autoren und Autorinnen haben in einem Brief ein Ende des verheerenden Gaza-Kriegs gefordert. Zu den Unterzeichnern gehören auch bekannte Schriftsteller und Schriftstellerinnen wie David Grossman, Joshua Sobol und Zeruya Shalev, wie die "Times of Israel" berichtete. 

"Dieser Krieg gefährdet das Leben israelischer Soldaten, der Geiseln und verursacht schreckliches Leid für hilflose Zivilisten in Gaza", hieß es unter anderem in dem Schreiben. "Die Taten, die in Gaza und den besetzten Gebieten verübt werden, geschehen nicht in unserem Namen, aber sie werden auf unser Konto gehen." Die Unterzeichner forderten ein sofortiges Ende des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas, eine Rückkehr der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und eine internationale Vereinbarung über die Zukunft des Gazastreifens. 

Israel will Militäraktion auf beinahe den gesamten Gazastreifen ausweiten

Samstag, 12. April, 16.59 Uhr: Israel hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über ein weiteres Gebiet im Gazastreifen übernommen und will seine Militäroffensive auf fast das gesamte Palästinensergebiet ausweiten. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte am Samstag, die israelischen Streitkräfte hätten die Einnahme der zwischen den Städten Rafah und Chan Junis gelegenen sogenannten Morag-Achse abgeschlossen. Damit werde ein großes Gebiet im Süden des Gazastreifens Teil der "israelischen Sicherheitszone".

"Bald werden die Operationen der Armee intensiviert und auf andere Gebiete über fast den gesamten Gazastreifen ausgeweitet - und Sie werden die Kampfgebiete räumen müssen", hieß es in einer an die Bewohner des Küstengebietes gerichteten Erklärung von Katz weiter. Auch im Norden des Gazastreifens werde eine eingerichtete "Sicherheitszone" ausgeweitet.

Israel will weitere Gebiete im Gazastreifen einnehmen - Mindestens 23 Tote

Mittwoch, 09. April, 20.45 Uhr: Die israelische Armee nimmt nach den Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz große Gebiete im Gazastreifen ein und wandelt diese in Pufferzonen um. "Große Gebiete werden eingenommen und den israelischen Sicherheitszonen hinzugefügt, wodurch der Gazastreifen kleiner und isolierter wird", sagte Katz bei einem Besuch des vor kurzem durch Israel eingerichteten Morag-Korridors zwischen den Städten Rafah und Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Die Bevölkerung werde bereits "aus den Kampfgebieten evakuiert" fügte er hinzu.

"Dies ist der einzige Weg, den Krieg zu beenden", sagte Katz weiter und betonte, das Militär werde "zu intensiveren Kämpfen im gesamten Gazastreifen übergehen, bis die Geiseln befreit sind und die Hamas besiegt ist". 

Israel arbeite auch an der Umsetzung des Plans von US-Präsident Donald Trump für eine "freiwillige Umsiedlung" der Bewohner des Gazastreifens.

Israel hatte nach einer fast zweimonatigen Waffenpause am 18. März die Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen. Bemühungen, die Waffenruhe erneut herzustellen, scheiterten bislang.  

Am Mittwochmorgen hatte die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen mitgeteilt, dass bei einem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus in Gaza-Stadt mindestens 23 Menschen, darunter Kinder und Frauen, getötet wurden. Israel seinerseits erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, es habe "einen hochrangigen Hamas-Terroristen getroffen".

Oberstes Gericht: Israels Geheimdienstchef bleibt vorerst im Amt

Mittwoch, 09. April, 06.49 Uhr: Der von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu entlassene Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bleibt laut einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vorerst weiter im Amt. Das Gericht erließ am Dienstag eine einstweilige Verfügung, welche die Entlassung von Ronen Bar bis zu einer "späteren Entscheidung" in dem Fall blockiert. Die Regierung darf demnach weiter Gespräche mit möglichen Nachfolgern führen, aber noch keinen Nachfolger oder Interimsnachfolger ernennen.

Der Vorsitzende Richter Jizchak Amit rief Netanjahus Regierung und die Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara zudem zu einem Kompromiss auf. Er gebe ihnen bis nach dem Pessachfest Zeit, um eine "kreative Lösung zu finden, mit der beide Seiten einverstanden sind", sagte Amit. Das Pessachfest endet am 19. April. Netanjahu nannte die Entscheidung in einer Erklärung "merkwürdig".

Entlassung vom Chef des Inlandsgeheimdienstes löst große Diskussionen in Opposition und Bevölkerung aus

Netanjahus Kabinett hatte Bars Entlassung als Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet am 21. März einstimmig beschlossen. Bar soll sein Amt demnach am 10. April abgeben. Mehrere Oppositionsparteien und Nichtregierungsorganisationen legten jedoch Einspruch gegen die Entscheidung ein. Deshalb setzte der Oberste Gerichtshof Bars Entlassung zunächst bis zum 8. April aus.

Am Dienstag fand nun eine Anhörung in dem Verfahren statt, die so turbulent verlief, dass Richter Amit sogar kurzzeitig den Saal räumen ließ. Im Publikum war es zuvor zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung gekommen. Auch vor dem Gericht gab es heftigen Streit.

Israelische Soldaten verwüsten Häuser von Palästinensern

Dienstag, 08. April, 13.10 Uhr: Diebstähle, nationalistische Parolen an Hauswänden und Chaos - die mutmaßlichen Täter: israelische Soldaten. Nun hat die Armee Konsequenzen gezogen.

Jerusalem Weil sie bei einem Einsatz Häuser von Palästinensern verwüstet und Brauchbares gestohlen haben, hat die israelische Armee mehrere ihrer Generäle entlassen. Außerdem löste sie eine Reservisteneinheit auf und erteilte mehreren Soldaten einen Verweis, wie die Zeitung "Times of Israel" (Dienstag) berichtete.

Die Vorfälle hätten sich am 2. April bei einer Razzia im palästinensischen Flüchtlingslager Dheisheh bei Bethlehem ereignet. Palästinensischen Berichten zufolge durchsuchten Soldaten stundenlang Häuser. Dabei hätten sie auch nationalistische Parolen an die Wände geschmiert. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Der zuständige Generalmajor sprach von einem ernsten Vorfall, der den Werten der israelischen Armee widerspreche.

Es ist allerdings nicht der erste Vorfall dieser Art: Bereits Anfang April waren mehrere israelische Soldaten nach einem Einsatz im palästinensischen Dorf Jinba im Süden des besetzten Westjordanlandes bestraft worden.