Trauerfeier in Rom: Was Sie zur Papst-Beisetzung wissen müssen

Trump mit First Lady zur Papst-Bestattung abgeflogen

Freitag, 25. April, 16.33 Uhr: US-Präsident Donald Trump ist für die Papst-Bestattung zu seiner ersten Auslandsreise in der neuen Amtszeit aufgebrochen. Er wird bei der nur eintägigen Reise von First Lady Melania Trump begleitet. 

US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump gehen an Bord der Air Force One, um an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen
US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump gehen an Bord der Air Force One, um an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen dpa

Vatikan-Plan: Nur halbe Stunde für Trauerzug von Franziskus

Der Vatikan plant für die Überführung von Papst Franziskus vom Petersdom in die Kirche Santa Maria Maggiore nur eine halbe Stunde ein. Das sagte Sprecher Matteo Bruni am Vortag der Trauerfeier und Beisetzung des Pontifex. Der Trauerzug wird dabei nicht über die Via della Conciliazione, die direkt auf den Petersplatz zuführt, fahren. 

Auf der bekannten Prachtstraße und in den Seitenstraßen werden am Samstag Zigtausende Menschen erwartet für die Totenmesse. Der Gottesdienst wird dort auf Leinwänden übertragen.

Stattdessen sollen die Wagen mit Franziskus' Sarg sowie Kardinälen und Angehörigen über eine kleine Zufahrt (Porta del Perugino) den Vatikan verlassen und dann durch die Innenstadt zur Santa Maria Maggiore fahren. Die Menschen am Straßenrand könnten den Sarg auf dem Wagen sehen, sagte Bruni.

Die genaue Strecke nannte der Sprecher nicht. Er verwies darauf, dass die Quästur von Rom die Route bestimme. Es wird vermutet, dass der Konvoi an bekannten Orten wie dem Kolosseum vorbei zur Basilika fährt, wo Franziskus auf eigenen Wunsch in einem schlichten Grab beigesetzt wird. Dazu sagte Bruni nur, dass der Trauerzug "symbolische Orte" in Rom passieren werde.

Zeitplan der Trauerfeiern in Rom

Im Vatikan und in Rom stehen an diesem Samstag die große Trauerfeier für Papst Franziskus, der Trauerzug durch die Straßen und die Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore an.

Der erwartete - und noch nicht offizielle - Ablauf:

  • 9.00 Uhr: Ankunft der Kardinäle im Petersdom
  • 9.30 Uhr (ca.): Ankunft der Staatsgäste am Petersdom
  • 10.00 Uhr: Beginn der Trauerfeier unter der Leitung von Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalkollegiums
  • 12.00 Uhr (ca.): Ende der Trauerfeier
  • 12.30 Uhr (ca.): Abfahrt des Trauerzugs mit dem Sarg, Staatsgäste verlassen Vatikan
  • 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr (ca.): Fahrt durch die Innenstadt in Schrittgeschwindigkeit - vorbei an antiken Orten wie dem Kolosseum und dem Forum Romanum
  • 13.00 Uhr (ca.): Ankunft an der Basilika Santa Maria Maggiore
  • 13.30 Uhr (ca.): Beisetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Gäste aus aller Welt bei Beisetzung von Franziskus

Die Beisetzung von Papst Franziskus wird zum großen Treffpunkt der Weltpolitik. Zu den Trauerfeierlichkeiten am kommenden Samstag werden Dutzende Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter anderer Religionen erwartet. Erstmals seit der Rückkehr ins Weiße Haus wird US-Präsident Donald Trump wieder in Europa sein. Am Rande der Beisetzung kommt es somit auch zu «Beerdigungsdiplomatie», wie Begegnungen bei solchen Anlässen genannt werden. Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht dabei sein. Wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine müsste er die Verhaftung fürchten.

Der Pontifex aus Argentinien, der die katholische Kirche mehr als zwölf Jahre geführt hatte, war am Ostermontag um 7.35 Uhr nach langer Krankheit an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Noch ist der Leichnam in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta im Vatikan aufgebahrt. Von Mittwoch an können dann im Petersdom Gläubige aus aller Welt am offenen Sarg Abschied nehmen. Franziskus wurde 88 Jahre alt. Letztlich starb er an einem Hirnschlag.

Letzte Ruhe in Marienkirche 

Seine letzte Ruhe wird Franziskus am Samstag nicht im Petersdom finden - der wichtigsten Kirche der Christenheit -, sondern in der deutlich kleineren Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe des Hauptbahnhofs von Rom. Das war sein ausdrücklicher Wunsch. Im Testament legte er das auch noch einmal schriftlich fest. Santa Maria Maggiore ist ebenfalls eine Papstbasilika. Zuletzt wurde dort aber vor mehr als 350 Jahren ein Papst begraben.

Aus Deutschland Steinmeier und Scholz

Erwartet werden Staatsgäste aus aller Welt. Aus Deutschland kommen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz, der designierte Kanzler Friedrich Merz ist nicht dabei. 

Aus Argentinien, Franziskus' Heimat, reist Präsident Javier Milei an. Zu den weiteren Gästen gehören die Staatschefs aus Frankreich und der Ukraine, Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj. Für die britische Königsfamilie reist Prinz William an. König Charles III. war der vorletzte Staatsgast, den Franziskus zu einer Audienz empfing. Nach ihm kam nur noch US-Vize JD Vance, keine 24 Stunden vor dem Tod des Papstes. 

Der Kreml wies Spekulationen über eine Teilnahme Putins zurück. "Solche Pläne hat der Präsident nicht", sagte ein Kremlsprecher. Gegen den russischen Präsidenten gibt es seit 2023 einen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs. Bei der Landung in Italien müsste Putin also mit der Festnahme rechnen. Franziskus hatte versucht, in dem seit mehr als drei Jahren laufenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln - ohne Erfolg.

Wohnräume und Arbeitszimmer nun versiegelt

Am Montagabend war im Vatikan im Rahmen eines einstündigen Ritus noch einmal offiziell der Tod des 88-Jährigen festgestellt worden. Dann wurde der Leichnam in den Sarg gelegt. Dazu wurde die Sterbeurkunde verlesen. Kardinalkämmerer Kevin Farrell beglaubigte sie. Die Wohnräume des Papstes sowie seine Arbeitszimmer im Apostolischen Palast wurden versiegelt. Erst der neue Pontifex darf diese Siegel brechen. 

Auf Franziskus' Festlegung werden die Trauerfeiern in kleinerem Stil stattfinden als bei seinen Vorgängern - auch wie zuletzt beim 2022 verstorbenen emeritierten deutschen Papst Benedikt XVI.. Im Petersdom wird er nicht auf einem Katafalk - einer hohen Bahre - zu sehen sein, sondern in einem einfachen Holzsarg. Eine weitere Neuerung ist es, dass der päpstliche Bischofsstab als Herrschaftssymbol nicht mehr neben dem Sarg liegt. 

Konklave beginnt wohl Anfang Mai

Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt vermutlich Anfang Mai - wieder in der Sixtinischen Kapelle. Wahlberechtigt sind nach aktuellem Stand 135 Kardinäle aus aller Welt unter 80 Jahren. Dazu gehören drei Deutsche: der Kardinal von München und Freising, Reinhard Marx, der Kardinal von Köln, Rainer-Maria Woelki und der Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller. 

Die Wahlgänge sind strikt geheim. Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht. Zur Wahl benötigt der neue Pontifex eine Zweidrittelmehrheit. Wenn er gewählt ist, steigt aus einem Schornstein weißer Rauch auf. Bis dahin ist der Rauch schwarz.

Kurze Zeit später zeigt sich der neue Papst auf der Mittelloggia des Petersdoms erstmals der Öffentlichkeit. Angekündigt wird er mit den Worten "Habemus Papam" ("Wir haben einen Papst"). Die jetzige Zeitspanne bis zur Wahl wird als Sedisvakanz bezeichnet, die "Zeit des leeren Stuhls". In dieser Zeit dürfen im Vatikan keinerlei wichtige Entscheidungen getroffen werden.