Milliarden gegen Zollschäden: China wehrt sich gegen Trump

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Die chinesische Wirtschaft kämpft mit stagnierendem Wachstum und steht durch Trumps Zölle unter Druck. Eine milliardenschwere Finanzspritze soll die größten Staatsbanken stützen und die Wirtschaft ankurbeln.

Peking - Die chinesische Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr langsamer als in den Jahren zuvor. Die Immobilienkrise sowie die zunehmend alternde Bevölkerung belasten die Volksrepublik. Hinzu kommen Handelsstreitigkeiten mit dem Westen, die vor allem durch den Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump und seiner Zollpolitik verschärft wurden. Das chinesische Finanzministerium reagiert nun mit einer Finanzspritze für die vier größten staatlichen Banken Chinas, wie es in den Mitteilungen der Banken heißt. Mit 500 Milliarden Yuan, also rund 65 Milliarden Euro, sollen die Banken gestützt und die Wirtschaft wieder angekurbelt werden.

Mit diesen Maßnahmen hofft China seine Wirtschaft wieder in Schwung zu bekommen

Durch den Verkauf von Staatsanleihen plant das chinesische Finanzministerium, rund 65 Milliarden Euro aufzubringen, um die vier größten staatlichen Banken nach dem herausfordernden letzten Jahr zu stützen. Durch die Finanzspritze wird das Finanzministerium Hauptaktionär aller Banken. Bei den Banken handelt es sich um die Bank of Communications, die Bank of China, die Postal Savings Bank of China und die China Construction Bank.

Diese Banken wurden im vergangenen Jahr zur Stabilisierung der Wirtschaft eingesetzt und kämpfen nun mit niedrigen Margen, geringem Gewinnwachstum sowie Forderungsausfällen. Der finanzielle Puffer soll es ihnen ermöglichen, wieder mehr Kredite zu vergeben, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln.

Das chinesische Finanzministerium stützt vier Staatsbanken mit Milliardenbeträgen – darunter die Bank of Communication mit rund 15 Milliarden Euro.
Das chinesische Finanzministerium stützt vier Staatsbanken mit Milliardenbeträgen – darunter die Bank of Communication mit rund 15 Milliarden Euro. © IMAGO/CFOTO

„Dieser Schritt zielt darauf ab, die Fähigkeit der Großbanken zu stärken, die Realwirtschaft zu bedienen. So können sie ein relativ hohes Vermögenswachstum aufrechterhalten, die aufstrebenden Industrien besser unterstützen und dem Abwärtsdruck auf die Margen im Zuge der Zinssenkungen standhalten“, erklärt Wang Jian, Chefanalyst für den Finanzsektor bei Guosen Securities Co., gegenüber Bloomberg. Weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft waren die Senkung der Zinsen für Hypotheken sowie des Leitzinses.

Trumps Zollpolitik setzt der chinesischen Wirtschaft zu – China antwortet mit Finanzspritze für Banken

China hofft, sein Wirtschaftspotential in diesem Jahr auf fünf Prozent zu bringen, insbesondere durch die Förderung der Sektoren Immobilien, Konsumgüter und Technologie. Eine besondere Herausforderung könnten dabei die US-Zölle darstellen, die auf Chinas Exporte erhoben wurden. Diese lagen zunächst im Februar bei zehn Prozent und wurden im März auf 20 Prozent erhöht. Die chinesischen Exporte waren jedoch besonders im vergangenen Jahr entscheidend, da sie halfen, den Rückgang der Immobilienpreise auszugleichen, der den Konsum belastete. China hat bereits mit vereinzelten Maßnahmen gegen die USA reagiert.

Die größte Zuwendung durch das Finanzministerium erhält die Bank of China mit einer finanziellen Hilfe von rund 21 Milliarden Euro, gefolgt von der Bank of Communications mit rund 15 Milliarden Euro, der Postal Savings Bank of China mit rund 16,5 Milliarden Euro und der China Construction Bank mit rund 13 Milliarden Euro. Die Banken selbst wollen durch die Ausgabe neuer Aktien rund 66 Milliarden Euro aufnehmen, wie aus Unterlagen laut Bloomberg hervorgeht.

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