Informativer Ausflug: Erste Radltour mit Lenggrieser Bürgermeister fand starken Anklang

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Lenggries folgte erstmalig dem Bad Tölzer Vorbild und lud zu einer Radltour mit dem Bürgermeister ein. © Sandra Gerbichn

Noch bis Anfang Juni kann man beim Stadtradeln mitmachen. Lenggries folgte erstmalig dem Bad Tölzer Vorbild und lud zu einer Radltour mit dem Bürgermeister ein. 20 Teilnehmer begleiteten Stefan Klaffenbacher.

Lenggries – Hineinschnuppern, wo man sonst nicht so leicht reinkommt und auch noch etwas Gutes für die eigene Gesundheit sowie die Umwelt tun: Das konnte man jüngst bei einer Radltour mit Stefan Klaffenbacher. Der Bürgermeister hatte im Rahmen des noch bis Anfang Juni stattfindenden Stadtradelns unter dem Motto „Radeln und Ratschen“ zur Tour durchs Dorf eingeladen. 20 Interessierte hielt das durchwachsene Wetter nicht davon ab.

Erste Radltour mit Lenggrieser Bürgermeister fand starken Anklang

Auf der Trasse der Nahwärmeversorgung führte der Weg vom Rathausplatz zur Heizzentrale neben der Schule. 2019 ist die Hackschnitzelanlage in Betrieb gegangen. Am Blockheizkraftwerk hängen neben der Isarwelle und dem Rathaus seit Neuestem das gerade fertiggestellte Pflegeheim und das Haus der Senioren.

„Dort konnten wir dadurch die 35 Jahre alte Ölheizung ersetzen“, hob Klaffenbacher den ökologischen Beitrag der Gemeinde hervor. Ein weiterer Ausbau des heute zwei Kilometer langen Nahwärmenetzes ist geplant, etwa bis zur Sparkasse und dem Supermarkt.

Blick in die Heizzentrale und den Wasserhochbehälter in Lenggries

„Aber das kostet natürlich auch“, so Klaffenbacher. Vor allem gerate dann das jetzige Heizkraftwerk an seine Kapazitätsgrenze, eine weitere Wärmezentrale müsste gebaut werden. Besonderen Eindruck machte das Hackschnitzel-Lager. „Allesamt aus der Region im Rahmen eines Vertrags mit der Wolfratshauser Waldbesitzervereinigung“, antwortete der Bürgermeister auf die Frage, wo die denn herkämen.

Den zweiten Stopp legten die Radler am Hochbehälter ein, über den die Gemeinde mit Trinkwasser versorgt wird. Das kommt aus einem Brunnen in Leger „so rein, dass wir keine Ultrafiltrationsanlage benötigen“, erklärte Klaffenbacher. Die zwei 1.500 Kubikmeter-Speicher decken den Tagesbedarf der Lenggrieser Haushalte. Einziges Manko: Rund 50 Prozent des Wassers versickern infolge von Leitungsschäden, eine Zahl, die viel zu hoch ist: „Da müssen wir was machen“, so der Rathauschef.

Klaffenbacher zeigt seinen Bürgern den Lenggrieser Bauhof und das Feuerwehrhaus in Wegscheid

Am Bauhof angekommen, gab Klaffenbacher einen Überblick über die einzelnen Maschinen. Der Investitionsstau zeigte sich den Radlern nicht, dennoch versicherte der Bürgermeister, dass etwa dringend die Heizung saniert werden müsste. Ein mittlerer sechsstelliger Betrag sei erforderlich, um den Bauhof flottzumachen.

Schon jetzt sei einiges an Material und Maschinen ausgelagert, alles Argumente für einen Umzug zum ehemaligen Kasernenareal. Die dann frei werdenden 10.000 Quadratmeter könnte man gewerblich entwickeln, erklärte der Rathauschef auf Nachfrage. Dafür gebe es Bedarf. 2020 habe man die letzte Gewerbefläche mit 18 Bewerbern vergeben.

Eindruck machte dann am Wegscheider Feuerwehrhaus das neue Einsatzfahrzeug. Auf den Dächern fast aller Gerätehäuser wurde eine PV-Anlage installiert. Der Überschussstrom gelangt in den Pufferspeicher. Teilweise konnten so Ölheizungen entastet werden, informierte Klaffenbacher.

Fahrradstopp auf dem Gelände der Lenggrierser Prinz-Heinrich-Kaserne

Besonderes Interesse weckte das letzte Ziel der Route, das ehemalige Kasernenareal. Auf den 12,5 Hektar der Gesamtfläche, die der Gemeinde gehören, sollen neben dem Umzug des Bauhofs eine Kindertagesstätte, bezahlbare Wohnungen sowie ein Sport- und Multifunktionsplatz entstehen. Denkbar sei auch die Einrichtung einer Tagespflege. „Vielleicht können wir auch dem Wunsch der Vereine nach einer weiteren Sporthalle nachkommen“, stellte der Rathauschef in Aussicht.

Der Bebauungsplan für die erste öffentliche Auslegung befindet sich in Vorbereitung. Danach sei geplant, bei einem Ortstermin einzelne Projekte konkreter vorzustellen. „Weitere Ideen sind immer willkommen“, so der Bürgermeister. Das riesige Areal bietet unzählige Möglichkeiten.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare