Goldene Geburtstagsfeier: Ökumenische Familienberatung im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen seit 50 Jahren

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Die Ökumenische Familienberatung feierte in der Tölzer Franzmühle ihr 50-Jähriges, unter anderem mit einer Ökumenischen Andacht.
Die Ökumenische Familienberatung feierte in der Tölzer Franzmühle ihr 50-Jähriges, unter anderem mit einer Ökumenischen Andacht. © Karl Bock

Die Ökumenische Familienberatung in Form der Erziehungsberatungsstelle Bad Tölz-Wolfratshausen feierte jüngst in der Tölzer Franzmühle ihr 50-jähriges Jubiläum, unter anderem mit einer Ökumenischen Andacht.

Bad Tölz/Landkreis – Mit Glocken werden Gottesdienste eingeläutet oder auch erfolgreiche Börsengänge. Zwar war die 50-Jahr-Feier der Erziehungsberatungsstelle Bad Tölz-Wolfratshausen ungeachtet der Teilnahme dreier Geistlicher und einer Ökumenischen Andacht kein Gottesdienst und trotz der Verweise auf die notwendigen Finanzen auch kein Börsengang, dennoch hatte die „Jubelglocke“, die Barbara Hofmann zu Beginn läutete, ihre Berechtigung, konnte man doch auf ein halbes Jahrhundert Ökumenische Familienberatung im Landkreis zurückblicken.

Goldene Geburtstagsfeier: Ökumenische Familienberatung im Kreis besteht nun seit 50 Jahren

„Wir haben heute schließlich etwas zu jubeln“, meinte die Leiterin der Tölzer Stelle bei der Jubiläumsfeier, wobei sie und ihre Kollegen eine Reihe von Gästen aus nah und fern begrüßen konnten. Zwar blickte man noch nicht, wie später Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier meinte, auf eine „Diamantene Hochzeit“ zurück (60 Jahre), aber eine „Goldene“ ist ja auch etwas.

Und Barbara Hofmann, die seit vier Jahren an der Spitze der Einrichtungen im Landkreis steht, erinnerte daran, dass die Einrichtung genauso alt sei wie sie selbst. Während sie aber noch mit Puppen gespielt und ohne Aufsicht auf Bäume geklettert sei, habe man dort schon segensreiche Arbeit für die Familien im damals noch jungen Landkreis geleistet.

650 Familien suchten im Tölzer Land bei der Ökumenische Familienberatung Hilfe

Dass sich das im Laufe von fünf Jahrzehnten nicht geändert habe, sondern der Bedarf größer sei denn je, machte Hofmann in ihrer Begrüßung deutlich. 650 Familien hätten im vergangenen Jahr hier Hilfe gesucht, insgesamt seien in den Einrichtungen in Bayern 78.000 Menschen beraten worden. Caritas-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Schweiger freute sich darüber, dass Diakonie Oberland und Caritas hier zusammen eine Einrichtung betreiben, „die sehr bereichernd für Familien“ sei.

Dekan Florian Gruber sagte, oft werde behauptet, die Kinder seien die Zukunft. „Sie gehören aber auch zur Gegenwart.“ Er befürchtete, dass die Zeiten nicht einfacher werden würden und man vermehrt „Menschen braucht, die sich für andere einsetzen.“ Allerdings wolle man „heute nicht auf die Defizite schauen“.

In einer kurzen ökumenischen Andacht von Caritas-Präses Augustin Bauer, Dekan Florian Gruber und Stadtpfarrer Peter Demmelmair wurden zu speziell gedichteten Liedern auf bekannte Melodien auch Fürbitten verlesen, ehe die Grußworte der drei Ehrengäste auf dem abwechslungsreichen und liebevoll gestalteten Programm standen. bo

„Premiumprodukt“ der Diakonie Oberland: Rückblick bei Feier auf die vergangenen 50 Jahre

Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier ließ keinen Zweifel daran, dass das Ganze auch finanziert werden müsse und forderte die örtlichen Vertreter des Landkreises auf, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

Florian Gruber bezeichnete – nicht in seiner Eigenschaft als Dekan, sondern als Vorstand der Diakonie Oberland – die Familienberatung mit den Standorten Klosterweg in Bad Tölz, Steiner Ring in Geretsried und mit Sprechstunden in Kochel als „Premiumprodukt“ in der Reihe der Angebote, die die Diakonie vorhält. Die Finanzierung weiter sicherzustellen sei Aufgabe der Gesellschaft, die Diakonie habe nicht die Mittel für eine Eigenbeteiligung, auch wenn sie in Einzelfällen gerne unbürokratisch helfe.

In kurzen Videos hielt man Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre, auf die Veränderungen in den Familien, aber auch beim Jugendschutz, auf die verschiedenen Leitungen und den Umzug von der Klammergasse in Bad Tölz ins ehemalige Franziskanerkloster.

Man kennt sich, vertraut sich und hat einen gemeinsamen Auftrag.

Die Tölzer Jugendamtsleiterin Mirjam Majer, die seit fast 20 Jahren „in der Jugendhilfe unterwegs“ ist, freute sich, viele bekannte Gesichter zu sehen, die seit ebenso vielen Jahren tätig seien. „Man kennt sich, vertraut sich und hat einen gemeinsamen Auftrag“, meint sie. Zwar spaziere man nicht auf einer Blumenwiese, sie zeigte sich überzeugt, dass die Erziehungsberatung auch weiterhin erfolgreich tätig sein könne, auch wenn sich die Gesellschaft gewandelt habe.

Ehe man sich dem Buffet widmete und anschließend noch einem Vortrag von Dr. Celina von Bezold über „Die wundersamen Wege vom Ich zum Du“ lauschte, rief Barbara Hofmann noch ihre neuen Mitarbeiter zusammen, um sie vor den Gästen zu ehren und sie für ihren überdurchschnittlichen Einsatz zu ehren. Ihre Stellvertreterin Eva Burchard gab die lobenden Worte zurück und überreichte der Chefin unter dem Beifall aller einen prächtigen Blumenstrauß. Karl Bock

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