Bürgermeister Stefan Klaffenbacher berichtet über die großen Aufgaben der Gemeinde Lenggries

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Auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Heinrich-Kaserne sollen unter anderem eine Heizzentrale, eine Kindertagesstätte sowie Wohnraum entstehen. Darüber hinaus sind ein Gewerbegebiet und der Umzug des Lenggrieser Bauhofs dorthin geplant. © Sandra Gerbich

Was wird aus der ehemaligen Gebirgsjägerkaserne? Und wie bereitet sich Lenggries auf den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung vor?

Der Gemeinde Lenggries stehen heuer große Aufgaben bevor. Bürgermeister Stefan Klaffenbacher ist zuversichtlich, die Mammutprojekte alle stemmen zu können.

Lenggries – Derzeit befindet sich die Lenggrieser Mittagsbetreuung noch in einer Containeranlage. „Sie war nur als Übergangslösung gedacht“, sagte Stefan Klaffenbacher (FWG) beim gemeinsamen Gespräch mit der Rundschau. Um dem Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung ab 2026 gerecht zu werden, soll ein Neubau her.

„Wir haben schon mal einen Planer gebeten, uns einige Entwürfe zu erstellen“, erklärte der Bürgermeister. Wie viele Plätze benötigt werden, sei „immer noch eine große Glaskugel“. Derzeit besuchen 340 Grundschüler die Lenggrieser Schule. 50 Mittagsbetreuungsplätze gebe es im bestehenden Container. Hinzu kämen 25 im Erweiterungsbau der Mittelschule.

Das Staatsministerium gehe von einem Bedarf von 80 Prozent aus, „wir sind bei gerade mal 17 Prozent“, so der Rathauschef weiter. Es sei also eine schwierige Aufgabe, zwischen Forderung und tatsächlichem Bedarf die richtige Lösung zu finden. Dennoch hofft die Gemeinde, dieses Jahr noch die Baugenehmigung zu erhalten und „vielleicht sogar noch im Herbst mit dem Neubau zu beginnen“.

Entstehen soll der Neubau dort, wo jetzt noch die Asylcontainer an der Geiersteinstraße stehen. „Eigentlich endete der Nutzungsvertrag mit dem Landratsamt Mitte Dezember“, so Klaffenbacher.

Was passiert auf der Lenggrieser Prinz-Heinrich-Kaserne?

Nun soll der Umzug ins leer stehende Offizierskasino auf dem ehemaligen Kasernengelände bis Ende März vollzogen sein. „2016 hat die Gemeinde einen großen Teil des Areals zurückerwerben können“, informierte der Bürgermeister. Den westlichen Bereich des Areals möchte die Gemeinde als Gewerbeflächen entwickeln. Ebenso soll der Bauhof dorthin verlegt werden. Auch eine Heizzentrale sei denkbar, so der Rathauschef.

„Zudem wünschen wir uns eine weitere Kindertagesstätte für etwa sechs Kindergarten- und drei Krippengruppen“, legte Klaffenbacher nach. Darüber hinaus werde dringend bezahlbarer Wohnraum für Kita- und Pflegepersonal benötigt. Für das Frühjahr oder Frühsommer plant die Gemeinde dazu eine Informationsveranstaltung direkt auf dem Gelände.

Als „sehr langwieriges Projekt“ habe sich das geplante Einheimischenmodell an der Enzianstraße entwickelt, bedauerte Klaffenbacher. „Die Verlegung des Grabens, die Erschließung – all das hat gedauert.“ In absehbarer Zeit sollen die Grundstücke in Erbpacht vergeben werden. „Denkbar sind zwei Dreispänner“, so der Bürgermeister. Auch ein Doppelhaus in Hohenwiesen könnte gebaut werden. „Wir planen die Vergabe noch in diesem Jahr“, blickte der Rathauschef voraus.

Neues Pflegeheim in Lenggries eröffnet im Sommer

Weniger Sorgen bereiten der Gemeinde Angebote für ältere Menschen sowie die Betreuung Pflegebedürftiger. Vom Quartiersmanagement und der Quartierpflege hätte er gehört. Klaffenbacher sehe allerdings bei Bestehen intakter ländlicher Strukturen keinen Bedarf. Ebenso halte er nichts davon, „dass sich fünf, sechs Nachbarn um einen pflegebedürftigen Anwohner kümmern“. Zumal sich der Neubau des Pflegeheims auf der Zielgeraden befände. „Im dritten Quartal werden wir das Gebäude an die Caritas übergeben.“

Auch seien solche Projekte Klaffenbachers Ansicht nach finanziell nicht zu stemmen. „Wo soll das Geld und die Leut´ herkommen?“ Schon jetzt sehe sich Lenggries mit einem angespannten Haushalt konfrontiert. „Zwölf Prozent Personalkostensteigerung innerhalb zwei Jahren waren heftig“, betonte der Bürgermeister.

Derzeit sind über 200 Menschen bei der Gemeinde beschäftigt. Klaffenbacher: „Bei den Ausgaben werden wir an der einen oder anderen Stelle den Rotstift ansetzen müssen.“

Der Lenggrieser Bürger hat das Wort am 4. April im Alpenfestsaal

„Unsere alljährliche Bürgerversammlung ist die perfekte Gelegenheit, den konstruktiven Austausch in der Gemeinde noch weiter zu intensivieren“, wirbt Klaffenbacher. Am Freitag, 4. April, wird der Bürgermeister ab 19.30 Uhr im Alpenfestsaal einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in Lenggries im Jahr 2024 und einen Ausblick auf die noch anstehenden Themen 2025 geben. Außerdem wird das Regiosiegel an Lenggrieser Unternehmen vergeben.

Für Bürger besteht die Möglichkeit, Wünsche, Anregungen und Anfragen an die Gemeinde zu richten. Die Bürgerversammlung kann eine Ergänzung der Tagesordnung beschließen, wenn dies spätestens eine Woche vor der Versammlung bei der Gemeinde (E-Mail: gemeinde@lenggries.de) schriftlich beantragt wird. „Die Tagesordnung darf nur gemeindliche Angelegenheiten zum Gegenstand haben“, so Klaffenbacher. „„Wir werden die Empfehlungen der Bürgerversammlung innerhalb einer Frist von drei Monaten im Gemeinderat behandeln.“

Zur Bürgerversammlung erscheint der „Jahresbericht 2024“. Er ist sowohl im Lesesaal der Gästeinformation als auch in der Gemeindebücherei einsehbar und online ab 4. April auf www.rathaus-lenggries.de.

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