Gefahr vor Russland-Angriff auf Nato wächst: Neuer Bericht enthüllt möglichen Zeitpunkt
NATO-Mitglieder fühlen sich von Russland weiterhin bedroht. Ein dauerhafter Frieden nach dem Ukraine-Krieg erscheint unwahrscheinlich.
Berlin/Kiew/Moskau – Zunehmend äußern Politiker und Sicherheitsexperten die Befürchtung, dass Russland nach dem Überfall auf die Ukraine auch eine direkte Konfrontation mit der NATO nicht ausschließen könnte. Auch wenn das Ende des Ukraine-Kriegs noch nicht in Sicht ist, werden Verhandlungen zu einem möglichen Kriegsende angestrebt. In Istanbul nehmen Russland und die Ukraine heute einen neuen Anlauf für direkte Gespräche über eine Beendigung des Moskauer Angriffskrieges.
Der Gesandte von Kremlchef Wladimir Putin betonte, dass die russische Delegation nach Istanbul gekommen sei, „um direkte bilaterale Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu führen“. Es wären die ersten direkten Gespräche in der Türkei zwischen den Kriegsparteien seit drei Jahren. 2022 scheiterte ein Friedensabkommen. Doch der Ukraine-Krieg ist nicht die einzige Sorge. Angesichts russischer Bedrohungen wächst in Europa insgesamt die Angst vor einer weiteren Eskalation.
Russland bleibt militärische Gefahr für NATO – auch nach Ukraine-Krieg
Im Westen wächst die Panik, Russland könnte nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine weitere militärische Schritte in Europa planen. Laut Sicherheitsexperten stellt das Regime von Präsident Wladimir Putin eine zunehmende Bedrohung für die NATO dar.
Einer aktuellen Einschätzung des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) zufolge könnte Russland bereits innerhalb der nächsten zwei Jahre militärisch in der Lage sein, ein NATO-Land anzugreifen. Insbesondere dann, wenn es in der Ukraine zu einem durch die USA vermittelten Waffenstillstand kommen sollte.
IISS-Analyse: Russland könnte ab 2027 zur ernsten Bedrohung für NATO-Staaten werden
Die Analyse steht im Einklang mit Warnungen westlicher Regierungschefs, die befürchten, dass Russland auch nach einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs eine ernstzunehmende Bedrohung für das Bündnis bleiben wird. Ab dem Jahr 2027 könnte Moskau „eine erhebliche militärische Herausforderung für NATO-Verbündete, insbesondere für die baltischen Staaten“, darstellen, heißt es weiter in dem IISS-Bericht.
Russland bleibt Gefahr: Europas Frieden auch nach Ukraine-Krieg bedroht
Aktuell warnen ranghohe Vertreter der Bundeswehr so offen und eindringlich wie selten zuvor vor einer langfristigen Gefährdung des Friedens in Europa durch Russland – und vor der realen Gefahr eines möglichen Angriffs auf ein NATO-Mitglied. Die Warnungen stützen sich auf neue sicherheitsrelevante Einschätzungen europäischer Nachrichtendienste, darunter eine gemeinsame Lageanalyse des Bundesnachrichtendienstes (BND) und der Bundeswehr, wie Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung zeigen. Demnach arbeite Russland gezielt darauf hin, bis zum Ende des Jahrzehnts alle militärischen Voraussetzungen zu schaffen, um einen „großmaßstäblichen konventionellen Krieg“ führen zu können. (jal)