„Legitimes Ziel“: Attentat auf Putins Raketenentwickler nahe Moskau

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Ein russischer Raketenwissenschaftler wurde in einem Park bei Moskau getötet. Der ukrainische Geheimdienst äußert sich eindeutig.

Moskau - Der ukrainische Militärgeheimdienst HRU hat nach eigenen Angaben den russischen Raketenwissenschaftler Michail Schatski in der Nähe von Moskau getötet. Das berichten verschiedene ukrainische Medien wie der Sender Hromadske unter Berufung auf Geheimdienstmitarbeiter. In den sozialen Medien kursieren Fotos von der mutmaßlichen Leiche.

Schatski arbeitete für ein staatliches Luft- und Raumfahrtunternehmen Russlands. Der Experte soll an der Entwicklung verschiedener Waffensysteme beteiligt gewesen sein, berichtet die unabhängige russische Zeitung Moscow Times. Unter anderem habe Schatski den russischen Marschflugkörper Kh-69 für die Armee von Präsident Wladimir Putin mitentwickelt. Beispielsweise habe Russland diesen Marschflugkörper eingesetzt, um das für die Kiewer Region wichtige Kraftwerk Trypillja zu zerstören.

Putins getöteter Raketenexperte soll auch Drohnen mitentwickelt haben

Darüber hinaus soll Schatski an der Entwicklung zahlreicher Drohnen beteiligt gewesen sein, die Russland im Ukraine-Krieg einsetzt. „Jede Person, die auf die eine oder andere Weise an der Entwicklung des russischen militärisch-industriellen Komplexes beteiligt ist und damit die russische Aggression gegen die Ukraine unterstützt, ist ein legitimes Ziel für die Verteidigungskräfte“, sagte ein ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter dem Sender Hromadske.

Ein Bauarbeiter geht über eine Baustelle.
Symbolfoto: Das Bild zeigt die Baustelle der U-Bahn-Station Kotelniki der Tagansko-Krasnopresnenskaja-Linie in Moskau. © Maxim Shipenkov/dpa

Laut der ukrainischen Zeitung Kyiv Independet wurde Schatski im Kuzminsky-Waldpark in der Nähe der Stadt Kotelniki getötet. Der Ort befindet sich in der Oblast Moskau. Ein Video auf der Plattform X soll zeigen, wie Polizeibeamte am Tatort eintreffen.

Journalist postet Foto von mutmaßlicher Leiche und veröffentlicht Kommentar

Der Journalist Alexander Nevzorov veröffentlichte ein Foto mit dem mutmaßlich getöteten Schatski, der leblos im Schnee liegt. Auf seinem Telegram-Kanal schrieb Nevzorov zu dem Bild: „Es scheint, dass keiner derjenigen, die sich des Völkermordes an den Ukrainern schuldig gemacht haben, eines natürlichen Todes sterben wird.“

Vor kurzer Zeit hatte der russischen Geheimdienst FSB einen deutschen Staatsbürger in Nischni Nowgorod verhaftet. Der Vorwurf: Der Festgenommene habe einen „Sabotage“-Akt auf eine Eisenbahnstrecke geplant. „Dem Geständnis des Festgenommenen nach hat er im November 2024 für eine von seinem Kurator versprochene finanzielle Belohnung einen Anschlag auf ein Gleisbett der Eisenbahn in Nischni Nowgorod mithilfe eines selbstgebauten Sprengsatzes vorbereitet“, hieß es in einer Erklärung der russischen Behörden.

Die Weiterentwicklung von Waffensystemen spielt auch im Ukraine-Krieg eine zentrale Rolle. Zuletzt spekulierten Experten, ob die Ukraine von Präsident Wolodymyr Selenskyj ausgemusterte Kampfjets vom Nato-Land Kroatien in Kamikaze-Marschflugkörper umbauen könnte. Zuletzt hatte die Ukraine russisches Staatsgebiet mit weitreichenden ATACMS-Raketen angegriffen. (Jan Wendt)

Auch interessant

Kommentare