Nach Eskalation in Berliner Freibad: Bademeister stellt sich brisante Frage

Ein Sommertag in Berlin, das Freibad voller Familien, Kinder, Jugendliche. Eigentlich ein Bild, wie man es sich wünscht. Doch im Columbiabad endet es im Chaos: Dutzende Männer prügeln aufeinander ein, Frauen schreien, Gäste flüchten aus dem Wasser. Mehrere Verletzte, dutzende Polizisten im Einsatz – und ein Ort, der eigentlich Erholung sein sollte, wird zum Brennpunkt.

Bademeister fragt sich: Warum passiert das immer wieder in Deutschland?

Die Vorfälle sind folglich keine Ausnahme. Es ist ein Muster. Kaum ein Sommer vergeht ohne Schlagzeilen über eskalierende Konflikte in Freibädern.

Und die Frage, die bleibt, ist klar: Warum passiert das immer wieder in Deutschland?

Freibäder sind kein Spielplatz für Gewalt

Ein Freibad ist ein öffentlicher Raum, den sich hunderte Menschen teilen. Hier geht es um Schwimmen, Sport, Familienzeit. Nicht um Aggression, nicht um Respektlosigkeit.

Für viele Familien ist das Freibad der einzige Urlaub im Sommer. Für Kinder bedeutet es Abenteuer und Freiheit. Für Ältere Ruhe und ein kleines Stück Lebensqualität.

Wenn solche Orte durch Gewalt kaputtgemacht werden, trifft das die Falschen: die friedliche Mehrheit, die nichts anderes will, als ein paar unbeschwerte Stunden.

Das Problem ist fehlender Respekt

Die Ursachen liegen nicht in Sonne, Hitze oder Langeweile. Das Problem ist fehlender Respekt. Respekt vor Regeln. Respekt vor Mitarbeitern. Respekt vor anderen Gästen.

Wer glaubt, sich im Freibad alles erlauben zu dürfen, zerstört das Miteinander. Und wer denkt, dass Hausordnungen nur Empfehlungen sind, zeigt, dass er die Grundidee von Gemeinschaft nicht verstanden hat.

Kulturelle Prägungen – und die Pflicht zur Anpassung

Viele der Konflikte entstehen in Gruppen von jungen Männern, häufig mit Migrationshintergrund. Das muss man klar benennen. Unterschiedliche Vorstellungen von Autorität, Rücksicht und öffentlichem Verhalten treffen aufeinander.

Doch eines ist entscheidend: Wer nach Deutschland kommt, hier lebt oder Schutz sucht, hat die Pflicht, sich an Regeln und Kultur zu halten.

Es kann nicht sein, dass man sich hier so benimmt, wie man es zu Hause niemals tun würde. Höflichkeit, Anpassung und Rücksicht sind keine Kür, sondern Pflicht.

Wir würden uns in einem anderen Land auch nicht so aufführen. Im Gegenteil – wir achten auf Regeln, wir passen uns an, weil wir wissen, dass wir Gäste sind. Genau das muss auch hier gelten.

Die Leidtragenden sind Familien und Personal

Die Leidtragenden dieser Eskalationen sind die Familien, die eigentlich nur Badespaß wollten. Statt Pommesduft hören sie Sirenen, statt Gelächter erleben sie Gewalt. Kinder sehen Szenen, die sie nicht mehr vergessen.

Und die Mitarbeiter in den Bädern – Bademeister, Kassenkräfte, Reinigungspersonal – werden in Situationen gedrängt, für die sie weder ausgebildet noch zuständig sind. Ihre Aufgabe ist Sicherheit am Wasser, nicht das Stoppen von Massenschlägereien.

Viele Kollegen berichten von Resignation, von Angst, sogar von dem Gedanken, den Beruf zu verlassen. Und gleichzeitig fragen sich Gäste: Soll ich meine Kinder wirklich noch ins Freibad schicken?

Ralf Großmann wuchs im Schwimmbad auf und lebt Bäderbetrieb seit Kindheitstagen. Auf H2ohero.de teilt er seine Erfahrung aus deutschen Bädern – authentisch, alltagsnah und mit Herz für Sicherheit und Qualität. Er ist Teil unseres Experts Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.

Regeln müssen gelten – für alle, ohne Ausnahme

Es reicht nicht, Hausordnungen auszuhängen. Sie müssen konsequent durchgesetzt werden. Wer sich danebenbenimmt, muss sofort gehen. Wer wiederholt auffällt, darf keinen Zutritt mehr bekommen. Das ist kein Zeichen von Härte, sondern von Schutz – für die Mehrheit, die friedlich ins Bad kommt.

Dafür braucht es klare Strukturen: mehr Sicherheitspersonal, Unterstützung durch Polizei, und den Rückhalt der Politik. Wenn Städte und Betreiber das nicht durchziehen, verlieren wir Stück für Stück das, was Freibäder ausmacht.

Es geht um mehr als ein Schwimmbad

Am Ende geht es nicht nur um Wasser und Liegewiesen. Es geht darum, ob wir es schaffen, Orte des Zusammenlebens zu bewahren. Orte, die allen gehören.

Wenn wir weiter zuschauen, wie Gewalt und Respektlosigkeit überhandnehmen, verlieren wir genau das. Dann gehen die Falschen – die Familien, die friedlichen Gäste – und übrig bleibt eine Minderheit, die meint, stärker zu sein als Regeln.

Fazit: Es reicht jetzt

Die Eskalation in Berlin ist kein Zufall, sondern ein Spiegel. Sie zeigt: Respekt, Anpassung und Rücksicht sind keine leeren Worte – sie sind die Grundlage unseres Miteinanders.

Wer in Deutschland lebt oder hier einreist, muss Regeln achten. Muss verstehen, dass ein Freibad kein rechtsfreier Raum ist. Muss begreifen, dass wir uns in keinem anderen Land so benehmen würden – und deshalb auch hier nicht dürfen.

Es reicht jetzt. Wer nicht bereit ist, diese Regeln zu akzeptieren, hat in einem Freibad nichts verloren. Und wir dürfen es nicht länger dulden.