Alexander Pfaffendorf ist der neue Schulleiter des Schongauer Welfen-Gymnasiums. Im Gespräch hat der 54-jährige Musiklehrer erklärt, was er an der Schule verändern möchte und welche Herausforderungen auf ihn warten.
Schongau – „Ich komme an meine alte Schule zurück“, freut sich Alexander Pfaffendorf. Der 54-jährige Fuchstaler unterrichtete von 2000 bis 2015 das Fach Musik am Schongauer Welfen-Gymnasium. Nun ist er wieder da. Als Schulleiter. Pfaffendorf tritt die Nachfolge von Bernhard O‘ Connor an, der sich zum Ende des vergangenen Schuljahres in den Ruhestand verabschiedete.
Alexander Pfaffendorf leitete neun Jahre lang das Gymnasium Schwabmünchen
Alexander Pfaffendorf ist gebürtiger Augsburger. Seine erste Lehrerstelle nach dem Referendariat war am Schongauer Gymnasium. Vor zehn Jahren verabschiedete sich Pfaffendorf vorübergehend aus dem Pfaffenwinkel und ging zunächst nach Neusäß (Landkreis Augsburg). Nach einer kurzzeitigen Tätigkeit als Vize-Schulleiter am dortigen Gymnasium wechselte er ans Gymnasium Schwabmünchen. Neun Jahre lang leitete er die Schule. „Das war eine tolle Zeit“, erinnert sich der 54-Jährige zurück.
Doch mit dem Abschied O‘Connors und dem Freiwerden der Rektor-Stelle am Schongauer Gymnasium hat sich eine Chance ergeben, die Pfaffendorf nicht auslassen konnte und wollte. „Denn ich kenne den Geist der Schule“, so der 54-Jährige: „Es gibt hier ganz tolle Schüler und ein motiviertes Kollegium“.
Arbeitsweg des Fuchstalers ist nun deutlich kürzer
Was ebenfalls nicht zu vergessen ist: Der tägliche Arbeitsweg des Fuchstalers ist nun deutlich kürzer. „Ich bin sogar schon zwei- oder dreimal mit dem Rad gekommen“, erzählt Pfaffendorf. „Also mit dem E-Bike“, fügt er schnell noch hinzu und grinst.
Während die Schüler in den vergangenen Wochen ihre Sommerferien genossen haben, hatte der neue Schulleiter des Gymnasiums alle Hände voll zu tun. Bildung der Klassen, Planung der Seminare, Zuweisung der Lehrer, Erstellung der Stundenpläne – all das muss erledigt sein, damit das neue Schuljahr morgen reibungslos starten kann.
Herausforderung: Zusätzlicher Jahrgang wegen G9-Umstellung
Eine besondere Herausforderung kommt in diesem Jahr allerdings noch dazu: „Wir haben einen zusätzlichen Jahrgang“, so Pfaffendorf – wegen der Umstellung vom achtjährigen auf das neunjährige Gymnasium. Als wäre das nicht schon genug, ist es kürzlich auch noch zu kurzfristigen Ausfällen im Lehrerkollegium gekommen. „Alternativlösungen“ mussten also schnell her.
Ich will die Schulleitung auf breitere Beine stellen.
„Ich übernehme eine sehr gut hinterlassene Schule“, betont Pfaffendorf: „Dafür möchte ich mich bei Bernhard O‘ Connor bedanken.“ Die Führungsstruktur des „großen Dampfers“, wie der neue Leiter die Schule mit rund 90 Lehrern und mehr als 900 Schülern nennt, möchte er weiterentwickeln. Konkret bedeutet das: „Ich will die Schulleitung auf breitere Beine stellen und eine sogenannte erweiterte Schulleitung einführen.“ Derzeit besteht die Schulleitung noch aus insgesamt vier Personen.
Pfaffendorf spielt Klavier und Trompete
Zwei Schulstunden pro Woche wird der neue Rektor im kommenden Schuljahr unterrichten. „Mehr geht leider nicht.“ Außerdem plant Pfaffendorf, ein Seminar oder ein Wahlfach zu übernehmen. Er erinnert sich gerne zurück an die Leitung eines Fußball-Kurses, die er mal an einer Schule inne hatte. „Da lernt man die Schüler gleich ganz anders kennen“, so Pfaffendorf.
Auch außerhalb des Schulgeländes treibt der 54-Jährige gerne Sport. Doch seine ganz große Leidenschaft ist die Musik. Das merkt man Pfaffendorf sofort an: Wenn er darüber spricht, beginnen seine Augen zu leuchten. Er freut sich über Verbindungen des Gymnasiums zur Musikschule sowie zum „Festlichen Sommer in der Wies“. „Ich bin ja auch ein klassischer Musiker“, erklärt Pfaffendorf – Trompete und Klavier spielt er. Leider bleibt ihm neben seinem Beruf dafür nicht ganz so viel Zeit, wie er gern hätte. „Mein großes Ziel ist aber: Wenn ich mal in Pension bin, möchte ich in der Schongauer Stadtkapelle Trompete spielen.“