Geheimtelefonat zwischen Russland und USA wird publik
Russland testet im Mittelmeer eine Hyperschallrakete und informiert die USA im Geheimen. Auch eine mögliche Eskalation des Ukraine-Konflikts wurde thematisiert.
Moskau – Laut eigenen Aussagen hat die russische Armee während Marine- und Luftwaffenmanövern im östlichen Mittelmeer Hyperschallwaffen eingesetzt. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Dienstag (5. Dezember) über den Onlinedienst Telegram mit, dass es sich bei den abgefeuerten Waffen um schiffsgestützte Präzisionsflugkörper vom Typ „Zirkon“, sowie um Marschflugkörper der Typen Kalibr und Onyx handelte. Für die Durchführung dieser Übungen wurde die Anzahl der in der Region stationierten russischen Soldaten „erhöht“.
In einem bisher geheimen Telefonat informierte der russische Generalstabschef Valery Gerassimow seinen US-amerikanischen Amtskollegen, General CQ Brown, über die geplanten Hyperschallraketentests im östlichen Mittelmeer. Er riet den Schiffen der US-Marine, das Zielgebiet zu meiden. Die New York Times berichtete zuerst über dieses Telefonat, welches später von einem US-Beamten bestätigt wurde.

Geheimtelefonat zwischen Russland und USA: „Eskalation zwischen beiden Ländern verhindern“
Captain JD Dorsey, Sprecher von General Brown, gab bekannt, dass dies das erste direkte Gespräch zwischen den beiden ranghöchsten Militärs war, seit General Brown den Vorsitz der Stabschefs übernommen hat. Neben der Warnung vor den Raketentests hätten der russische und der US-amerikanische General auch über den Konflikt in der Ukraine diskutiert sowie über Möglichkeiten, Missverständnisse und Eskalationen zwischen den beiden Ländern zu verhindern.
Mehr als tausend Soldaten, zehn Schiffe und 24 Flugzeuge nahmen an dem russischen Manöver im östlichen Mittelmeer teil, wie berichtet wurde. Das Ministerium veröffentlichte Aufnahmen, die den Abschuss mehrerer Flugkörper von Schiffen zeigten. Die Übungen waren laut Ministerium schon länger geplant.
Dschihadisten nehmen Aleppo ein: Größte Offensive in Syrien seit Jahren
Russland ist ein wichtiger Unterstützer des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Es betreibt einen Marine- und Luftwaffenstützpunkt in Syrien und unterstützt Assad seit 2015 im Kampf gegen Rebellengruppen im Land.
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Letzten Mittwoch starteten die Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und verbündete Rebellengruppen im Norden Syriens eine überraschende Großoffensive gegen die syrischen Regierungstruppen. Sie konnten neben zahlreichen Ortschaften auch die Millionenstadt Aleppo fast vollständig unter ihre Kontrolle bringen.
Dies sind die ersten Kämpfe in Syrien dieser Größenordnung seit mehreren Jahren. Vorher waren die Feindseligkeiten zwischen den Kriegsparteien weitgehend eingestellt worden. Russland führt seit Tagen Luftangriffe durch, um gegen die Offensive vorzugehen. (jal/dpa)