Ukraine zeigt spektakulären HIMARS-Angriff im Video: Nur die Munition fehlt

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Das ukrainische Militär teilt ein Video, das amerikanische HIMARS-Raketenwerfer im Einsatz zeigt. Kiew lobt die US-Waffen, doch es fehlt an Munition.

Kiew – Die Ukraine kämpft mit Waffen aus verbündeten Ländern gegen die russische Invasion – so auch mit HIMARS aus den USA. Das bewegliche Artillerie-Raketensystem lässt sich anhand eines Videos im Einsatz begutachten, das ein Oberbefehlshaber der Armee Kiews auf Telegram teilte. Über die Nachrichtenagentur Nexta wurde es auf X, ehemals Twitter, geteilt. Darin lässt sich die beeindruckende Feuerkraft der Waffe erahnen.

HIMARS ist ein in den USA hergestellter Raketenwerfer, der auf einem 5-Tonnen-Lastwagen montiert ist und in der Lage ist, Lenkflugkörper in schneller Folge abzufeuern. Der Raketenwerfer befindet sich seit Juni 2022 in der Ukraine. Das Video zeigt ihn bei einem Einsatz im Ukraine-Krieg.

Zu dem Video schrieb General Valerii Zaluzhnyi: „Das HIMARS-Raketenartilleriesystem zerstört effektiv feindliche Ausrüstung und Arbeitskräfte entlang der gesamten Frontlinie. Die Besatzungen sind ständig in Bereitschaft, sobald ein feindliches Ziel auftaucht, und haben nur wenige Minuten zum Laden und um in Schussposition zu gehen.“

Ukraine setzt US-Rakentenwerfer HIMARS ein: „Immer die beste Zeit“

Erst am Dienstag (9. Januar 2024) hatte das ukrainische Militär ein Video, in dem angeblich gezeigt wird, wie seine Streitkräfte HIMARS-Trägerraketen verwenden, um einen russischen TOS-1A-Raketenaktivator „Blazing Sun“ zu zerstören. Der Beitrag der Ukrainischen Spezialeinsatzkräfte (SSO) hatte die Überschrift: „HIMARS-Zeit ist immer die beste Zeit!“ Auch einen Hubschrauber hatte HIMARS im Dezember vom Himmel geholt, wie in einem anderen Video zu sehen war.

Die USA haben Kiew im Rahmen ihrer verschiedenen Militärhilfepakete 39 HIMARS zur Verfügung gestellt. Laut ukrainischen Beamten soll HIMARS bei der Verteidigung gegen den Kreml extrem wirkungsvoll sein. Kritisiert wird einzig die angeblich nur geringfügig vorhandene Munition.

Ukraine-Krieg: HIMARS nimmt Ziele aus bis zu 300 Kilometern Entfernung ins Visier

Phillips O‘Brien, Professor für strategische Studien an der Universität St. Andrews in Schottland, schrieb in einem am 1. Januar im Wall Street Journal veröffentlichten Meinungsbeitrag, dass die USA den Ukrainern die Waffen verweigert hätten, die sie brauchten. Laut dem Professor könne Kiew nur rund 80 Kilometer um die Front angreifen, nur durch HIMARS könnten Ziele in 300 Kilometern Entfernung ins Visier genommen werden.

HIMARS im Einsatz während des ukrainischen Verteidigungskriegs gegen Russland. © Ukrarinisches Militär

Ohne Munition aber gehe dies nicht: „Indem die Regierung den Ukrainern die Fähigkeit nimmt, einen nachhaltigen, weitreichenden Feldzug gegen Russland zu starten, lässt sie Kiew ohne die Fähigkeit zurück, die es braucht, um zu gewinnen“, so O’Brien. Auch die Krim könne so nicht angegriffen werden, wie auch der pensionierte US-Generalleutnant Ben Hodges kritisierte. „Die [Biden-]Regierung scheint immer noch Angst vor der Bereitstellung von Präzisionsschlagfähigkeiten über große Entfernungen zu haben, die die Ukraine gegen Ziele innerhalb Russlands einsetzen könnte“, hatte Hodges zuvor gegenüber Newsweek geäußert.

Ukraine braucht dringend Munition – auch für HIMARS-Artilllerieschläge

Das ukrainische Militär betont immer wieder, dass es für den Abwehrkampf gegen den seit mehr als 22 Monate laufenden russischen Angriffskrieg noch viel mehr Munition benötige. Die westlichen Verbündeten haben teils Lieferprobleme.

Kiew verteidigt sich seit dem 24. Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg, mit dem Kremlchef Wladimir Putin das Nachbarland als Staat zerstören will. Die in die EU und in die NATO strebende Ukraine setzt in ihrem Kampf gegen die Invasion auf Hilfe des Westens.

Die US-Regierung hatte Kiew Ende Dezember 2023 weitere Militärhilfe in Höhe von 250 Millionen US-Dollar (rund 225 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt – doch damit dürften die bisher bewilligten US-Mittel nun weitgehend ausgeschöpft sein. Die Hilfe beinhalte unter anderem vor allem Munition – darunter 15 Millionen Schuss für kleinere Waffen sowie Munition für die Luftabwehr oder den US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS. „Unsere Hilfe war entscheidend für die Unterstützung unserer ukrainischen Partner bei der Verteidigung ihres Landes und ihrer Freiheit gegen die russische Aggression“, so US-Außenminister Antony Blinken. (cgsc mit dpa)

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