Wagenknecht-Partei beeindruckt in neuer Umfrage – zum Nachteil für Union und AfD
Die Ampel und Kanzler Olaf Scholz verlieren weiter Zustimmung. Das Bündnis Sahra Wagenknecht kann indes auf gute Werte hoffen.
Berlin – Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung nimmt auch im neuen Jahr weiter zu. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Bild am Sonntag. 76 Prozent und damit rund drei Viertel der Bürger sind unzufrieden mit der Arbeit der Ampel-Regierung. Zufrieden sind nur noch 17 Prozent. Das entspricht dem schlechtesten Wert, den Insa seit Amtsantritt der Bundesregierung im Dezember 2021 erhoben hat. Ein großes Potenzial scheint die am Montag (8. Januar) neu gegründete Partei von Sahra Wagenknecht zu haben.
Insa-Umfrage: Scholz und Ampel schneiden schlecht ab – Wagenknecht startet durch
72 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht einverstanden, das sind drei Prozentpunkte mehr als Anfang Dezember. Nur noch jeder Fünfte (20 Prozent) findet, Scholz mache einen guten Job – auch dieser Wert verschlechterte sich um drei Punkte.
Im aktuellen „Sonntagstrend“ verliert die SPD einen Punkt und erreicht nur noch 15 Prozent, halb so viel wie die Union mit 30 Prozent. Grüne mit zwölf Prozent und FDP mit fünf Prozent verharren bei ihren Werten, ebenso wie Linke mit vier Prozent und Freie Wähler mit drei Prozent. Die AfD verliert einen Punkt und steht somit bei 22 Prozent.
Meinungsforschungsinstitut Insa
Das Insa-Institut befragte für den „Sonntagstrend“ zwischen Montag (8. Januar) und Freitag (12. Januar) 1202 Menschen. Die Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 2,9 Prozentpunkten angeben. Zur Frage der Zufriedenheit mit der Ampel und mit Kanzler Scholz wurden am Donnerstag und Freitag 1002 Menschen befragt.
Insa Umfrage: Wagenknecht-Partei mit Potenzial – zum Nachteil von Union und AfD
Ein hohes Wählerpotenzial hat in der Umfrage das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vorzuweisen. In der Frage „Wenn am kommenden Wochenende Bundestagswahl wäre und es eine ‚Sahra-Wagenknecht-Partei‘ gäbe, wie würden Sie dann wählen“, entschieden sich 14 Prozent für die ehemalige Politikerin der Linken. Für diese Punkte steht das Bündnis Sahra Wagenknecht. Die anderen Parteien würden auf folgende Werte kommen:
- CDU/CSU: 27 Prozent
- SPD: 14 Prozent
- Grüne: 12 Prozent
- AfD: 18 Prozent
- FDP: Vier Prozent
- Linke: Drei Prozent
- Freie Wähler: Drei Prozent
- Sonstige: Fünf Prozent
Stimmenverluste müssten also insbesondere die Union und die AfD hinnehmen. Auch SPD, FDP und Linke würden ein Prozent verlieren. Wie aus einer Meldung der Bild am Sonntag hervorgeht, wird in dem Insa-Bericht allerdings auch auf Folgendes hingewiesen: „Die explizite Frage nach der Wagenknecht-Partei führt zu höheren Werten für das Bündnis als ohne Erwähnung der neuen Gruppe.“
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Großes Potenzial für Wagenknecht-Partei auch in anderer Umfrage
Auch das ZDF-„Politbarometer“ lieferte kurz nach der Neugründung der Partei von Sahra Wagenknecht einen Überblick. Hier wurde ebenfalls ein vergleichsweise hohes Wählerpotenzial für die BSW festgestellt. Die Ergebnisse gehen aus der repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen hervor, die am Freitag (12. Januar) veröffentlicht wurde.
Vier Prozent der Befragten gaben an, die Partei bei der nächsten Bundestagswahl auf jeden Fall wählen zu wollen. 17 Prozent wollen dies wahrscheinlich tun. Dagegen würden 27 Prozent das BSW wahrscheinlich nicht wählen und 47 Prozent auf keinen Fall. Die Umfrage sieht bei Anhängern der Linke und AfD ein überdurchschnittlich hohes Potenzial dafür, die Wagenknecht-Partei zu wählen. (mbr)