Ein erster Schritt ins Rampenlicht für Kids im Grundschulalter

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Nimmt junge Talente ernst: Katharina Schwarz hatte als Kind den Traum eine Schauspielschule mit Pferdehof zu vereinen. Heute ist sie Inhaberin der Schauspielschule Schwarz und arbeitet mit Talenten aus Starnberg, Murnau, Wolfratshausen und Penzberg. © Holly

Für viele junge Menschen sind Berufe wie Model, Influencer oder Schauspieler ein großer Traum. Doch der Weg ins Rampenlicht ist oft steinig und erfordert mehr als nur Talent. Eine Schauspielschule kann hier fördern.

Iffeldorf - Katharina Schwarz, Schauspielagentin und Inhaberin einer Schauspielschule, bietet in ihrem Schauspiel-Camp bei Iffeldorf jungen Talenten die Möglichkeit, erste Erfahrungen vor der Kamera zu sammeln und in die Welt des Entertainment hineinzuschnuppern. „Die Schauspielerei kann einen wertvollen Ausgleich zum Schulalltag bieten“, erklärt Schwarz, die selbst jahrelang als Moderatorin und als Schauspielerin gearbeitet hat.

Schwarz hat beobachtet, wie der Schuldruck auf junge Menschen zugenommen hat, und sieht in der Schauspielerei eine Möglichkeit, diesen Stress abzubauen. „Viele Eltern fragen sich, was Schauspielerei ihren Kindern bringen soll. Aber sie kann eine wunderbare Möglichkeit sein, sich auszudrücken und Selbstbewusstsein zu gewinnen“, so Schwarz.

Das Schauspiel-Camp richtet sich an Kinder im Grundschulalter zwischen acht und zwölf Jahren. In diesem Sommer haben 15 junge Teilnehmer einen Abenteuerfilm in der Nähe der Osterseen gedreht. Vorkenntnisse brauchten die kleinen Akteure dafür nicht. „In der Schauspielerei ist vieles anders als im echten Leben“, erklärt Schwarz. „Man lernt aus Fehlern und entwickelt sich weiter. Es gibt keine Noten, und wenn man es wagt, seine Gefühle zu zeigen, kann man über sich hinauswachsen und sogar als Held dastehen.“

Special Effekts immer im Einsatz

Die Kids wurden in drei Gruppen aufgeteilt: Bösewichte, Spione und Wanderer. Schwarz, die auch neun Jahre lang beim ehemaligen Musiksender Viva moderierte und selbst Schauspielerin ist, widmet sich der Arbeit mit den Kindern mit großer Leidenschaft. „Ich nehme die Kinder ernst, wenn sie es ernst meinen“, betont sie. Vor dem Drehbeginn sorgt sie mit Aufwärmübungen dafür, dass Körper und Geist der Kinder bereit für die bevorstehenden Herausforderungen sind. Auch technisch wurde bei den Dreharbeiten einiges aufgefahren: Eine Drohne hielt Verfolgungsjagden fest, eine Nebelmaschine wurde eingesetzt, und ein qualmender Stromkasten verlieh der Szenerie den letzten Schliff.

„Diese Arbeit gibt den Kindern Halt und zeigt ihnen, wie man mit verschiedenen Lebenssituationen umgehen kann“, erklärt Schwarz. „Es ist wichtig, gemeinsam etwas zu schaffen und zu sehen, dass die größten Ängste sich oft in unsere größten Stärken verwandeln können.“

Obwohl die Kinder ein Drehbuch hatten, wurde viel improvisiert. Für Schwarz ist dies eine wertvolle Lektion, die den Kindern hilft, Empathie zu entwickeln und persönlich zu wachsen. „Schauspielerei kann ein wunderbarer Start ins berufliche und persönliche Leben sein“, sagt sie.

Ihre 16-jährige Tochter Rosalie Drachinger hat diesen Weg bereits eingeschlagen. Sie stand schon früh auf der Bühne und war in ZDF-Produktionen wie „Cybergrooming“ und „Tödlicher Besuch“ zu sehen. Auch sie möchte als Schauspielerin Karriere machen. „Filme sind mehr als nur Unterhaltung“, sagt die junge Akteurin. „Sie können inspirieren und zum Nachdenken anregen. Ich möchte als Schauspielerin etwas bewirken und die Welt ein Stück besser machen.“ Da kann ihre Mutter nur zustimmen. Besonders während unruhigen Zeiten ist Kunst und das Schauspiel besonders wichtig sagt sie. „Menschen brauchen Kunst, ob das im Krieg oder in einer Pandemie ist. Man braucht das einfach“, so Schwarz.

Camp nicht für Kids unter acht Jahren

Das Schauspiel-Camp von Katharina Schwarz bietet jungen Menschen die Möglichkeit, ihre ersten Schritte in der Schauspielwelt zu gehen. „Ich mache hier keine Kinderbetreuung, sondern echtes Schauspieltraining“, betont sie. Deshalb hat sie schon oft überlegt, was zu jung für die Schauspielarbeit ist. Für Schwarz beginnt das geeignete Alter mit acht Jahren, da sie es nicht gutheißt, wenn jüngere Kinder bereits arbeiten müssen. Wichtig ist ihr auch, dass der Unterricht für Eltern erschwinglich bleibt. In ihrer Schauspielschule versucht sie mit Familien zu arbeiten, für die die Lektionen vielleicht zu teuer sind.

Am Ende des Jahres wird der im Camp gedrehte Abenteuerfilm für alle zu sehen sein. Die Premiere des Films „Blackout“ ist entweder für die Herbstferien oder kurz vor Weihnachten geplant, mit vergünstigtem Eintritt für Freunde, Verwandte und alle interessierten Kinobesucher in Starnberg.

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