Patient der BGU Murnau gewinnt Bronzemedaille bei den Paralympics in Paris

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Stolzer Bronzemedaillen-Gewinner bei den Paralympics in Paris: Lukas Gloßner war nach seinem Motorradunfall in physiotherapeutischer Behandlung der BGU Murnau und legte dort den Grundstein für seinen sportlichen Erfolg. © Ana Sasse

Lukas Gloßner (24) hat sich seinen großen Traum erfüllt und mit der deutschen Nationalmannschaft im Rollstuhl-Basketball die Bronzemedaille gewonnen.

Murnau/Paris - In einem sehr spannenden Match und einer mitreißenden Aufholjagd sicherte sich das deutsche Team gegen die dreimaligen Paralympics-Sieger Kanada mit 75:62 den dritten Platz. Damit holt das Team nach Silber in Barcelona 1992 die zweite Paralympics-Medaille überhaupt.

Im Rahmen der lebenslangen Nachsorge wird Lukas seit Jahren bei allen Querschnitt-spezifischen Herausforderungen in der BG Unfallklinik Murnau behandelt. Im Juli beim Sommerfest des Zentrums für Rückenmarkverletzte wurde er dann feierlich gen Paris verabschiedet. Da waren seine Medaillenhoffnungen noch verhalten: „Das ist ein Weltklasse-Feld in Paris. Du kannst ein Top-Turnier spielen und Achter werden, kannst aber auch eine Medaille gewinnen. Das wäre geil, aber das steht alles erst mal vor uns.“ Dieser Traum ist für ihn jetzt wahr geworden und eine schwere bronzene Medaille baumelt um seinen Hals.

Motorradunfall verändert alles

Bis dahin war es aber ein weiter Weg: Im Sommer 2016 verunfallte er mit dem Motorrad und ist seitdem querschnittgelähmt. Die erste Zeit nach so einem traumatischen Einschnitt ist der gesundheitlichen Rehabilitation vorbehalten, die sportliche Komponente kommt erst später dazu. Können die Betroffenen gut mit dem Rollstuhl umgehen und sind stabil, ist die Sporttherapie ein wichtiger Teil der physiotherapeutischen Behandlung der BGU Murnau. Denn der Sport macht nicht nur Freude und verbessert die körperliche Fitness, er kann auch Grenzen verschieben und Perspektiven aufzeigen. Deshalb ist in der BGU Murnau auch der Rollstuhlsportverein Murnau e.V. integriert, der ein vielseitiges Angebot an Rollstuhlsport bereithält. „Das, was wir wollen, ist ein fitter und sportlicher Mensch im Rollstuhl – denn durch den Sport und die Bewegung können viele gesundheitliche Probleme vermieden werden“, so Georg Kreiter, der 1. Vorsitzende.

Und das gilt sowohl für den Breitensport als auch für den Leistungssport wie im Fall Lukas Gloßner. Im besten Fall kann es einen sogar zu den Paralympics bringen. Gloßner erzählt von seiner Zeit aus Paris: „Die Klamotten, die Eröffnungsfeier, die Atmosphäre in den Stadien – alles, was ich mir je vorgestellt habe, selbst zu erleben, war total cool! Meine Familie und viele Freunde waren mit dabei – es war ein Riesen-Event! Und natürlich on top mit meiner Freundin Lilly, die auch in Paris ihr Debüt im Team der Rollstuhlbasketball-Damen gegeben hat! Sie ist auch Patientin der BGU Murnau und wir wären ohne die Klinik nicht da, wo wir jetzt sind!“

Wie geht es nun weiter für Gloßner? „Nach meinem Studium und Abschluss meiner Bachelor-Arbeit werde ich nach Thüringen ziehen, für den mehrfachen deutschen Meister RSB Thuringia Bulls spielen und parallel ein Master-Studium im Bereich Digital Business absolvieren“, erzählt der Sportler. Alleine das hört sich nach einem straffen Programm an.

Paralympics 2028 in Los Angeles

Und wie sieht es im Hinblick auf die Paralympics 2028 in Los Angeles aus? „In vier Jahren steht das nächste Riesen-Event in der nächsten wunderschönen Stadt an. Es ist definitiv mein Ziel, bei den Spielen 2028 dabei zu sein! Dafür sind vier Jahre harte Arbeit nötig. Das heißt jeden Winter, jede Saison viel trainieren, mich weiterentwickeln, in den Nationalmannschaftsfenstern im Sommer gemeinsam mit den anderen an unserem Zusammenspiel arbeiten, um dann bei der EM und WM die Leistung abzurufen. Schritt für Schritt!“

Die BGU Murnau wird auf jeden Fall die erforderlichen (Behandlungs-)Schritte mit ihm gehen! Das gleiche gilt natürlich für die drei weiteren Paralympics-Teilnehmer Lilly Sellak, Svenja Mayer und Moritz Brückner – die Klinik ist sehr stolz, dass aus Patienten letztendlich Paralympioniken geworden sind und gratuliert allen zu ihren sportlichen Leistungen und Erfolgen!

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