Ein „Reaktor“ für Musik, Kunst und Kultur: Neuer Club startet in Schongau

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Sind fast fertig mit allen Vorbereitungen: Ana Ivanovic und Christian Sternberg eröffnen am kommenden Samstag den „Reaktor“ im Schongauer Osten. © Tobias Fuhrmann

Einen ersten kleinen Testlauf hat es im „Reaktor“ Schongau, dem neuen Club im Gewerbegebiet an der Dießener Straße, bereits gegeben. Nun steht die offizielle Eröffnung vor der Tür.

Beim ersten Deutschlandspiel hatten Ana Ivanovic und Christian Sternberg zu einem ersten privaten Probelauf für ihren kleinen Club eingeladen, jetzt soll es bald richtig losgehen. Noch steckt das Paar voll im Vorbereitungsmodus – auch wenn ein Ende in Sicht ist. 3000 Stunden Arbeit, schätzt der Schongauer, stecken bisher in den Räumlichkeiten, „wenn‘s reicht“.

Seit einem halben Jahr wird geplant und gebaut – Vieles aus recycelten Material aus der eigenen ehemaligen Baufirma. So entstand etwa die Theke aus übrigem Eichenparkett, die kleinen Tische bestehen aus ausrangierten Schlagzeug-Trommeln. Man habe versucht, möglichst alles von Firmen aus der Umgebung zu nehmen. Und es gebe auch unglaublich tolle Hilfe. Gerade hat sich der Betreiber der Schongauer Bar „Violet“ verabschiedet, der ganz unkompliziert Amtshilfe leistete, weil es Probleme beim Wasseranschluss der Theke gab. „Das hatten wir vorher einfach noch nicht gemacht“, so die 35-Jährige.

Club kann für Veranstaltungen gemietet werden

Auch die Deko ist nicht aus dem Supermarkt. Es gibt einige auffällige Stücke aus dem privaten Fundus Sternbergs. Sein Konterfei findet sich gleich doppelt: Die Silikon-Abdrücke seines Gesichts waren die Vorlage für Figuren, die er für eine große Party im „Schlachthaus“ in Altenstadt baute und jetzt umgestaltet hat. Der eine Sternberg oben auf dem Schrank hat noch immer eine Kugel im Kopf, der andere aber hat seine Pistole abgegeben und klimpert jetzt auf der Gitarre. In der Vitrine stehen Plattenspieler und Tonabnehmer, im Eck ein Popcornautomat, der sogar funktionsfähig wäre. „Ich sammele alles, was alt ist“, sagt Sternberg.

Die Bühne ganz hinten im Raum hat alles, was man für einen spontanen Auftritt oder eine Jamsession braucht: Schlagzeug, Gitarre, Bass, Mikrofon, „sogar ein Akkordeon gibt es“, ergänzt Ivanovic. Der Flügel dominiert den Raum. Und natürlich darf eine Disco-Kugel nicht fehlen, die im Vergleich zum ersten Modell gewachsen ist und nun golden glitzert.

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Bühne möchte man sein für Musik, Kunst und Kultur. Die Bar, die auch als Veranstaltungsraum gemietet werden kann für Konzerte, Theater, Vorträge oder auch die private Geburtstagsfeier, ist schon jetzt über eine Rampe barrierefrei erreichbar, auch wenn draußen vor der Türe noch ein wenig Baustelle sein wird, wie die beiden erzählen. Entstehen soll noch eine kleine Terrasse. „Und wir haben wohl die größte und schönste behindertengerechte Toilette in Schongau“, ist sich der 42-Jährige sicher. Ein Freund habe das bereits getestet und sei sehr zufrieden gewesen.

Geöffnet sein soll der Musikclub an zwei festen Tagen pro Woche, nämlich mittwochs und freitags ab 17 Uhr. Wann zugesperrt wird, liegt auch ein bisschen an den Gästen, 1 Uhr ist jetzt mal angedacht, oder eben dann, wenn die Gäste gehen. Die Öffnungszeiten und Termine wollen die beiden fleißig auf Google aktualisieren, damit niemand vor verschlossenen Türen steht. Das Konzept für die Samstage ist, wochenweise abwechselnd an Privatleute zu vermieten und selbst zu öffnen. Dann gibt es entweder „Musik aus der Dose“, oder die beiden organisieren ein Konzert.

Schon einige Konzerte geplant

Zum Auftakt am Samstag, 29. Juni, spielt die Schongauer Band Bellibone, „ein ganz besonderes Eröffnungsschmankerl“, so Sternberg (siehe Bericht unten), anschließend ist Party mit „open end“. Und es stehen bereits weitere Termine fest. Die beiden Veranstalter mussten gar nicht viel dazutun bisher, man habe einige Anfragen gehabt.

Am 21. September ist eine „Doppelheadliner-Party“ geplant mit CD-Release der Bands Blackout Bungalow und Puke. Am 19. Oktober spielen The Mains, und auch The Swinging Cotelettes haben sich schon angemeldet, voraussichtlich für November. Die erste „Kernspaltungsparty“ ist für den 13. Juli geplant. Der „Reaktorsound“ soll vielfältig sein, Rock, Punk, Pop, Elektro, beschreibt es Ivanovic – „in jedem Fall Selbstgemachtes“.

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