„Wollte immer genau hier arbeiten“: Langjährige Schulleiterin der Elisabth-Bamberger-Schule verabschiedet

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Beim Sommerfest wurde Petra Weindl, langjährige Schulleiterin der Elisabeth-Bamberger-Schule, von der Schulfamilie herzlich in den Ruhestand verabschiedet. © Petra Schafflik

Petra Weindl, die langjährige Schulleiterin der Elisabeth-Bamberger-Schule in Hebertshausen, wurde nun feierlich in den Ruhestand verabschiedet.

Hebertshausen – „Mach´s gut“ stand beim Sommerfest der Elisabeth-Bamberger-Schule (EBS) am Freitagnachmittag auf einem großen White-Board zu lesen. Der Anlass für dieses Motto: Die langjährige Schulleiterin Petra Weindl geht nach 33 engagierten Jahren zum Schuljahresende in den Ruhestand.

Das Sommerfest an der privaten Einrichtung, deren Schwerpunkt auf der emotionalen wie sozialen Förderung von Kindern und Jugendlichen liegt, war heuer deshalb auch eine Abschiedsfeier. Als Gäste gekommen waren mit der Schulfamilie auch Bürgermeister Richard Reischl, Vertreter des Franziskuswerk Schönbrunn als Träger der Schule sowie von der Grund- und Mittelschule Hebertshausen als Nachbarn. 

„Es gab kein Internet, keine Smartphones und Social Media, mit Handys konnte man nur telefonieren“

Um die beliebte Schulleiterin zu verabschieden, waren Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit dem Lehrerkollegium in den vergangenen Wochen kreativ: Persönliche Videobotschaften wurden aufgenommen, Geschenke gebastelt und sogar ein Musik-Film gedreht mit dem Titel „Keine Schule mehr“.

Zwischen den Präsentationen ergriff die scheidende Schulleiterin Petra Weindl das Wort, um sich in einer persönlichen, herzlichen Rede zu verabschieden von „ihren“ Schülern und Schülerinnen. Vor 33 Jahren sei sie als Lehrerin an die Elisabeth-Bamberger-Schule gekommen, damals eine kleine Schule in Dachau, wo alle Kinder unterrichtet wurden, die im direkt benachbarten Amalie-Nacken-Heim lebten. „Es gab kein Internet, keine Smartphones und Social Media, mit Handys konnte man nur telefonieren“, sagte Weindl, um den Schülern verdeutlichen, „wie sich die Welt seitdem verändert hat“. Auch die Elisabeth-Bamberger-Schule hatte seither mit Herausforderungen zu kämpfen, sagte Weindl. Auf Details ging die Schulleiterin nicht ein.

Doch bei dieser Gelegenheit soll erinnert werden an den Umzug der Schule erst nach Karlsfeld, dann 2016 in den als Übergangslösung konzipierten Containerbau in Hebertshausen, von wo aus es – voraussichtlich ab dem Schuljahr 2027/28 – in einen Schulneubau nach Sulzemoos gehen soll. Auch eine Einbruchserie, bei der im Februar die Schule massiv verwüstet wurde, hat Schulleiterin Weindl und das Kollegium zuletzt enorm belastet.

Doch diese ernsten Seiten sparte Weindl bewusst aus bei dem kindgerecht und heiter konzipierten Sommerfest. Vielmehr betonte sie, wie sie all die Jahre „immer überzeugt war, dass ich genau hier arbeiten möchte“. Grund dafür sei „die ganz besondere Schulatmosphäre. Es geht familiär zu bei uns, wir sind füreinander da, hier sind nette, coole Leute“. Alle würden ernst genommen und unterstützt auf einem guten Weg ins Leben. „Glaubt an Euch“, rief sie den Schülern zu.

Als Nachfolger von Petra Weindl wird Rainer Cox, bisher Konrektor, ab Herbst die Schulleitung übernehmen. „Bei ihm weiß ich die Schule in sehr guten Händen.“ Weindl selbst hat keine festen Pläne, will vielmehr schauen, „was das Leben ohne Arbeit zu bieten hat.“ Die Schüler der sechsten Klasse gaben ihr dazu einige Anregungen mit auf den Weg. In einem Film inszenierten sie – musikalisch unterlegt – was ihre Schulleiterin im Ruhestand alles unternehmen könnte  –Titel „Nie mehr Schule“.

Bevor die Feier dann nahtlos überging ins Sommerfest mit einer Spielrally, nahmen viele die Gelegenheit war, sich mit einer Blume und persönlichen Worten zu verabschieden. Auch Petra Weindl übergab „ihrer“ Schule ein Präsent: Sie hat zum Abschied neue Fußballtore spendiert. Sehr zur Freude der Schüler, die sich mit einem Riesenapplaus bedankten.

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