Rottach nimmt viel Geld in die Hand

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Kein Stillstand herrschte auch in den kalten Monaten auf der Baustelle des neuen Rottacher Rathauses. © Stefan Schweihofer

Das Rathaus, die Sanierung des Seeforums und dann noch das gemeinsame Hallenbad: Rottach-Egern hat gewaltige Investitionen zu schultern. Einen Überblick gab Rathaus-Chef Christian Köck (CSU) bei der Bürgerversammlung im Seeforum.

Rottach-Egern – Der Rottacher Bürgermeister Christian Köck (CSU) sieht seine Gemeinde gut aufgestellt für die Zukunft. Ehe er bei der Bürgerversammlung im Seeforum bekannt gab, dass mit Ablauf der aktuellen Amtsperiode auch seine Zeit als Bürgermeister enden wird (wir berichteten), berichtete Köck über die wichtigsten Projekte und Entwicklungen im Ort.

Die finanzielle Lage der Gemeinde lasse Gestaltungsspielraum zu. „Wir nehmen 10,5 Millionen Euro in die Hand“, betonte Köck mit Blick auf die Investitionen. Weil die Gemeinde über ausreichend Rücklagen verfüge (Stand 1. Januar 2025: 27 Millionen Euro), könne sie ihre Projekte ohne Kreditaufnahmen finanzieren.

Als großer Posten gehört dazu auch der Neubau des Rathauses. Köck lobte den Fortschritt auf der Baustelle: Mittlerweile habe der Bau der Tiefgarage begonnen, erste Spundwände wurden eingebracht. „Wir wachsen schön langsam aus dem Boden“, sagte Köck. Bei den Kostenschätzungen sei man gut dabei – „meistens liegen wir darunter“. Die Gemeinde habe sich bei dem Projekt eine Höchstgrenze von zehn Millionen Euro gesetzt, erinnerte der Bürgermeister. „Das wollen wir einhalten, und die Chancen dafür stehen gut.“

Zu den kürzlich abgeschlossenen Projekten gehört die Sanierung des Falianhauses, in dem die Gemeinde die Mittagsbetreuung für die Rottacher Mittelschüler organisiert. In dem Gebäude an der Fürstenstraße wurden darüber hinaus drei Wohnungen für Mitarbeiter geschaffen. „Die Wohnungen sind mittlerweile alle vermietet“, berichtete Köck. 2,7 Millionen Euro kostete die Sanierung, davon hat die Gemeinde 1,5 Millionen Euro Förderung erhalten.

Anpacken muss die Gemeinde heuer die Erneuerung der Lüftungsanlage im gemeindeeigenen Seeforum. „Wir haben uns die letzten Jahre durchgefrettet“, machte Köck deutlich. Nun aber müsse eine neue Technik Einzug halten. Weil die neuen Geräte höher seien als die alten, sei eine Anhebung des Daches erforderlich. Das Zeitfenster, das sich die Gemeinde für die Maßnahme vorgenommen habe, sei „sehr sportlich“, sagte der Bürgermeister. Mitte Mai wird es losgehen, Anfang September soll die Sanierung abgeschlossen sein. Der Betrieb im Seeforum und im Café im Erdgeschoss müsse in dieser Zeit ruhen.

Ein Thema, das nach dem Willen Köcks endlich vorankommen soll, ist auch die Schaffung eines neuen – talweiten – Hallenbades. Wie berichtet, hat der Arbeitskreis „Kommunales Schwimmen“ mittlerweile ein erweitertes Konzept für ein Sport- und Familienhallenbad vorgelegt. Dieses gilt es nun in den einzelnen Stadt- und Gemeinderäten zu beraten.

„Wir müssen seitens der Gremien schauen, dass wir auf einen Nenner kommen“, sagte Köck. Auch auf die Gemeinden Waakirchen und Kreuth, die sich weitgehend zurückgezogen hatten, werde man mit einem „niederschwelligen Angebot“ noch einmal zugehen, kündigte Köck an. Er betonte, dass es nur gemeinsam gehe: „Bad Wiessee, Tegernsee, Gmund und Rottach-Egern sind im Boot – wenn da noch einer abbiegt, ist das Projekt gestorben.“

Was die touristische Entwicklung der Gemeinde anbelangt, so muss Rottach-Egern im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 deutliche Abstriche machen. Bei den Gästeankünften klaffte 2024 noch ein Minus von 16,82 Prozent, bei den Übernachtungen von 12,41 Prozent. „Wir haben einen gewissen Einbruch“, räumte Köck ein. Begründete dies aber vor allem mit dem Bettenschwund in der Gemeinde. „Ein Bachmair fehlt uns an allen Ecken und Enden“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf das seit Jahren geschlossene Haus. Auch kleinere Pensionen und Betriebe habe man verloren.

Der Noch-Bürgermeister betonte aber auch, dass Rottach-Egern nach wie vor die ganze Palette an Beherbergungsbetrieben bereithalte: von Urlaub auf dem Bauernhof bis hin zum Fünf-Sterne-Hotel. „Rottach-Egern“, so versicherte er, „wird seine Bedeutung als Tourismus㈠ort nicht verlieren“.

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