Rekord-Reichweite: Ukraine zerstört Putins Riesen-Radar - und das mitten in Russland

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Die ukrainischen Streitkräfte treffen wohl ein gewaltiges Fern-Radar im Süden von Russland. Das „Woronesch“ ist bedeutend für das Moskau-Regime Wladimir Putins.

Orsk – Es ist wohl der nächste spektakuläre Schlag, der Kiew im Ukraine-Krieg gegen das Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin in Russland selbst gelang.

Symbolischer Ukraine-Schlag in Russland: Drohnen-Angriff auf Woronesch-Radar

Wie die Ukrainska Prawda am Montag (27. Mai) unter Verweis auf den ukrainischen Geheimdienst berichtete, traf eine Kamikaze-Drohne angeblich ein riesiges „Woronesch“-Frühwarn-Radar bei der Großstadt Orsk im Süden der Russischen Föderation nahe der Grenze zu Kasachstan. Die Information lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Der Kreml kommentierte den Bericht bislang nicht, den ferner etliche ukrainische Militär-Blogger bei X (vormals Twitter) teilten. Russland hat mehrere „Woronesch“ Fern-Radare, die der Luftraumüberwachung vor möglichen Angriffen mit ballistischen Raketen und der Überwachung von Flugzeugen über Distanzen von mehreren tausenden Kilometern dienen. Ein einzelnes „Woronesch“ kann dabei einen riesigen Radius in der Größe ganzer Länder abdecken.

Gigantische Ausmaße: das Frühwarn-Radar „Woronesch“ der russischen Armee in der Oblast Orenburg.
Gigantische Ausmaße: das Frühwarn-Radar „Woronesch“ der russischen Armee in der Oblast Orenburg. (Archivfoto) © IMAGO / ITAR-TASS

Für Angriff auf Frühwarn-Radar: Ukraine-Drohne fliegt weit in russischen Luftraum

„Eine ukrainische Drohne hat eine Distanz von mehr als 1800 Kilometern zur feindlichen Anlage zurückgelegt und damit einen Rekord für die Zerstörungsreichweite von Kamikaze-Drohnen aufgestellt“, zitierte die Ukrainska Prawda eine nicht näher präzisierte Quelle aus dem Umfeld des ukrainischen Geheimdienstes. Unter anderem der ehemalige stellvertretende Innenminister der Ukraine und heutige Militär-Blogger Anton Heraschtschenko teilte die Informationen über seinen X-Account.

Heraschtschenko zitierte ferner russische Medienberichte, wonach „eine Drohne in der Nähe von Orsk ‚abgestürzt‘ sei und das Ziel der Drohne ‚möglicherweise eine militärische Einrichtung gewesen sein könnte‘“. Orsk liegt mit seinen rund 240.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur knapp zehn Kilometer von der kasachischen Grenze entfernt. Die „Woronesch“-Radare, die nach dem gleichnamigen Fluss benannt sind, haben indes eine hohe symbolische Bedeutung für den Kreml. Das Moskau-Regime sieht Berichten zufolge in den gewaltigen und modular aufgebauten Frühwarn-Radaren ein Signal an die USA, und zwar in Form einer Ablehnung der amerikanischen Raketenabwehr in Europa.

Ukraine-Krieg: Kiew lässt Russland mit Langstrecken-Drohnen angreifen

Bezeichnend: Als Russland das erste „Woronesch“-Radar 2011 in der Exklave Kaliningrad an der Ostsee offiziell präsentierte, erklärte der damalige Präsident und heutige Stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew: „Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt von unseren Partnern als erstes Signal für die Bereitschaft unseres Landes zu einer angemessenen Reaktion zu den Bedrohungen gewertet wird, die der Raketenschild für unsere strategischen Nuklearstreitkräfte darstellt.“

Während Putins Chef-Propagandist Wladimir Solowjow mal wieder mit einem „Atomkrieg“ droht, wird einmal mehr augenscheinlich, dass die Russen offenbar nicht in der Lage sind, neben ihren wirtschaftlich wichtigen Öl-Raffinerien selbst empfindlichste militärische Ziele gegen die ukrainischen Angriffe mit Langstrecken-Drohnen zu schützen. Nur ein Beispiel: Am 9. Mai hatte ein Drohnen-Angriff rund 1380 Kilometer von der Front bei Kramatorsk entfernt im äußersten Südosten Russlands für Aufsehen gesorgt. Für die Drohnen-Attacke auf eine Gazprom-Raffinerie in Salawat (Teilrepublik Baschkortostan) soll ein unbemanntes Kamikaze-Luftgefährt namens „Ninja“ verantwortlich gewesen sein, das optisch an ein kleines Flugzeug vom Typ A-22 erinnert. Welche Drohne beim Luftschlag von Orsk zum Einsatz gekommen sein soll, ist indes nicht bekannt. (pm)

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