Italiens reichste Gemeinde: Urlauber-Perle setzt ab jetzt gnadenlose Verbote in Kraft
Der italienische Ort Portofino zieht die Grenze. Eine neue Verordnung setzt neue Maßstäbe im Urlaubsort. Wer sie nicht beachtet, riskiert ein Bußgeld.
Portofino – Die Urlaubssaison ist längst angebrochen. Viele Menschen zieht es in nahegelegene Urlaubsländer. Auch Italien steht hoch im Kurs. Doch der Massentourismus macht dem ein oder anderen beliebten Ort dort zu schaffen. Im malerischen Badeort Portofino, der laut der italienischen Agentur Ansa die reichste Gemeinde des Landes ist, tritt nun eine neue Verordnung in Kraft.
Verordnung gilt in Portofino ab Dienstag: Was nun alles verboten ist
Barfuß durch den Ort flanieren oder in Badekleidung auf der Piazza sitzen – das ist in Portofino ab Dienstag (15. Juli) verboten. Eine neue Verordnung der Gemeinde untersagt in weiten Teilen des Zentrums nicht nur das Herumlaufen ohne Oberteil.
Verboten und mit einem Bußgeld zwischen 25 und 500 Euro versehen, ist außerdem:
- Der Konsum von Alkohol auf öffentlichen Straßen – ausgenommen in Gastronomiebetrieben oder eigens ausgewiesenen Bereichen.
- Das Betteln, selbst wenn es nicht aufdringlich ist.
- Das Sitzen oder Liegen auf Straßen, Mauern, Gehwegen oder in Parks.
- Das Aufhalten mit Koffern, Picknick-Ausrüstung oder Musikboxen an öffentlichen Plätzen.
Gegen den Massentourismus: Striktere Maßnahmen auch in anderen italienischen Städten
Ziel der Maßnahme ist laut der Verordnung, die „Ruhe und Erholung von Einwohnern und Touristen“ in dem exklusiven Küstenort zu schützen. Gerade in den Sommermonaten sei Portofino dem starken Besucherandrang besonders ausgesetzt. Die Einschränkungen gelten demnach bis zum 30. September und betreffen vor allem das historische Zentrum sowie den Hafenbereich.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Gemeinde eine restriktive Maßnahme einführt. Schon 2023 machte der Küstenort Schlagzeilen. Damals wurde das Stehenbleiben an besonders beliebten Aussichtspunkten untersagt – offiziell aus Sicherheitsgründen. Sogenannte „rote Zonen“ wurden dafür eingerichtet. Viele hielten das allerdings für ein getarntes Selfie-Verbot.
Italien greift durch: Maßnahmen gegen Regelverstöße
Mit den Maßnahmen steht Portofino aber nicht alleine da. Auch anderswo in Italien greifen Städte zu strikteren Maßnahmen, um Masssentourismus und Regelverstöße einzudämmen. So sind auf Capri laute Schuhe tabu und in Rom ist das Baden in Brunnen verboten. In Florenz kann Essen auf der Straße Touristen mancherorts teuer zu stehen kommen. In Venedig ist das Picknicken auf Brücken oder an Denkmälern verboten. (mbr mit dpa)