4 alte Ausflugsdampfer stehen in Berlin für Spottpreis zum Verkauf
Die Berliner Reederei Stern und Kreis verkauft vier ihrer Fahrgastschiffe. Die Schiffe warten auf neue Eigentümer. Interessierte sollten sich beeilen, da der Liegeplatz nicht im Angebot enthalten ist.
Wer den Ausflugsdampfer als Hausboot oder Büro nutzen will, muss sich im Klaren sein, dass das Leben auf dem Wasser teuer und beschwerlich sein kann.
4 Schiffe stehen zum Verkauf: Wer sie fahren will, muss einiges vorweisen
Im Berliner Treptower Park bietet die Reederei Stern und Kreis Schiffe zum Kauf an. Nach über 40 Jahren werden „Habicht“, „Milan“, „Weihe“ und „Mark Brandenburg“ ausgemustert, berichtet die „B.Z.“ unter Berufung auf die Reederei. „Alle Schiffe haben eine gültige amtliche Zulassung als Fahrgastschiff und sind in einem ordentlichen technischen Zustand“, zitiert die Zeitung die Geschäftsführerin Gesine Barthels. Die „Milan“ aus dem Jahr 1980 ist laut dem Bericht schon ab einem Preis von 199.900 Euro zu haben.
Die Schiffe könnten auch als Büro oder Wohnung dienen, hebt die B.Z. hervor. Käufer sollten jedoch beachten, dass der bisherige Liegeplatz in drei Monaten geräumt werden muss. Für eine gewerbliche Nutzung ist ein Bootsführerschein erforderlich und für das Schippern ein UKW-Sprechfunkzeugnis Binnen. Der Zeitungsbericht weist darauf hin, dass Liegeplätze in Berlin rar sind.

Leben auf dem Hausboot: genialer Trick oder wackelige Angelegenheit?
Bei der steilen Entwicklung der Mietpreise in der Hauptstadt klingt die Idee, einfach auf ein Hausboot zu ziehen, sehr verlockend. Die britische YouTuberin Kris Atomic und ihr Partner wollen durch den Wegfall der Mietkosten schnell 12.000 spare. Allerdings braucht es für diese Nutzungsweise einen festen Liegeplatz.
Doch die Nachfrage nach Liegeplätzen für Hausboote übersteigt das Angebot deutlich. Laut Timo Bahn vom Unternehmen Floating Homes gestaltet sich die Erschließung neuer Liegeplätze als schwierig. Schwimmende Häuser brauchen eine Baugenehmigung und viele Häfen bieten nicht die notwendige Infrastruktur für Strom und Wasser.
Hausboote und schwimmende Häuser: Der Teufel steckt im Detail
- Genehmigungen für Hausboote: Für das Führen eines Hausbootes in Berlin und Brandenburg ist eine Charterbescheinigung erforderlich, die für die Dauer der Miete und auf bestimmten Wasserstraßen gültig ist. Ab einer Bootslänge von 20 Metern ist der Sportbootführerschein Binnen notwendig.
- Schwimmende Häuser: Schwimmende Häuser benötigen sowohl eine Baugenehmigung als auch eine wasserrechtliche Genehmigung. In Berlin schließt die wasserrechtliche Genehmigung die Baugenehmigung ein.
- Unterschiede zwischen Hausboot und schwimmendem Haus: Ein Hausboot ist beweglich und besitzt einen Motor sowie einen Steuerstand, während ein schwimmendes Haus fest verankert ist und keinen eigenen Antrieb hat. Hausboote fallen unter die Sportbootrichtlinie, schwimmende Häuser hingegen gelten als bauliche Anlagen.
- Liegeplätze: In Deutschland gibt es nur wenige Liegeplätze für schwimmende Häuser, während die Niederlande in diesem Bereich weit voraus sind. Schwimmende Häuser bieten eine Alternative zum klassischen Wohnen und können auch touristische Möglichkeiten eröffnen.
- Gerichtsentscheidungen: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschied, dass Hausboote bauliche Anlagen sein können und somit genehmigungspflichtig sind, wenn sie nicht überwiegend zum Befahren von Gewässern genutzt werden. Diese Entscheidung hat bis heute Bestand.
Atombunker nahe Rostock steht zum Verkauf
Auch in Mecklenburg-Vorpommern können Käufer mit dem nötigen Kleingeld eine besondere Immobilie erwerben. In der Nähe von Rostock wird ein funktinoierender ABC-Bunker verkauft. Das Grundstück umfasst etwa 170.000 Quadratmeter und bietet umfangreiche technische Einrichtungen wie eine Photovoltaik-Anlage, Zisternen und eine Kläranlage. Der Bunker ist laut Inserat „funktionsfähig“. Der Kaufpreis ist auf Anfrage, jedoch wird eine Courtage von 20.000 Euro verlangt.
Das Areal steht unter Denkmalschutz, was bauliche Veränderungen erschwert. Dennoch gibt es bereits eine Genehmigung für zwölf Wohneinheiten. Die Anlage umfasst etwa 1800 Quadratmeter Nutzfläche im Tiefbunker und 500 Quadratmeter im Hochbunker. Der „Nordkurier“ berichtete, dass ursprünglich ein Kaufpreis von 1,75 Millionen Euro genannt wurde.