Panik in Russlands Wirtschaft: Putin schlägt Alarm – wichtiger Branche droht „Verfall“
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Der russische Kohlesektor schwächelt. West-Sanktionen haben ein Millionenloch in die Bilanz gerissen. Putin sucht eine Lösung.
Moskau – Russlands Wirtschaft steckt in immer größeren Schwierigkeiten. Einer der treibenden Faktoren ist die Sanktionspolitik der westlichen Staaten. Erst kürzlich hatten die Vereinigten Staaten angekündigt, härtere Sanktionen gegen russische Öl-Exporte einsetzen zu wollen. Im November 2024 waren neue Sanktionen gegen russische Banken in Kraft getreten, darunter gegen die Gazprombank – was zu einem Verfall beim Rubel geführt hatte. Der Flugsektor steht ebenfalls unter Druck und die eisernen Reserven sind bereits deutlich geschwächt. Jetzt tun sich neue Probleme im Energiesektor auf.
Kohle-Krise für Russlands Wirtschaft – Sind Sanktionen schuld?
Konkret trifft es ausgerechnet die Kohleindustrie. Offenbar sind die Probleme gravierend genug, dass der russische Präsident Wladimir Putin Sondermaßnahmen gefordert hat, um die Kohle-Unternehmen zu unterstützen. Denn diese stehen vor Milliardenverlusten und dem Risiko von Masseninsolvenzen. Das hatte Kyiv Independent unter Berufung auf Berichterstattung der Moscow Times mitgeteilt.

Was aber ist der Grund dafür? Vor der Invasion des Donbass hatte sich Russland bei den Kohleexporten deutlich auf den Westen verlassen, was die Abnahme von Kohle angeht. Jetzt sind russische Kohle-Unternehmen nicht nur vom westlichen Markt abgetrennt, sondern sehen auch einen zunehmenden Rückgang sogenannter „freundlicher“ Nationen, die den fehlenden Markt ersetzen könnten. Kohle-Unternehmen haben für die ersten neun Monate 2024 kombinierte Verluste in Höhe von 91 Milliarden Rubel berichtet, umgerechnet etwa 873 Millionen US-Dollar.
Der russische Energieminister Sergei Tsiwiljow hatte angekündigt, dass die russische Regierung die Kohlearbeiter „so bald wie möglich“ entlasten wolle. Außerdem sei ein sozio-ökonomisches Entwicklungsprogramm für den Kuzbass in Planung, eine für die Kohleförderung besonders wichtige Region. Von dort stammen gewaltige Mengen von Russlands Kohle.
Kohle-Exporte deutlich gesunken – Weil Russlands Wirtschaft auf den Westen verzichten muss
Zwischen Januar und Juli 2024 sollen die russischen Kohle-Exporte um 11,4 Prozent gefallen sein. Auch die Exporte nach China – das wichtigste Abnehmerland, seitdem der Westen abgesprungen war – brachen ein. Hier stand für die erste Jahreshälfte ein Minus von acht Prozent auf dem Papier.
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Dabei hatte sich Russland seit dem Jahr 2000 als starker Exporteur von Kohle positioniert. Zahlen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zufolge betrugen der Netto-Kohleexport im Jahr 2022 etwa 43 Prozent; zwischen 2000 und 2022 war ein deutlich steigender Trend bei den Kohleexporten zu beobachten. Insgesamt wuchs der Kohleexport um 366 Prozent. Kohle nimmt mit 19 Prozent fast ein Fünftel aller russischen Energie-Exporte ein.
„Verfall“ in Russlands Kohle-Wirtschaft – „Trauriger Trend“ verdirbt Jahresbilanz
Mit dem Aufwärtstrend könnte jetzt allerdings Schluss sein. Das russische Energieministerium hat am heutigen Montag (16. Dezember) vor einem „Verfall“ beim Kohle-Export gewarnt. „Es bleibt in diesem Jahr nur noch wenig Zeit und wir sehen einen Verfall bei der Dynamik unserer Kohle-Exporte“, hatte der russische Energieminister Tsiwiljow im Rahmen eines russischen Kongresses zur Nachrichtenagentur Interfax gesagt. „Darum leiten wir Schritte in die Wege, um sicherzustellen, dass wir diesen traurigen Trend nicht auch im nächsten Jahr sehen.“
Wie es 2025 weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Tsiwiljow gab an, bestimmte Möglichkeiten auszuloten, um mehr Kohle in die Verbrauchermärkte zu leiten. „Die Situation ist gerade ziemlich schwierig, alles hängt von der Rückzahlung der Zahlungen, der Bewegung der Schiffe und vielen Faktoren ab“, sagte er. Im Jahr 2023 soll Russland 438 Millionen Tonnen Kohle abgebaut und 213 Millionen Tonnen exportiert haben.
Während die westlichen Ukraine-Verbündeten versuchen, Russlands Wirtschaft mittels Sanktionspolitik zu schwächen, sucht Wladimir Putin immer neue Mittel und Wege, um diese Sanktionen zu umgehen.