Alter Zettel enthüllt strengen Dresscode für Mitarbeiter im Jahr 2006
Ein alter PwC-Guide aus dem Jahr 2006 erhitzt die Gemüter auf der Karriereplattform LinkedIn. Der Zettel zeigt, wie detailliert die Kleiderordnung für Mitarbeitende Mitte der 2000er-Jahre war. Das Unternehmen hat die Echtheit bestätigt und weist darauf hin, dass es heute weniger rigoros mit dem Thema umgeht.
Während die passende Arbeitskleidung in vielen handwerklichen Branchen Pflicht ist, können viele Mitarbeiter in Büros ihr Outfit selbst wählen. Dies führt immer wieder zu Konflikten, besonders mit der Generation Z.
PwC-Sprecher: Zettel ist „bestenfalls anekdotisch“
Das PricewaterhouseCoopers (PwC) regelte das Erscheinungsbild seiner Angestellten damals bis ins kleinste Detail. Unter anderem gab es genaue Vorgaben zur Frisur, zum Abstand des Hemdkragens vom Jackett und selbst zu Ohren- und Nasenhaaren sowie den Augenbrauen. Besonders für Frauen waren die Vorschriften noch strenger. „Die Bilder sind 20 Jahre alt“ und „bestenfalls anekdotisch“, erklärte ein Sprecher von PwC gegenüber „Business Insider“. Das Unternehmen habe solche Dresscodes seit mehr als 15 Jahren nicht mehr.
Der Berliner Arbeitsrechtler Pascal Croset äußerte sich im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin kritisch über die Dresscode-Vorgaben. Laut Croset könne der Arbeitgeber korrekte Kleidung vorschreiben und bei Nichteinhaltung auch sanktionieren. Croset betont, dass sich die Definition von korrekter Kleidung stetig verändere und die damaligen Vorschriften nicht mehr akzeptabel seien.

Diese Aufreger befeuerten die Diskussion – so vermeiden Sie Fettnäpfchen
Für Arbeitsrechtler Croset ist der Fall klar: Heute würde so ein Zettel für einen riesen Aufschrei sorgen. „Frauen einen Rock vorzuschreiben, geht gar nicht“, sagt er dem „Business Insider“. Doch auf dem Papier verbergen sich weitere Aufreger:
- Keine „aufspringenden Blusenknöpfe“
- Jacke darf „nicht spannen“
- Der Rock soll „vorteilhafte Proportionen“ betonen.
- Vorgeschriebene Rocklänge: Heute führen dagegen Miniröcke zu Problemen am Arbeitsplatz.
- „Mittlere Absatzhöhe“ vorgeschrieben
Allerdings ist so immerhin klar, wie sich Mitarbeiter am besten kleiden. Wer heutzutage Probleme hat, dass passende Outfit zu finden, kann sich an vier Grundsätzen orientieren:
- Weniger ist mehr bei Accessoires: Man sollte zu viele Schmuckstücke vermeiden und stattdessen auf sorgfältig ausgewählte Stücke setzen.
- Gepflegtes Erscheinungsbild: Man sollte darauf achten, dass die Kleidung flecken-, knitter- und faltenfrei ist. Ein angenehmer Duft ist ebenfalls wichtig.
- Hosenanzug für Frauen: Ein kompletter Hosenanzug ist ein schicker Klassiker und spart morgens Zeit bei der Kleiderwahl.
- Elegante Heels: Schlichte, elegante Heels mit einem nicht allzu hohen Absatz verleihen jedem Outfit einen eleganten Business-Look.
„Das liegt eher an ihnen“: Frau soll für gaffende Kollegen Outfit wechseln
Eine junge Frau gerät aufgrund ihrer Arbeitskleidung in den Fokus der Diskussion bei ihrem Arbeitgeber. Eine HR-Mitarbeiterin namens Paula konfrontiert sie, da andere Mitarbeiter ihre Outfits als „ablenkend“ empfinden. Im Gespräch sagt die Personalerin, dass diese Kleidung „nach Aufmerksamkeit fleht“.
Die junge Frau verteidigt sich und argumentiert, dass es die Sache ihrer Kollegen ist: „Ich glaube nicht, dass das meine Schuld ist. Wenn ich andere Mitarbeiter ablenke, dann ist das nicht meine Schuld, Paula. Das liegt eher an ihnen.“