Holzkirchen stoppt Wohnquartier-Projekt an Tölzer Straße: Erwägung der Neuauflage

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Holzkirchen
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Der Siegerentwurf für das Quartier an der Tölzer Straße: Weil nach sechs Jahren keine Einigung mit den Grundstückseigentümern erzielt werden konnte, hat der Marktgemeinderat nun die Notbremse gezogen. © SPP Sturm Peter + Peter, München

Das geplante Wohnquartier in Holzkirchen wurde nach Meinungsverschiedenheiten und fehlender Zustimmung der Eigentümer gestoppt. Ein Neuanfang ist geplant.

Holzkirchen – Das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs für ein Wohnquartier mit Kita, Einzelhandel und einer öffentlichen Grünfläche war in Holzkirchen im Juli 2019 Grundlage für die Aufstellung des Bebauungsplanes 150 „Zwischen Tölzer Straße und Baumgartenstraße“.

Holzkirchen stoppt Wohnquartier-Projekt in Tölzer Straße: Erwägung einer Neuauflage

Weil danach, anders als erwartet, nicht alle Grundstückseigentümer mitgespielt haben, ist der Euphorie inzwischen Ernüchterung gefolgt. Um nicht noch mehr Geld in das Verfahren zu pumpen, hat der Gemeinderat daher kürzlich die Notbremse gezogen und das Verfahren einstimmig eingestellt.

Zuvor informierte ein Mitarbeiter der Bauverwaltung die Räte, dass es zuletzt im September 2024 mit allen Beteiligten eine Besprechung gab: „In Abstimmung mit den Fraktionen des Markgemeinderates handelte es sich hierbei um einen letztmaligen Vorschlag, der aber nicht durch alle Beteiligten angenommen wurde.“ Infolgedessen wurde aus Sicht der Verwaltung die Realisierung des Projektes undurchführbar.

Blick nach vorn: Diskussionen über Neuanfang und zukünftige Projekte

„Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“, fasste Anita Gritschneder (Grüne) die Situation zusammen und ergänzte: „Ich war ein großer Fan, aber ein Gemeinschaftsprojekt braucht auch Gemeinschaftssinn, sonst geht es nicht.“ Für die SPD-Fraktion meinte Simon Ammer: „So hoch die Ambitionen waren ein quasi neues Ortsviertel zu schaffen, so hart sind wir in sechs Jahren Alltagsmühlen in der Realität angekommen.“

Unverantwortlich wäre es, so Ammer, noch mehr Geld hineinzupumpen: „Bringen wir das Verfahren zum Abschluss und fangen neu an.“ Zu einer ähnlichen Bewertung kam die CSU, für die Sepp Sappl (jun.) feststellte: „Ernüchternd und schade für alle, die sich eingebracht haben und etwas machen wollen. Auch wir hoffen auf einen Neuanfang.“ Sollte es zu einer Neuauflage kommen, bat Birgit Eibl (FWG), die Verkehrsbelastung und die Bebauungsdichte im Blick zu behalten: „Wir waren ja deswegen dem Projekt von Anfang an kritisch gegenübergestanden.“

Wie Bürgermeister Christoph Schmid sagte, hätte die Gemeinde das Gebiet gerne entwickelt. Unter diesen Voraussetzungen sei die einzig richtige Konsequenz, einen Schlussstrich unter das Verfahren zu ziehen. „Wir müssen das Vorhaben ja nicht endgültige beerdigen, sondern können es zu gegebener Zeit in anderer Form wieder aufleben lassen.“ Helmut Hacker

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare