Inklusions-Eissporttag im Heinz-Schneider-Stadion ein voller Erfolg
Rund 100 Athletinnen und Athleten genossen den Inklusions-Eissporttag von Special Olympics Bayern im Heinz-Schneider-Stadion in Geretsried.
Geretsried – „Alle die heute kommen, sollen Spaß und Freude haben“: Das erwartete Thomas Ranft am Eissporttag von Special Olympics Bayern, der am Samstagvormittag zum nunmehr dritten Mal seit 2015 im Heinz-Schneider-Stadion stattfand. Der Präsident des ESC Geretsried sollte nicht enttäuscht werden. Er sowie die rund 100 Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung, Betreuer und Trainer sowie Gäste von auswärts genossen das vierstündige bunte Sportprogramm, bei dem sich alles um den Eissport drehte.
Bewegung auf dem Eis hat viele Vorteile
So gab es zu Beginn einen Schnupperkurs im Eislaufen und im Short Track – nicht zu verwechseln mit Eisschnelllauf – für Neu- und Wiedereinsteiger unter professioneller Anleitung. Bei Bedarf stellte der ESC Material und Hilfsmittel. „Der Nachwuchs lässt bei uns im Moment ein wenig nach“, sagte Melanie Vollbrecht, Bereichsleiterin des ESC im Inklusionssport, „obwohl wir ein großes Einzugsgebiet haben.“ Dabei ist für viele behinderte Menschen die Bewegung auf dem Eis sowohl Spaß als auch Förderung der Koordination und die Stärkung des Selbstbewusstseins insgesamt.

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Den Inklusionssport gibt es in Geretsried seit 13 Jahren
Die Sparte „Inklusionssport“ gibt’s in Geretsried seit rund 13 Jahren. Hier können Menschen mit und ohne Behinderung auf dem Eis trainieren, werden fachkundig unterstützt und angeleitet. Derzeit kommen Kinder ab acht Jahren, aber auch viele Erwachsene regelmäßig ins Training. „Ein Aushängeschild des Vereins, das bundesweit Anerkennung findet“, berichtet Präsident Ranft. „Leider wird in der Gesellschaft beim Thema Inklusion viel zu wenig gemacht, obwohl das ein Merkmal für eine funktionierende Wir-Gesellschaft ist.“ Getragen wird die Sparte vor allem von großem ehrenamtlichem Engagement. Eine bezahlte Stelle im Bundesfreiwilligendienst – gefördert über das Bundesamt für Familie – hat der Verein noch unbesetzt und nimmt Bewerbungen dafür gerne entgegen.
Sportler bereiten sich auf die Nationalen Spiele in Oberhof vor
Der ESC Geretsried ist Mitglied bei Special Olympics, einem bundesweit tätigen Spitzenverband für nicht-olympischen Sport, der sich in der Förderung und Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung engagiert. An diesem Samstag waren sowohl Verbandsvertreter aus Bayern als auch Bundestrainer und -koordinatoren des Verbands in Geretsried, da es im zweiten Teil der Veranstaltung um die Vorbereitung auf die Nationalen Spiele in Oberhof Ende des Monats ging. Unter Wettkampfbedingungen konnten sich qualifizierte Athletinnen und Athleten sowohl aus dem Bereich Eiskunstlauf als auch in der Kategorie Short Track individuell auf das große Turnier in Thüringen vorbereiten.
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Eine davon ist die 45-jährige Frauke Klos vom ESC Geretsried. Sie trainiert seit zwölf Jahren Eiskunstlauf. „Ich wollte mal was schaffen“, erzählt sie stolz, „und da habe ich nach dem Schlittschuhfahren mit dem Eiskunstlauf begonnen“. Ein großes Vorbild hat die 45-Jährige auch: Katharina Witt. Geschafft hat die Athletin schon einiges, zuletzt etwa die Qualifikation in Bad Tölz bei den Landesspielen im Januar 2023. Nun tritt sie in zwei Wochen zum ersten Mal bei den Nationalen Spielen in Oberhof in ihrer Leistungsgruppe an. „Danach möchte ich zu den Weltwinterspielen in Turin 2025“, sagt sie. Sie strahlt dabei in ihrem glitzernden Tanzkleid, ehe die Generalprobe beginnt.
„Gemeinsam stark“ – der Leitspruch des Vereins Special Olympics Deutschland wurde beim Eissporttag lebendig umgesetzt. Strahlende Gesichter rundherum, Gemeinsamer Paarlauf von Sportlern mit und ohne Behinderung sowie die fast schon obligatorische Schneeballschlacht auf dem Eis rundeten die Veranstaltung ab. Von Natalia Doronkin
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