Rentenerhöhung im Sommer 2024: Viele Rentner bekommen ihr Geld erst später
Im Sommer 2024 steht die Rentenerhöhung an. Aber nicht alle Rentner erhalten das Rentenplus auf Anhieb am 1. Juli. Das liegt am Auszahlungstermin.
Berlin – Die „Mega“-Rentenerhöhung im Sommer 2024 sorgte bei Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland für viel Aufsehen. Denn entgegen der Prognose der Ampel-Koalition von einem Rentenplus von 3,5 Prozent fällt die Rentenerhöhung am 1. Juli mit 4,57 Prozent sogar noch höher aus als erwartet. Dennoch müssen sich einige bei der Auszahlung der aufgestockten Rente etwas länger als andere gedulden.
Rentenerhöhung im Sommer 2024: Auszahlung der aufgestockten Rente erhalten nicht alle Rentner gleichzeitig
Denn bei der Auszahlung der Rentenerhöhung im Sommer 2024 bekommen nicht alle Renntner das Rentenplus am 1. Juli gleichzeitig überwiesen, wie die Deutsche Rentenversicherung auf Anfrage von wa.de bestätigt.
Der Auszahlungstermin für die Rente ist mit dem letzten Werktag im Monat zwar für alle Rentnerinnen und Rentner gleich. Doch werden nicht alle Empfänger gleich behandelt. Für jene, die ihre Altersrente nach April 2004 beantragt haben oder dies in Zukunft tun werden, erfolgt die Auszahlung durch die Rentenversicherung rückwirkend für den jeweiligen Kalendermonat. Diese Gruppe wird das Rentenplus der Rentenerhöhung also erst am 31. Juli 2024 auf dem Konto zu sehen bekommen.
Rentenerhöhung am 1. Juli 2024: Unterschied zwischen vorschüssiger und nachschüssiger Rente
Für Rentner, deren Renteneintritt vor April 2004 begonnen hat, sieht es allerdings anders aus. Sie bekommen die Rentenauszahlung im Voraus, was damit auch für das Geld der diesjährigen Rentenerhöhung im Sommer 2024 gilt. Somit erhalten diese Rentnerinnen und Rentner ihre höhere Rente bereits Ende Juni.
- Vorschüssige Rentenzahlung: für Rentenbeginn vor April 2004
- Nachschüssige Rentenzahlung: für Rentenbeginn nach April 2004
Das Verhältnis von „vorschüssig“ und „nachschüssig“ gezahlter Rente, wie es offiziell heißt, hat sich im Jahr 2019 umgekehrt. Bis dahin hatten mehr Menschen das Geld im Voraus bekommen, seither gibt es mehr Rentnerinnen und Rentner, die es rückwirkend für den laufenden Monat erhalten.
Meine news
Rentenerhöhung im Juli 2024: Ampel schwärmt von Rentenplus – „Gute Nachrichten für Rentner“
Nach der Bekanntgabe der deutlichen Rentenerhöhung 2024 schwärmte vor allem die Ampel-Koalition. Grund für die saftige Rentenerhöhung im Juli 2024 seien „der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse“, erklärte Hubertus Heil (SPD) nach der Bekanntgabe in Berlin. Darüber hinaus sprach der Arbeitsminister von „guten Nachrichten für Rentnerinnen und Rentner“ im Zusammenhang mit den steigenden Renten, da die Rentenanpassung auch „deutlich“ über der Inflationsrate liege.
Tatsächlich hatte sich die Inflation in Deutschland zuletzt weiter abgeschwächt, im Februar lagen die Verbraucherpreise noch um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Niedriger war die Inflationsrate zuletzt im Juni 2021.
Deutlich kritischer im Zusammenhang mit der Rentenerhöhung im Sommer äußerte sich hingegen die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht. Trotz der unerwartet hohen Steigerung erklärte Wagenknecht die deutliche Rentenerhöhung in diesem Jahr für „unzureichend“.
Kritik an der Rentenerhöhung 2024: Wagenknecht rechnet mit dem Rentenplus ab
Wagenknecht verwies trotz der Rentenerhöhung 2024 auf den deutlichen Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre. „Es ist zwar etwas mehr als die aktuelle Inflation, aber für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner ist es trotzdem eine Enttäuschung, denn Lebensmittel und Energie haben sich in den letzten Jahren extrem verteuert“, sagte Wagenknecht vor geraumer Zeit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.
Die BSW-Chefin bezeichnete das Zustandekommen der Rentenerhöhung außerdem als „kaum nachvollziehbar“. Sie bleibe noch hinter der Lohnentwicklung zurück, obwohl auch die Kaufkraft der Löhne seit Jahren sinke. Damit würden die deutschen Renten weit unter dem europäischen Durchschnittsniveau bleiben. „Und immer mehr alte Menschen müssen sich radikal einschränken oder bei den Tafeln anstellen“, sagte Wagenknecht. „Debatten über angeblich zu stark steigende Renten (...) sind in dieser Situation völlig deplatziert.“