Am Penzberger Bahnhof: Stadt darf direkt Investor für P+R-Areal suchen
Die Stadt Penzberg will Bewegung in die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds bringen. Mit einem Wettbewerb sollen Investoren für das P+R-Areal gesucht werden. Das beschloss der Stadtrat - und legte sich gleich beim Standort für den Busbahnhof fest.
Penzberg – Im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat angesichts der Kosten bei einem eigentlich angedachten großen Architektenwettbewerb die Reißleine gezogen. Auch ist bis heute die Frage nach einem Standort für den Busbahnhof nicht beantwortet. Zudem ist die ÖPNV-Zukunft in einem Penzberger Mobilitätskonzept unklar. Im Stadtrat legte legte die Verwaltung jetzt eine abgespeckte Vorgehensweise vor. „Wir gehen wieder einen Schritt zurück“, erklärte Bürgermeister Stefan Korpan (CSU).
Der Penzberger Stadtrat beschloss einstimmig, dass ein Investor für das P+R-Areal westlich vom Bahnhof gesucht wird
Die Verwaltung empfahl, direkt in die Investorensuche für das städtische P+R-Gelände einzusteigen. Grundlage für die Planungen sind wie bisher Einzelhandel und ein öffentliches Parkhaus mit Park-Ride-Plätzen. Ein externes Büro soll die Suche begleiten, damit alles rechtlich „Hand und Fuß“ hat, wie Korpan betonte. Laut Stadtbaumeister Justus Klement sind die Kosten für das Verfahren noch unklar, erstmal müssten Fördermöglichkeiten geprüft und Angebote eingeholt werden.

Idee: Übergang über Bahngleis
Armin Jabs (BfP) brachte ein völlig neues Konzept ins Spiel. Die Stadt könnte ihre zwei Grundstücke auf der Ostseite der Bahngleise für eine P+R-Anlage samt Busbahnhof einem Investor geben – der dafür die Westseite komplett bebauen dürfe, aber einen fußläufigen Übergang zum Bahnhof schaffen müsse. Ein Vorschlag, der laut Bürgermeister im Gesprächen mit potenziellen Investoren auch auf den Tisch gelegt werde.
Bürgerbeteiligung gefordert
Auf eine Bürgerbeteiligung soll aber bei dem Wettbewerb nicht verzichtet werden. Das machten Anette Völker-Rasor (PM) und Katharina von Platen (Grüne) unisono klar. Festlegen wollte sich da der Bürgermeister jetzt noch nicht. Man dürfe dem Investor nicht zu viel vorschreiben, warnte Korpan. Hardi Lenk (SPD) mahnte beim Bahnhofsumfeld nicht zu viel zu wollen: „Wir wollen schon wieder was erfinden.“ Und Maria Probst (CSU) machte deutlich, dass man sich nicht „verzetteln“ dürfe. Die städtische Fläche müsse schließlich entwickelt werden, „Wir brauchen wieder Geld für den Haushalt.“
Meine news
Nicht alle für Busbahnhof-Festlegung
Während die Stadträte bei dem Investoren-Wettbewerb d‘accord waren, zeigten sich beim Busbahnhof-Standort Risse im Gremium. Der Empfehlung von Stadtbaumeister Klement, mit einem Grundsatzbeschluss für einen Standort „mutig zu entscheiden“, wollten nicht alle Volksvertreter folgen. Die Mehrheit stimmte dem Verwaltungsvorschlag zwar zu, keinen Busbahnhof auf dem Pendlerparkplatz westlich des Bahngleises zu errichten – dagegen stimmten aber John-Christian Eilert und Kerstin Engel (beide Grüne) sowie Markus Bocksberger, Anette Völker-Rasor und Martin Janner (alle PM). Die Stadt verbaue sich mit der Entscheidung künftige Optionen, hatte Bocksberger argumentiert.
Für Schule zu klein
Übrigens: Das P+R-Gelände war vom Landratsamt auch als ein möglicher Standort für die Realschule untersucht worden. Die Fläche würde aber nicht ausreichen, war von Stadtbaumeister Klement zu hören – es bräuchte noch Gelände in der angrenzenden Breitfilz-Anlage, zudem sei der Weg in die Turnhallen zu weit.
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.