Willy Lang lebte für seine Schüler: Ehemaliger stellvertretender Schulleiter nimmt mit selbst gestalteter Todesanzeige Abschied

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Er war für viele Jahre die Seele und das Herz des ITG: Willi Lang. repro: hi © Repro: hi

Willy Lang, der fast 20 Jahre lang stellvertretender Schulleiter des Ignaz-Taschner-Gymnasiums in Dachau war, ist gestorben. Er wurde 81 Jahre alt. Er galt als die Seele und das Herz der Schule.

Dachau – Bei der Abiturrede 1993 am Ignaz-Taschner-Gymnasium versetzten sich die beiden damaligen Schülersprecher 50 Jahre in die Zukunft und blickten dann sogleich wieder auf ihre Zeit am ITG zurück. In besonders guter Erinnerung blieb dabei ein Lehrer, ohne den „das Taschner beinahe ein Ableger“ des benachbarten Effner-Gymnasiums geworden wäre: Willy Lang.

Mehr als 30 Jahre später, am 11. Januar 2024, ist Willy Lang, der fast 20 Jahre lang stellvertretender Schulleiter des ITG war, gestorben. Er wurde 81 Jahre alt.

Trauer um Willy Lang, den ehemaligen stellvertretenden Schulleiter des Ignaz-Taschner-Gymnasiums

Wilhelm Helmut Lang verbrachte fast sein ganzes Lehrerleben am Taschner-Gymnasium, er unterrichtete Schülergenerationen in Biologie, Erdkunde und Chemie. Dabei hat er Spuren hinterlassen an seiner Schule, nicht nur fachlich, sondern vor allem auch menschlich.

So heißt es in der Todesanzeige seiner Schule, Lang sei nicht nur ein außergewöhnlich engagierter Lehrer und stellvertretender Schulleiter gewesen, sondern über viele Jahre „die Seele und das Herz“ des ITG. Viele, die ihn erlebten und kannten, können diese Einschätzung bestätigen.

Willy Lang war viele Jahre das Herz und die Seele des ITG

Hedi Bäuml, heutiges Mitglied der Schulleitung am ITG, beschreibt Lang nicht nur als Organisationstalent und pflichtbewussten Lehrer, sondern auch als offenen, authentischen Menschen, der sich nicht nur um seine Schüler, sondern auch um die Kolleginnen und Kollegen gekümmert habe. Er habe auch an ihren Sorgen und Nöten Anteil genommen, sei mit Leib und Seele Lehrer gewesen, für Bäuml ein „Vorbild“.

1942 in Karlsbad im Egerland geboren, kam Willy Lang als Kind nach Dachau. Nach dem Abitur studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München die Fächer Biologie, Erdkunde und Chemie für das Lehramt an Gymnasien. Nach Abschluss seines Referendariats war er an Schulen in Aschaffenburg und Schrobenhausen eingesetzt.

WiIly Lang war immer gut gelaunt und immer auch darauf bedacht, seinen Schülern auch fachlich etwas mitzugeben.

Ab 1975 unterrichtete er am Dachauer-Taschner-Gymnasium. Bereits drei Jahre später wurde er Mitglied der Schulleitung und war für die Stunden- und Vertretungsplanung zuständig. Auch wenn es mal wieder brannte und kurzfristige Vertretungen organisiert werden mussten, kam Lang – fast immer – rechtzeitig in seine Schulklassen. Immer gut gelaunt und immer auch darauf bedacht, seinen Schülern auch fachlich etwas mitzugeben. 1987 wurde er stellvertretender Schulleiter und blieb dies bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006.

Willy Lang lebte für seine Schule und seine Schüler, er war aber auch ein engagierter Sportler. Als Nicht-Sportlehrer ging er mit ins Skilager der Schule. In seiner Freizeit fuhr er Motorrad, tauchte und war ein Pferdeliebhaber. Über viele Jahre leitete er als Vereinsvorsitzender den KSC Attila Dachau.

Willy Lang gestaltete seine eigene Todesanzeige

Die letzten Jahre musste Willy Lang aus gesundheitlichen Gründen auf seinen Sport verzichten. Im Dezember verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, doch sein plötzlicher Tod kam überraschend. Dass er sich irgendwann verabschieden muss, hat Willy Lang, der viele Jahre Stunden- und Vertretungspläne schrieb, schon vorgeplant.

Die Anzeige, die Ende Januar in den Dachauer Nachrichten erschien, hat er selbst gestaltet: Darin heißt es: „Mit einem letzten Pfüa Gott“ möchte ich mich von allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Weggefährten aus Schule und Sport verabschieden und vor allem Danke sagen.“

Urnenbeisetzung

Die Trauerfeier für Willy Lang mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 9. Februar, um 15 Uhr im Waldfriedhof Dachau statt.

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