„Salty Mango“ und „Crazy Zwetschge“ – Schwestern aus Oberbayern starten Saucen-Start-up

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Karin (l.) und Gabriele Speth mit ihren „Be Surprised“-Saucen. © Susanne Böllert

Die eine ist Betriebswirtin und Bildungsberaterin, die andere Flugbegleiterin und Heilpraktikerin – und gemeinsam haben die Schwestern Karin und Gabriele Speth jetzt in Weilheim das Start-up „Be Surprised“ gegründet, das hochwertige Gewürzsaucen herstellt.

Weilheim – Grenzen sind für Karin (58) und Gabriele Speth (53) nichts, was sie je ausgebremst hätte. Sich in neue Gefilde vorzuwagen, mal etwas ganz anderes auszuprobieren, gehört vielmehr zur DNA der zwei. Karin, die in Weilheim lebt, hat als Betriebswirtin im Ernährungs- und Versorgungsmanagement nach 37 Jahren in der Hotellerie kürzlich zur örtlichen Kolping-Akademie gewechselt, wo sie als Bildungsbegleiterin aus ihrem reichen Erfahrungsschatz schöpft.

Und Gabi wusste bereits als junges Mädchen, dass sie Stewardess werden würde, und hat zu dem Zweck Fremdsprachenkorrespondentin gelernt. Doch der Job als Flugbegleiterin, der sie seit ihrem 19. Geburtstag den ganzen Globus bereisen lässt, hat die gebürtige Unterfränkin nicht voll ausgelastet. So lebt die Purserin zwar in Flughafennähe in Moosburg, führt aber seit 2005 auch noch eine Praxis in Herrsching als Heilpraktikerin.

Corona vereitelte Snackhouse-Plan

Die beim Picknick an der Herrschinger Seepromenade geborene Idee, ein gesundes Snackhouse nach amerikanischem Vorbild zu eröffnen, vereitelte indes die Coronapandemie. Die selbst kreiierten Saucen aber, für die wilde Heidelbeeren mit Zitrone und Thymian gemixt werden oder Mango mit Salzzitrone nach marokkanischer Art, die sollten es auf den Markt schaffen.

„Bei uns ist alles bio, vegan, glutenfrei und wird ohne Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe oder weißem Zucker hergestellt. Mit einem Fruchtgehalt von bis zu 66 Prozent“, betont Karin. Wie aber werden die „Be-Surprised“-Saucen dann haltbar gemacht? „Einfach durch sehr langes Einkochen, so wie es schon unsere Mütter gemacht haben“, erklärt Gabi die Essenz ihres Soulfoods.

Aufmerksam geworden ist die Heimatzeitung auf die beiden Start-up-Gründerinnen, weil sie mehr als 200 Flaschen ihrer Gourmet-Gewürzsaucen im Wert von 3000 Euro an die Nürnberger Tafel gespendet haben. „Was man sät, das bekommt man auch wieder zurück. Davon sind wir fest überzeugt“, sagt Karin. „Wir glauben ans große Ganze, wir sind sehr sozial erzogen worden“, ergänzt ihre jüngere Schwester Gabi.

„Ana loves Chili“ und „Crazy Zwetschge“ für 14,90 Euro pro Flasche

So kosten pünktlich zur Grillsaison die Kunden der Nürnberger Tafel die fünf Saucen mit unterschiedlichen, aber immer außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen. Sie passen zu Fleisch, Fisch, Tofu, Käse oder Gemüse und eignen sich als Dip oder Marinade. Ohne die Spende der Speth-Schwestern wären die Nürnberger Tafelgänger wohl kaum in den Genuss gekommen, zumal ein Fläschchen stolze 14,90 Euro kostet.

Doch warum eigentlich Nürnberg, wenn die „Bee GmbH“ der beiden Gründerinnen doch in Weilheim sitzt? „Das ist schnell erklärt“, sagt Gabi: „Nachdem klar war, die Saucen sind so gut, dass sie auf den Markt gehören, mussten wir erst eine Bio-Manufaktur finden, die unseren Ansprüchen genügt und die auch kleinere Chargen abfüllt.“ Karin ergänzt lachend: „Meine Miniküche, in der wir die Saucen entwickelt haben, war irgendwann einfach zu klein.“ Fündig wurden die Schwestern nach langem Suchen und unzähligen Telefonaten schließlich in Freiburg, wo inzwischen bereits die zweite Charge ihrer Bio-Saucen gekocht wird.

Hochwertige Zutaten und aufwendige Herstellung

In Nürnberg aber haben die Speths ein geeignetes Fulfillment, also Lager und Versand, aufgespürt. Von hier werden „Salty Mango“, „Ana loves Chili“, „Crazy Zwetschge“, „Chunky BBQ“ und „Ciao Blueberries“ verschickt. „Es hätte wenig Sinn gemacht, die Flaschen aus Nürnberg erst nach Weilheim zu karren, um sie zu verschenken“, erklärt Gabi. Also habe man sich entschieden, die Tafel-Spende in der Stadt zu machen, in der die Saucen lagern. „Ein kleines Zeichen sozialer Verantwortung über Grenzen hinweg“, erklären die Schwestern.

Die hochwertigen Zutaten und die aufwendige Herstellung rechtfertigen den stattlichen Preis ihrer Saucen, sind sie überzeugt. „Wir wollen uns durch Qualität von der Masse absetzen und dennoch Produkte für jeden Esser anbieten. Darum finden sich in unseren Saucen auch keiner Allergene.“ Die nächste Kreation wird pikant ausfallen, so viel darf verraten werden. Sauerkirsch und Schokoladen sollen eine Rolle spielen.

Verkostung im Biomichl

Karin Speth ist am Samstag, 19. Juli, von 10 bis 17 Uhr im Biomichl in Weilheim anzutreffen. (Gabi jettet derweil nach L.A.) Karin bietet alle fünf Be Surprised-Gewürzsaucen zur Verkostung an. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann die Bio-Kreationen hier auch käuflich erstehen. Der Markt hat sie bereits als einer der ersten in sein Sortiment aufgenommen. Für Online-Bestellungen auf bee-surprised.de stöbern.

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