Spatenstich für die neue Wasserstoff-Tankstelle am Allgäu-Airport

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Beim symbolischen ersten Spatenstich (v.l.): Bürgermeister Martin Osterrieder (Benningen), Bürgermeister Josef Fickler (Ungerhausen), Ralf Schmid (AEM), Landrat Alex Eder, Andreas Müller (AEM) und Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher. © Manfred Schilder

Unter dem Konzept „Green Airport Memmingen“ verfolgt der Flughafen das ambitionierte Vorhaben, klimaneutral zu agieren und damit Süddeutschlands größten Low-Cost-Airport nachhaltig zu betreiben.

Memmingerberg – Dafür wurde im Jahr 2017 als gemeinsame Tochtergesellschaft der Allgäu Airport GmbH & Co. KG und der e-con AG die Airport Energie Management GmbH (AEM) gegründet. Diese Gesellschaft bündelt die Kompetenzen beider Partner und übernimmt die Planung, Koordination und Umsetzung der Projekte zur Dekarbonisierung rund um den Flughafen. Dabei werden zukunftsweisende Energie- und Infrastrukturprojekte entwickelt, die den Ausbau erneuerbarer Energien sowie innovativer Technologien fördern und die Grundlage für eine klimafreundliche Energieversorgung am Flughafen Memmingen schaffen.

Nachdem durch die AEM bereits eine mit regionalem Biogas betriebene Heizzentrale und ein E-Ladepark in Terminalnähe realisiert wurden, ist in der vergangenen Woche der Startschuss für den Bau einer öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstelle gefallen. Sie soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mehrerer Typen wie Lastwagen, Müll- und Baufahrzeuge, Busse, Pkw und Flughafensonderfahrzeuge versorgen können.

Spatenstich für die neue Wasserstoff-Tankstelle am Allgäu-Airport: Investition in die Region

Andreas Müller und Ralf Schmid, die beiden Geschäftsführer der Airport Energie Management GmbH (AEM), begrüßten zahlreiche Gäste, darunter auch Landrat Alex Eder, Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und die beiden Bürgermeister Martin Osterrieder (Benningen) und Josef Fickler (Ungerhausen) zum symbolischen ersten Spatenstich an der Baustelle.

Müller, zugleich auch Geschäftsführer der Alois Müller GmbH, betonte, dass der Spatenstich für ihn ein besonderer Moment sei, da sich sein Unternehmen schon sehr lange mit dem Thema „Wasserstoff“ beschäftige und 2022 entschieden habe, in diese Technik zu investieren. Nun gehe es in die Umsetzung. Im ersten Schritt, dem Bau der Tankstelle, investiere die AEM rund drei Millionen Euro.

Spatenstich für die neue Wasserstoff-Tankstelle am Allgäu-Airport: Mutiger Schritt in die emissionsarme Zukunft

„Ich bin sicher, dass die Tankstelle zukünftig angenommen wird. Wobei die spannende Frage bleibt, wer macht den ersten Schritt“, so Müller und sprach vom „Henne-Ei-Prinzip“ der Energietechnik. Wird zuerst die Infrastruktur geschaffen oder müssen erst entsprechende Fahrzeuge auf die Straße. „Wir gehen hier proaktiv voran, nun sind Unternehmen und Privatpersonen aus der Region gefragt, mitzugehen und den eigenen Fuhrpark entsprechend aufzustocken“, betonte Müller.

Die e-con AG und die Airport Energie Management GmbH gehen mit gutem Beispiel voran und haben für ihren Fahrzeug-Pool bereits zwei wasserstoffbetriebene Pkw bestellt. „Der heutige Tag ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zum grünen Airport“, ergänzte Ralf Schmid.

Der zukünftige Standort der neuen Wasserstoff-Tankstelle befinde sich dort, wo einst der Kohlebunker des Fliegerhorstes lag, so dass die Konversion des ehemaligen Militärgeländes auch an dieser Stelle weitergeführt werden könne.

Spatenstich für die neue Wasserstoff-Tankstelle am Allgäu-Airport: Heute schon an die Zukunft denken

„Perspektivisch verfolgt die Airport Energie Management GmbH ein größeres Ziel und arbeitet an einem weiteren Großprojekt. Eine neue Elektrolyseanlage soll ab 2027 jährlich bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, mit dem nicht nur die neue Tankstelle, sondern auch regionale Unternehmen sowie langfristig der Flugverkehr, der auf nachhaltigen Treibstoff setzen soll, versorgt werden“, warf Schmid einen Blick in die Zukunft.

Landrat Alex Eder betonte die Bedeutung dieser Investition für die Region. „Der Landkreis Unterallgäu wird damit Teil der Bayerischen Wasserstoffstrategie“, so Eder und weiter „Damit gelingt es, zeitnah eine attraktive Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen. Was durch die neue Tankstelle für Memmingen und das Unterallgäu nun in die Praxis umgesetzt wird.“

Oberbürgermeister Jan Rothenbacher dankte der AEM für ihren Mut, „voranzugehen und zu machen und nicht nur zu reden“.

Spatenstich für die neue Wasserstoff-Tankstelle am Allgäu-Airport: Jährlicher Durchlauf von bis zu 250 Tonnen grünem Wasserstoff

Die beiden Projektleiter Dr. Dennis Bauer und Mark Lawson ordneten den Bau der Wasserstoff-Tankstelle ein in das gesamte Projekt „GreenAirport Memmingen“ und bezeichneten ihn als konsequenten nächsten Schritt in der Energiewende. Beide umrissen noch einige technische Daten. So sollen an der Tankstelle jährlich bis zu 250 Tonnen grüner Wasserstoff bei Betriebsdrücken von 350 und 700 bar abgegeben werden. Und die zukünftige Elektrolyseanlage, für die erst vor wenigen Tagen ein Förderbescheid in Höhe von fünf Millionen Euro aus dem Bayerischen Förderprogramms für Elektrolyseure übergeben wurde, werde zehn Megawatt Leistung haben - mit der Möglichkeit des Ausbaus auf bis zu 20 Megawatt.

Die neue Wasserstoff-Tankstelle wird bereits ab Herbst 2025 der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

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