Militärparade in Moskau – Putin-Regime feiert „Tag des Sieges“
Russland feiert den 79. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland mit einer Militärparade. Es wird vermutet, dass Putin dabei den Ukraine-Krieg rechtfertigen wird. Der News-Ticker:
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Militärparade zum „Tag des Sieges“ in Moskau - Wladimir Putin lässt Russlands Armee auflaufen.
- Russland feiert Soldaten aus dem Ukraine-Krieg - Erbeutete deutsche Panzer aus dem Ukraine-Krieg werden ausgestellt
Moskau – Inmitten des Kriegs mit dem Nachbarland Ukraine, feiert Russland den „Tag des Sieges“ der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Anlässlich des 79. Jahrestags der Kapitulation des nationalsozialistischen Regimes im Zweiten Weltkrieg, soll der Rote Platz in Moskau Schauplatz einer enormen Militärparade werden. Dabei soll auch deutsches Kriegsgerät aus dem Ukraine-Krieg zu sehen sein, wie Euronews berichtete.
An der Militärparade in der russischen Hauptstadt beteiligen sich laut der russischen Nachrichtenagentur Tass mehr als 9000 Soldaten und weitere Mitglieder des russischen Militärs. Die Machtdemonstration des russischen Präsidenten Wladimir Putin kommt ihm kurz nach seiner erneuten Amtseinführung und inmitten eines Krieges wohl sehr gelegen. Es werde erwartet, dass er die Parade als Anlass nehmen werde, den Krieg gegen die Ukraine erneut zu rechtfertigen, wie die AFP berichtete. Bereits bei den Proben zur Parade wurde die patriotische Botschaft mehr als deutlich.

Militärparade zum „Tag des Sieges“ in Moskau
Neben den beteiligten Soldaten zeichnet sich der „Tag des Sieges“ auch durch ein Aufgebot an militärischem Gerät aus. Schon bei der Generalprobe seien neben modernen S-400 Raketenwerfern oder gepanzerten Fahrzeugen vom Typ Tigr, auch Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg aufgelaufen. In einem Video der chinesischen Nachrichtenagentur CCTV+ auf X (ehemals Twitter) ist ein T-34 Panzer zu sehen. Dieses Modell, natürlich ausgestattet mit einem roten Banner, kam schon im Kampf gegen Nazi-Deutschland zum Einsatz.
Die Parade beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Boden – auch Kampfflugzeuge der russischen Luftwaffe beteiligen sich am „Tag des Sieges“. Laut Tass sind Jets vom Typ SU-30, SU-25 sowie MiG-29, die auch im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen, Teil der Parade. Die Flugzeuge würden bei einem Vorbeiflug Rauch in den Farben der russischen Flagge abgeben. Putin könnte mit diesem massiven Aufgebot auf Kommentare zu der Parade aus dem letzten Jahr reagieren.
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Peter Dickinson, Politikwissenschaftler und Herausgeber des UkraineAlert Blogs beim Atlantic Council, sah die verhältnismäßig kleine Parade aus 2023 als Beweis für Russlands „schwindendes militärisches Vermögen“. Das sagte er gegenüber dem US-Sender CNBC. Seit zwei Jahrzehnten nutze Putin die Siegesparade als Zeichen für den „Wiederaufstieg des modernen Russlands als militärische Supermacht“, so Dickins. Da es im vergangenen Jahr aber weder Panzer noch Flugzeuge gab, sei ein „weiterer Beweis für die katastrophalen Verluste Russlands in der Ukraine“.
Das Militärgerät bei der Parade zum „Tag des Sieges“ in Moskau:
- 1 Panzer vom Typ T-34
- Geländefahrzeuge vom Typ Tigr IMV
- Radschützenpanzer vom Typ BTR-82
- Raketensysteme vom Typ S-400
- Raketensysteme vom Typ Iskander
- Ballistische Interkontinentalrakete vom Typ Yars
- Kampfflugzeuge vom Typ Su-30M
- Kampfflugzeuge vom Typ SU-25
- Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29
Diese Daten stammen von der russischen Nachrichtenagentur Tass und können nicht unabhängig überprüft werden.
Russland feiert Soldaten aus dem Ukraine-Krieg
Natürlich kommt Russland nicht umhin, den Angriff auf das Nachbarland Ukraine als Teil der militärischen Erfolge Russlands zu inszenieren. Von Krieg darf hier aber weiterhin keine Rede sein, weshalb die russische Nachrichtenagentur Tass weiterhin von einer „Sondermilitäroperation“ spricht. Soldaten, die für Putins Plan in der Ukraine kämpfen, sollen ebenfalls bei der Parade über den Roten Platz marschieren. Eine Prozession von Familienangehörigen russischer Soldaten, die im Ukraine-Krieg ihr Leben ließen, sei nach Informationen der japanischen Nachrichtenseite NHK World aber verboten.
Der Ukraine-Krieg macht sich aber noch auf eine andere Weise bemerkbar. Denn aus Sicherheitsgründen sollen Paraden und Feiern in anderen russischen Städten abgesagt worden sein, wie die AFP berichtete.
Um die militärischen Erfolge der russischen Armee weiter zu untermauern, soll auch Kriegsbeute ausgestellt werden. So habe man bereits am 1. Mai eine Ausstellung unter dem Namen „Geschichte wiederholt sich. Unser Sieg ist unausweichlich“ in Moskau eröffnet, berichtete Euronews. Dort seien auch deutsche Panzer vom Typ Marder und Leopard 2 ausgestellt. (nhi)