„Total glücklich“ nach jahrelangem Warten: Für Ortsumgehung Habach startet Planfeststellungsverfahren
Erleichterung herrscht in der Gemeinde Habach. Nach Jahren des Wartens hat die Regierung von Oberbayern nun das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Ortsumgehung östlich von Habach eingeleitet. Anfang nächsten Jahres könnte Baubeginn sein.
Habach – Von einer Umgehungsstraße, die vom Habacher Kreisverkehr zur Antdorfer Straße führen soll, träumt man in Habach bereits seit Jahren. Mit dem Bau der rund 450 Meter langen Trasse soll der Durchfahrtsverkehr durch Habach und seinen Ortsteil Dürnhausen reduziert werden. Vor allem Anwohner in Dürnhausen klagen schon lange über Verkehrslärm und Dreck, den die vielen durchfahrenden Lastwagen Richtung Kiesgrube verursachen. Im Frühling 2021 hatte es sogar einen Ortstermin mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Dobrindt gegeben, der den Dürnhausern seine Unterstützung zusicherte.
Doch sichtbar passiert ist seitdem nichts, was in den vergangenen Monaten immer mal wieder zu Diskussionen im Gemeinderat geführt hatte. Zuletzt kritisierten Anwohner in der Bürgerversammlung im März das Stagnieren des Straßenbauprojekts (wir berichteten).
Regierung von Oberbayern leitet Verfahren ein
Nun informierte die Regierung von Oberbayern in einer Pressemitteilung darüber, dass sie auf Antrag des Staatlichen Bauamts Weilheim das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Ortsumgehung eingeleitet hat. Der Ausbau soll im Süden am bereits 2017 fertiggestellten Kreisverkehr bei Obermühle beginnen und im Norden etwa 250 Meter westlich der Kratzlmühle enden.
Unterlagen liegen ab Mittwoch in Gemeinde aus
Er sei „total glücklich“, dass das Planfeststellungsverfahren nun endlich beginne, sagte Bürgermeister Michael Strobl auf Nachfrage. Im Rahmen dieses Verfahrens werden alle vom Bauvorhaben möglicherweise betroffenen Belange geprüft und abgewogen. Vor allem die Bürger sollen jetzt laut Strobl die Möglichkeit bekommen, ihre Anregungen oder Einwände vorzubringen. Deshalb werden die Planunterlagen ab Mittwoch, 10. April, vier Wochen lang in der Gemeinde öffentlich ausliegen. Danach besteht laut Regierung für weitere zwei Wochen die Gelegenheit, Einwände gegen das Vorhaben zu erheben.
Dass sich die so genannten Träger öffentlicher Belange – also etwa Behörden oder Naturschutzverbände – noch zu Wort melden, davon geht Strobl nicht aus. Mit diesen habe man bereits alle mögliche Einwände besprochen. „Das ist im letzten Jahr schon erledigt worden.“
Bau der Umgehung möglicherweise ab Anfang 2025
Im Anschluss an die öffentliche Auslegung wird es einen Erörterungstermin geben, bei dem die Regierung von Oberbayern die Einwände unter anderem mit den Trägern öffentlicher Belange und dem Vorhabenträger erörtern wird. Kommt die Regierung zu einer positiven Beurteilung folgt der Planfeststellungsbeschluss. Strobl rechnet damit, dass es bis Jahresende soweit sein könnte. Finden im Anschluss gleich die Ausschreibungen statt, hofft er, dass „Anfang 2025“ mit dem Bau der Umgehung begonnen wird. Die Kosten trage der Freistaat.
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Dobrindt reagiert auf Verärgerung
Der Bundestagsabgeordnete Alexander Dobrindt äußerte sich diese Woche in einem Schreiben an die Dürnhausener Bürgerinitiative, das der Heimatzeitung vorliegt: Er freue sich sehr, dass das Planfeststellungsverfahren nun eröffnet wird. „Somit steht jetzt eine verlässliche Perspektive für ein schnelles Verfahren zur Umsetzung der geplanten Maßnahme“, so der CSU-Politiker. Dobrindt betonte zugleich, er habe sich nach der „entstandene Verunsicherung“ bei der Habacher Bürgerversammlung an das Staatliche Bauamt und die Regierung von Oberbayern gewandt und „um Auskunft bezüglich des aktuellen Sachstands zur Ortsumfahrung Habach gebeten“.
Was die künftigen Straßenführungen in Habach und Dürnhausen betrifft, so ist laut Bürgermeister Strobl nach wie vor geplant, einen Teil der Antdorfer Straße ortsauswärts bis zur Einmündung der neuen Trasse stillzulegen. Welche Straße nach dem Bau der Querverbindung in Dürnhausen stillgelegt werden soll, stehe hingegen noch nicht fest. Über die drei möglichen Alternativen – die Habacher-, die Frauenrainer- oder die Sindelsdorfer Straße – sollen ihm zufolge die Bürger entscheiden. Ein Termin für diese Befragung stehe aber noch keiner fest.
Die Planunterlagen sind ab Mittwoch, 10. April, auch auf der Internetseite der Regierung von Oberbayern unter https://s.bayern.de/pfv-ou-habach abrufbar.