„Carnivore Babys“: Immer mehr Eltern füttern ihre Babys mit Fleisch statt Brei

Capri Stampone, ein erst einjähriges Kind aus New Jersey, gehört zu der wachsenden Gruppe von sogenannten "Carnivore Babys". Diese Kinder bevorzugen Fleisch wie Ribeye-Steaks und andere Fleischsorten gegenüber herkömmlicher Babynahrung, berichtet die „New York Post“. 

Capris Mutter Angelena Minniti-Stampone betonte gegenüber der Zeitung, dass ihre Tochter eine Vorliebe für Fleisch entwickelt habe und nicht mit traditionellen Babynahrungsbrei zufrieden sei. Dieses Phänomen ist unter Eltern populär geworden, die den viralen carnivoren Ernährungsstil übernommen haben. Wer dieser Diät folgt, ernährt sich hauptsächlich von Fleisch, Eiern und Milchprodukten.

Kontroversen und gesundheitliche Bedenken hinsichtlich der Carnivore-Ernährung bei Babys

Obwohl Prominente den fleischlastigen Ernährungsstil wegen seiner angeblichen gesundheitlichen Vorteile befürworten, gibt es auch Kritik. Laut der „New York Post“ haben Forscher herausgefunden, dass diese restriktive Diät gesundheitliche Risiken wie Nierensteine, Verdauungsprobleme und ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs mit sich bringen kann. 

Eltern wie Angelena Minniti-Stampone stehen aufgrund ihrer Entscheidung, ihre Kinder mit Fleisch zu ernähren, in der Kritik und sehen sich manchmal sogar mit Drohungen konfrontiert, Aufsichtsbehörden zu verständigen.

Expertenmeinung zur fleischbasierten Babyernährung

Bridget Kiernan, eine pädiatrische Gastroenterologin, erklärte der „New York Post“: Eine ausgewogene Ernährung sei für Kinder notwendig. Sie sollte alle wichtigen Nährstoffe enthalten, einschließlich Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Übermäßiger Fleischkonsum, so Kiernan, könnte später zu gesundheitlichen Problemen wie Fettleibigkeit führen.

Die Versorgung von Babys mit Vitaminen ist besonders in den ersten Wochen wichtig.
Die Versorgung von Babys mit Vitaminen ist besonders in den ersten Wochen wichtig. IMAGO / Zoonar

Darauf sollten Sie bei der Beikost-Ernährung Ihres Babys achten

Diesen Rat gibt das Bundeszentrum für Ernährung Eltern für die Ernährung ihres Babys in der Beikost-Zeit:

  • Mit festen Zutaten beginnen: Eine wesentliche Rolle bei der Einführung von Beikost spielt der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, der neben der Muttermilch angeboten wird. Dieser kann durch andere Breivarianten ergänzt werden, wodurch Eltern flexibel bei der Auswahl der Zutaten sind.
  • Nährstoffreiche Alternativen: Der Eisengehalt im Fleisch ist ein wichtiger Grund, es in den Brei zu integrieren, da die Eisenreserven von Babys nach einigen Monaten erschöpft sein können. Dennoch bieten Fisch und Vollkorngetreide, wie Hafer oder Hirse, geeignete Alternativen.
  • Flexibilität bei der Gemüseauswahl: Auch bei der Gemüseauswahl haben Eltern Spielraum. Es ist praktisch, Teile des elterlichen Essens zu pürieren und somit Zeit zu sparen, solange das Gemüse nicht gesalzen ist. Als Kohlenhydratalternativen zu Kartoffeln können Nudeln, Reis oder Couscous verwendet werden.
  • Hinweise zur veganen Ernährung: Das Netzwerk Gesund ins Leben warnt vor einer rein pflanzlichen Ernährung von Säuglingen. Solch eine Diät kann das Risiko eines Nährstoffmangels erhöhen. Sollte dennoch eine vegane Ernährung angestrebt werden, sind die Supplementierung von Vitamin B12 und weiteren kritischen Nährstoffen sowie eine Beratung durch Experten unerlässlich.

Außerdem verzweifeln viele Eltern bei der Erziehung ihres Babys an ihrem eigenen Perfektionismus. Nach dem Ideal zu streben, kann durchaus negative Folgen haben.