„Es ist bedauerlich“: Graffiti-Kunstwerk zerstört – Videoüberwachung als Schutz?
Unbekannte haben das neue Graffiti in der B11-Unterführung in Geretsried verunstaltet. Bürgermeister Müller sieht darin ein gesellschaftliches Problem. Die Stadt denkt über Schutzmaßnahmen nach.
Geretsried – Schmierfinken haben das Graffiti-Kunstwerk in der B11-Unterführung zerstört. Wie berichtet haben Unbekannte die Darstellungen, die Grafik-Künstler Axel Berger gemeinsam mit einigen Jugendlichen an die graue Betonwand gesprayt hatte, mit Schriftzügen und Kritzeleien verschandelt. Das veranlasste Bürgermeister Michael Müller (CSU) in der Stadtratssitzung am Dienstag dazu, eine Stellungnahme abzugeben.
„Es ist bedauerlich“, betonte Müller. „Nicht nur, weil viel Engagement und Kreativität darin stecken, sondern auch, weil solche Formen des Vandalismus ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem aufzeigen: Gute, gemeinschaftliche Ideen werden leider immer wieder durch das Verhalten Einzelner beeinträchtigt.“ Trotzdem wollen sich die Stadt und alle Beteiligten davon nicht entmutigen lassen. „Wir stehen im Austausch mit dem beteiligten Künstler und wollen das Projekt – soweit möglich – weiterführen und vollenden.“
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Die Öffentlichkeit sensibilisieren
Den Vorfall nimmt die Stadt zum Anlass, über mögliche Maßnahmen zum Schutz solcher Projekte nachzudenken. „Dazu gehören beispielsweise eine stärkere Sensibilisierung in der Öffentlichkeit, indem wir es klar und deutlich kommunizieren und alle ein Auge auf sowas haben“, sagte der Rathauschef. Auch „technische Lösungen“, wie eine punktuelle Überwachung, etwa in Form von Kameras, brachte er ins Gespräch. „Das alles sind Punkte, über die wir uns heutzutage leider mehr und mehr Gedanken machen müssen“, konstatierte Müller mit Blick auf die Poller und Einfahrsperren, die die Stadt bei Veranstaltungen aufstellt.
Ermittlungsverfahren eingeleitet
Ziel des Graffiti-Projekts sei es gewesen, junge Menschen einzubinden, neue Wege der Beteiligung zu gehen und gemeinsam etwas Bleibendes zu schaffen. „Das Projekt ist zum heutigen Tage noch nicht abgeschlossen“, stellte der Bürgermeister klar. Er appellierte an alle, solche gemeinschaftlichen und offenen Projekte zu respektieren. „Sie sind ein Angebot an unsere Jugend und ein Zeichen für eine lebendige und kreative Stadt.“
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Weiter zum verunstaltetem Graffiti und zu möglichen Tätern äußerte sich der Rathauschef nicht. Ihm zufolge gibt es ein laufendes Ermittlungsverfahren.